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Fußball und Regen eine runde Sache am Kløvermarken

Fußball und Regen eine runde Sache am Kløvermarken

Fußball und Regen eine runde Sache am Kløvermarken

Karin Friedrichsen
Karin Friedrichsen Journalistin
Hadersleben/Haderslev
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Traineranwärter Sraj Berkay hält die jungen Spieler auf Trab. Foto: Karin Riggelsen

Mit „Get2“ am Ball: Kicken am Kløvermarken zur Stärkung der Integration. Die nasskalte Witterung tut der Stimmung keinen Abbruch.

Knapp 40 Mädchen und Jungen, überwiegend aus den belasteten Wohnvierteln in der Südstadt und dem Varbergparken, sind von Montag bis Mittwoch in der Fußballschule namens „Get2“.

Die Fußballschule, bei der Spaß, Sport und Spiel stets im Vordergrund stehen. Foto: Karin Riggelsen
Trainer Leif Petersen hat seine Schützlinge gut im Griff. Foto: Karin Riggelsen

Viele Akteure helfen mit

Zum sechsten Mal in Folge veranstalten „Dansk Boldspil-Union“ (DBU) und DIF („Danmarks Idrætsforbund“) die Fußballschule am Standort der körperschaftseigenen Einrichtung „KFUM-Klubhuset“ am Kløvermarken. Praktisch umgesetzt wird die Fußballschule vom Haderslebener Fußballklub (HFK) in Kooperation mit der ganzheitlichen Wohnungs- und Sozialstrategie „Hjemegn 6100“.

Die Tryg-Stiftung und das Ausländer- und Integrationsministerium unterstützen das Projekt.  Landesweit haben 1.375 Teilnehmer in insgesamt 21 Fußballschulen die Möglichkeit, sich drei bis fünf Tage lang Fußballtricks anzueignen.  Die „UEFA Foundation for Children Award“ bezuschusst die Fußballschulen mit 45.500 Euro.

Bent Clausen (l.) und Teddy Pedersen mit geladenen Gästen im Klubhaus Foto: Karin Riggelsen
Nouh el Ajiri kümmert sich um seinen Bruder Issam (4). Foto: Karin Riggelsen

Integration ist Sinn und Zweck der Schule

Mit einem Platz in der Schule wollen die Veranstalter den Kindern und Jugendlichen das Vereinsleben näherbringen. „Das Wichtigste ist, dass die Teilnehmer einem Verein beitreten, Freunde finden und dadurch ein Teil der Gemeinschaft werden. Das ist der Sinn und Zweck der Sache. Aber es ist selbstverständlich auch eine gute Sache, dass wir eine attraktive Ferienaktivität anbieten können“, sagt Bent Clausen.

Der Haderslebener ist stellvertretender Vorsitzender von DBU und Vorstandsmitglied von DIF. Der soziale Aspekt spiele eine große Rolle bei der Integration. Die Kinder und Jugendlichen, die an der Fußballschule teilnehmen, haben größtenteils Migrationshintergrund. „Mir ist egal, ob die Teilnehmer später Fußball oder Handball spielen, die Hauptsache ist, dass sie einem Verein beitreten, denn das wirkt sich förderlich aus auf die Integration“, unterstreicht Clausen.

Etwa zehn Mädchen nehmen an der Fußballschule teil. Foto: Karin Riggelsen

Trainernachwuchs wird auch gefördert

Die Leitung der Fußballschule liegt erneut in den Händen von Teddy Pedersen. Pedersen, der ehrenamtlich tätig ist beim HFK, hat sich auch in diesem Jahr mit einem erfahrenen Trainerteam zusammengetan. Die beiden gestandenen HFK-Trainer Peter Paulsen und Leif Petersen haben nicht nur die jungen Fußballer im Fokus. Sie fördern auch den Trainernachwuchs. Sraj Berkay ist einer der Jugendlichen, die sich um einen Platz im Trainerstab von HFK bewarben. Der Trainerassistent ist 16 Jahre alt und spielt Fußball seit Kindheit an.

Joud el Ajiri (l.) und Issam Ajiri beim Fussballtraining Foto: Karin Riggelsen
Torwart Arthur (8) Foto: Karin Riggelsen

Brüder-Trio kickt gemeinsam

Die drei Brüder Nouh el Ajiri (12), Joud el Ajiri (9) und Issam el Ajiri (4) nehmen erstmals an der Fußballschule teil. „Fußball kann man auch im Regen spielen“, stellte Nouh el Ajiri fest.

Dem achtjährigen Arthur gefallen das Training und das soziale Miteinander. Er hat seinen jüngeren Bruder Mathias mitgebracht, und die Jungs kicken, was der regennasse Rasen hergibt.

Noha Droesh (l.) und Metra Ebrat bereiten das Mittagessen vor. Foto: Karin Riggelsen

Zwei Mütter schieben Küchendienst

Das Programm der dreitägigen Veranstaltung ist so gestaltet, dass die Teilnehmer verpflegt werden. Eltern, die keine Möglichkeit haben, die Teilnahmegebühr von 200 Kronen zu entrichten, können sich stattdessen als Helfer einbinden.

Noha Droesch und Metra Ebrat stehen Dienstag um die Mittagszeit am Herd. Sie bereiten Fleischsoße vor und kochen Spaghetti. „Ich habe drei Söhne in der Fußballschule. Weil ich Urlaub habe, konnte ich mich als Helferin melden“, erzählt Metra Ebrat. Die Haderslebenerin  studiert an der Gesundheitsschule in Apenrade/Aabenraa. Ihr zur Seite steht Noha Droesh, deren drei Kinder auch ein Teil der Fußballgemeinschaft sind.

Coronabedingt müssen Abstandsregeln und Hygienevorschriften eingehalten werden. Die Aktivitäten des Fußball-Events koordiniert Anne Rosenquist von der ganzheitlichen Wohnungs- und Sozialstrategie „Hjemegn 6100“ koordiniert.

Die Küchenhelferinnen Brevan, Sham und Lama (v.l.) Foto: Karin Riggelsen
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