Kunst am Bau

Flächendeckende Enthüllung zum Grenzjubiläum

Flächendeckende Enthüllung zum Grenzjubiläum

Flächendeckende Enthüllung zum Grenzjubiläum

Hadersleben/Haderslev
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Rückblick und Ausblick – das symbolisiert das Giebel-Kunstwerk. Foto: Ute Levisen

Es war der Tag der ganz großen Enthüllung in Hadersleben: Groß und klein fanden sich am Dienstag in der Großen Straße ein, um ein Kunstwerk zu feiern, das der Street-Art-Künstler Andreas Welin anlässlich des Grenzlandjubiläums auf den Giebel des Hauses Nr. 51 gebannt hat.

Zahlreiche Zuschauer hatten sich am Dienstagnachmittag an der Großen Straße 51 in Hadersleben versammelt, um ein ganz besonderes Kunstwerk zu feiern.
„Schließlich gibt es nicht viele Kunstwerke bei uns, die einen Giebel von dieser Größe zieren“, sagte der Vorsitzende des Haderslebener Kunstvereins, Hans Vilhelm Bang.

Der Vorsitzende des Haderslebener Kunstvereins, Hans Vilhelm Bang Foto: Ute Levisen

Der Schöpfer von Haderslebens neuestem Kunstwerk ist der 26-jährige Andreas Welin. Der Streetart-Künstler stammt aus Sonderburg, wohnt heute in Kopenhagen und hat sich bereits an Fassaden in verschiedenen Metropolen dieser Welt versucht. Und jetzt also auch in der Domstadt Hadersleben. Zwölf Tage lang hat er an der Giebel-Malerei gearbeitet, die er mit Farbe und Spray in der Tradition der Street-Art auf die Fassade bannte.

Was für ein Geschenk!

„Was für ein Geschenk an die Stadt!“ – Der Vorsitzende des kommunalen Kulturausschusses, Kjeld Thrane (Konservative), konnte seine Begeisterung nicht verhehlen, als er das Werk enthüllte – ein symbolträchtiges noch dazu. Es stellt zwei Frauen dar, eine Schleswigerin mit dem Blatt einer Doppeleiche und eine Nordschleswigerin mit dem Zweig einer Blutbuche (Fagus sylvatica f. purpurea). Beide symbolisieren den Übergang vom Deutschen zum Dänischen – und da sie einander zugewandt sind, auch das Zusammenwachsen beider Kulturen – heute, 100 Jahre nach der Volksabstimmung und der daraus resultierenden Grenzziehung.

Andreas Welin und Kjeld Thrane Foto: Ute Levisen

Minderheit repräsentiert

Auch die deutsche Minderheit war repräsentiert, als es um die Umsetzung der „Grenzland-Pulje“ im Jubiläumsjahr in konkrete Vorhaben ging, wie Kjeld Thrane betonte.

„Sieht super aus“, antwortete Carsten Leth Schmidt, Kulturpolitiker und Stadtratsrepräsentant der Schleswigschen Partei, befragt nach seiner Meinung zu dem Jubiläumsgeschenk an die Stadt, und auch das Künstlerehepaar Birck zeigte sich überaus angetan von dem Werk des jungen Welin. Dieser kann trotz seines jungen Alters bereits auf ein beachtliches Œuvre von circa 500 Werken im In- und Ausland verweisen.

Auch Carsten Leth Schmidt zeigte sich angetan von dem Werk. Foto: Ute Levisen

Respekt vor den Kulturen

Die kommunale Lenkungsgruppe hat das Werk „Genforenings Gavlmaleri“ mit 50.000 Kronen gefördert. Es ist, wie Thrane in seiner Enthüllungsrede betonte, ein Kunstwerk mit Perspektive, das zum einen die deutsch-dänische Geschichte berücksichtige und zum anderen die engen Bande, die im Laufe der Jahre entstanden seien – und nicht zuletzt den Respekt vor der Kultur des jeweils anderen versinnbildlichen.

Auch das Künstlerehepaar Heidi und Aage Birck zeigte sich angetan von der Arbeit des jungen Kollegen. Foto: Ute Levisen
Das Giebelkunstwerk Foto: Ute Levisen
Zahlreiche Schaulustige hatten sich eingefunden, um der Enthüllung beizuwohnen. Foto: Ute Levisen
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