Kommunalpolitik

Flaggen-Abtausch

Flaggen-Abtausch

Flaggen-Abtausch

Hadersleben/Haderslev
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Carsten Leth Schmidt, SP, schlug eine Bresche für die EU-Flagge – vergeblich. Foto: Bildschirmfoto

Der Danebrog war zentrales Thema auf der jüngsten Sitzung des Haderslebener Kommunalparlaments: Die Dänische Volkspartei möchte der dänischen Nationalflagge mit der Einweihung des Rathauses einen Ehrenplatz im Ratsrund einräumen. Mit dieser Mitgliedsinitiative war der Fahnen-Reigen eröffnet – und er sollte dauern.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Eine politische Mehrheit unterstützte auf der jüngsten Sitzung des Kommunalparlaments in Hadersleben einen Vorschlag der Dänischen Volkspartei: Jon Krongaard (DF) hatte vorgeschlagen, dass die dänische Nationalflagge bei der Einweihung des neuen Rathauses an der Förde einen Ehrenplatz bekommt: „Wir lieben den Danebrog und schwenken ihn gern.“

Danebrog auf Rädern

„Das müsste dann schon ein mobiler Danebrog sein“, gab Svend Brandt von der Einheitsliste zu bedenken, „denn der Saal wird auch für 1.000 andere Veranstaltungen genutzt.“

Brandt stimmte ebenso wie Bent Iversen von den Volkssozialisten gegen den Vorschlag. Beide Politiker befürchten eine „Entwertung“ des symbolischen Charakters der Nationalflagge. Ähnlich formulierte es Jens Chr. Gjesing von den Sozialdemokraten: Die Fahne solle nicht politisch vereinnahmt werden und gehöre grundsätzlich an eine Fahnenstange.

EU-Flagge und Regenbogenfahne

Bent Iversens Vorschlag, wennschon, dennschon auch der Regenbogenfahne einen Platz im Ratsrund einzuräumen, stieß indes auf taube Ohren.

Ein wenig mehr Gehör fand der Vorschlag von Carsten Leth Schmidt, Schleswigsche Partei, auch die EU-Flagge aufzuhängen. Diese sei Teil der jüngeren Geschichte Dänemarks, pointierte Leth Schmidt. Außer Børge Koch, Radikale Venstre, wollte diesen Vorschlag keiner seiner Ratskollegen unterstützen.

„Jede Menge Bockmist“

„Ich habe nichts gegen die EU“, meldete sich Benny Bonde von der Liberalen Allianz zu Wort, „obwohl die Union jede Menge Bockmist verzapft. Aber die EU-Flagge gehört nicht hierher.“

Zustimmung für Stadtwappen

Anklang fand indes ein Vorschlag von Mogens Rerup, Die Alternative. Er hatte angeregt, auch an die alten Stadtwappen von Woyens (Vojens) und Gramm (Gram) zu denken, wenn es um die Ausschmückung des neuen Sitzungssaals im Rathaus am Hafen geht.

Eine runde halbe Stunde entspann sich die Debatte munter, bis sich Holger Mikkelsen, Venstre, erhob und der Diskussion freundlich, aber bestimmt ein Ende bereitete: „Ich freue mich, wenn diese Diskussion ein Ende findet und wir uns Dingen widmen können, die genauso wichtig sind. Wir sollten jetzt innehalten, ehe jemand noch einen Thementag vorschlägt.“

 

 

 

 

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