F-35

Fluglärm-Effekt auf Kinder und Tiere unter der Lupe

Fluglärm-Effekt auf Kinder und Tiere unter der Lupe

Fluglärm-Effekt auf Kinder und Tiere unter der Lupe

Skrydstrup
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Ab 2022/23 werden die ersten der insgesamt 22 eingekauften Kampfjets vom Typ F-35 in Skrydstrup stationiert. Werktags werden sie ca. zweimal täglich starten und landen. Foto: Ute Levisen

Das Verteidigungsministerium kommt besorgten Anwohnern des Fliegerhorstes Skrydstrup entgegen. Die Regierung und die Parteien des sogenannten Vergleichskreises setzen Zeit und Geld ab, um zu untersuchen, welche Auswirkung Fluglärm auf Kinder und landwirtschaftliche Nutztiere hat.

Etwa 250 Millionen Kronen umfasst das Entschädigungsmodell für die Lärmbelastung durch die Implementierung der F-35 auf dem Fliegerhorst Skrydstrup. Wie berichtet, haben betroffene Anwohner darauf mit Unzufriedenheit reagiert. Das Verteidigungsministerium und die Parteien des Vergleichskreises sind nun bereit zu weiteren Zugeständnissen.

Umfang von Infraschall und Vibrationen wird untersucht

Nach Informationen des Verteidigungsministeriums werden Zeit und Geld für eine Untersuchung der Auswirkungen von Fluglärm auf die Gesundheit und die Lernfähigkeit von Kindern abgesetzt. Darüber hinaus soll auch der Effekt von Fluglärm durch Kampfjets auf landwirtschaftliche Nutztiere unter die Lupe genommen werden. Dazu gehört eine Untersuchung des Umfangs von niederfrequentem Fluglärm sowie Infraschall und Vibrationen durch Dänemarks neuen Kampfjet-Typ F-35.
Auf beide Aspekte hatte die Interessengemeinschaft betroffener Bürger in ihrer Kritik an den geplanten Entschädigungsmaßnahmen hingewiesen.

Anträge auf Schadenersatz schon jetzt möglich

Das Verteidigungsministerium verweist darauf, dass es bereits jetzt die Möglichkeit gibt, eventuelle Entschädigungsforderungen mit Blick auf Fluglärmbelastung von Nutztieren geltend zu machen. Auf der Internetseite der Fighter Wing Skrydstrup erfahren Betroffene mehr darüber.

Gute Nachbarschaft – keine Selbstverständlichkeit

„Gute Nachbarschaft ist keine Selbstverständlichkeit“, heißt es in der Entschädigungsvereinbarung. Daher kündigt das Verteidigungsministerium einen besseren Informationsfluss für Anwohner an. So soll ein System zur Überwachung des Fluglärms eingerichtet werden. Die Vergleichsparteien haben sich darauf verständigt, dass die Werte, die dem bisherigen Entschädigungsmodell zugrunde liegen, neu berechnet werden müssen – sollte sich herausstellen, dass die gemessenen Daten signifikant von den prognostizierten Werten abweichen. Dies wiederum könnte Einfluss darauf haben, ob betroffene Häuser in der gelben oder in der roten Zone liegen.

Staat übernimmt die Umweltaufsicht

Ein Zugeständnis seitens Christiansborg erhält auch die Kommune Hadersleben. Nach Informationen von Kommunaldirektor Willy Feddersen wird der Staat nun doch die Umweltaufsicht und damit die Verantwortung für das Einhalten von Fluglärm-Grenzwerten übernehmen – und damit Hadersleben dieser Pflicht entheben.

Informationsveranstaltung in Woyens

Am Donnerstag, 21. November, findet ab 19 Uhr in der Woyenser Halle ein weiteres Bürgerinformationstreffen zum Thema statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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