Corona-Krise
Freundeskreis schickt österliches Festessen ins Pflegeheim
Freundeskreis schickt österliches Festessen ins Pflegeheim
Freundeskreis schickt österliches Festessen ins Pflegeheim
Lichtblick in Krisenzeiten: Die Freunde des Pflegecenters „Bregnbjerglunden" hatten am Palmsonntag eine kulinarische Überraschung vorbereitet. Kommunale Teamleiterin lobt das unermüdliche Engagement der Freiwilligen.
Der Freundeskreis des Pflegeheims „Bregnbjerglunden" und der benachbarten Seniorenwohnungen hat tief in die eigene Tasche gegriffen, als der humanitäre Verein für 90 Senioren und 20 Mitarbeiter ein Ostermenü bestellte.
Aktivität ist Gold wert
Birte Christensen, Teamleiterin des kommunalen Pflegeheims, ist froh darüber, dass der Freundeskreis auch während des verfügten Besuchsverbots aufgrund von Corona den Alltag der Senioren begleitet. „Das ist Gold wert, damit versüßen sie auch das Leben unserer Bewohner“, so Birte Christensen.
Zwei-Gänge-Menü und Ostereier
Zum Preis von über 10.000 Kronen wurden die Senioren und Mitarbeiter mit einem Zwei-Gänge-Menü mit Kalbsbraten und Apfeldessert gut bewirtet , berichtet Jens Peter Rasmussen, Vorsitzender des Freundeskreises. Zwei Ostereier verliehen dem Überraschungsgeschenk das i-Tüpfelchen.
Hausgemacht in Aggerschau
Der Freundeskreis kooperierte bei der Aktion erneut mit Peter Otte, Mitinhaber von „Agerskov Kro & Hotel“, in Aggerschau/Agerskov. „Wir haben eine gute Zusammenarbeit mit Peter Otte. Er und sein Team haben das Essen zubereitet und die Ostereier kreiert“, erläuterte Rasmussen.
Keine Coronaerkrankte
Das Essen auf Rädern lieferten der Gastwirt und der Vorsitzende Sonntagvormittag an. Teamleiterin Birte Christensen stand am Haupteingang des Pflegeheims. Das Heim ist derzeit rund um die Uhr für Besucher gesperrt. Christensen brachte das Essen ins Foyer, wonach die großzügige Spende in die Gemeinschaftsräume und Wohnungen weiterverteilt wurde.
In der Kommune Hadersleben wird in Notbereitschaft gearbeitet. Birte Christensen lobt ihre Kollegen für einen tollen Einsatz. „Wir haben noch keine Bewohner, die an Corona erkrankten. Wir versuchen unser Bestes zu geben, damit das so bleiben kann“, so die Teamleiterin am Sonntag.
Mitarbeiter ersetzen derzeit die Familie
Wegen des Besuchsverbots sind die Mitarbeiter die wichtigsten Bezugspersonen der Bewohner. „Wir sind Mitarbeiter und Familie zugleich“, schildert Christensen. Die Teamleiterin weiß, dass es auch für die Angehörigen schwer sein kann, dass sie das Wohlergehen ihrer Familienangehörigen nicht kontinuierlich im Blick haben können.
„Wenn es sich einrichten lässt, können Bewohner und Angehörige sich auf der Terrasse zuwinken und sich vielleicht auch auf Abstand kurz austauschen. Dabei wird strikt darauf geachtet, dass die Anweisungen der Behörde eingehalten werden“, so Birte Christensen. Des Weiteren vermitteln die Mitarbeiter mithilfe von Videotelefonie den Kontakt zwischen Bewohnern und Angehörigen.
Flohmarkt wird renoviert
Die Rückmeldungen aus dem Pflegeheim seien positiv, erklärte Jens Peter Rasmussen am Sonntagnachmittag. Der 75-jährige Woyenser und seine rund 40 Mitstreiter ruhen sich in diesen Wochen nicht auf ihren Lorbeeren aus.
„Unser Flohmarkt ist geschlossen. Aber wir sind dabei das Café zu renovieren und einige Abteilungen umzubauen“, so Rasmussen. Der Flohmarkt „Loppegården“ am Tingvejen in Woyens, hat im Laufe der vergangenen Jahre einen soliden Überschuss für die Seniorenarbeit erwirtschaftet. „Ich bin seit 33 Jahren Mitglied des Freundeskreises. In den Jahren haben wir rund 12 Millionen Kronen für die humanitäre Arbeit zugunsten der Seniorenarbeit zusammengetragen“, erinnert sich Jens Peter Rasmussen. Rasmussen wird im Herbst sein 25-jähriges Jubiläum als Vorsitzender des Vereins feiern können.
Geld auf der hohen Kante
Die Corona-Krise wirbelte die Aktivitäten des Vereins gründlich durcheinander. Der jährliche Urlaub in Nyborg im Mai und weitere Frühlingsveranstaltungen sind gestrichen. Stattdessen haben die Freunde 50 Lotto-Pakete im Pflegeheim abgeliefert. „Dann kann man sich mit Lotto die Zeit vertreiben“, meint Rasmussen.
Er verriet, dass der Freundeskreis Mittel auf die hohe Kante legte, um schwere Zeiten zu überbrücken. Rasmussen ist froh, dass das Pflegeheim bislang keine Coronaerkrankten beklagte.
„In den vergangenen Wochen sind wohl fünf Bewohner eines natürlichen Todes verstorben. Und die Todesfälle haben nichts mit Corona zu tun“, erzählte Rasmussen.