Solarparks
Finanzausschuss entscheidet über Aufschub der Pläne
Finanzausschuss entscheidet über Aufschub der Pläne
Finanzausschuss entscheidet über Aufschub der Pläne
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Der kommunale Finanzausschuss entscheidet in der kommenden Woche über einen Aufschub der Pläne für den Bau von Solarparks in der Kommune Hadersleben. Hintergründe sind unter anderem die Bedenken potenziell betroffener Anwohner sowie eine Revision der Kriterien für diese Energieparks.
Es ist ein Dilemma: Dänemark ist einerseits auf alternative Energiegewinnung angewiesen, möchte das Land die ambitiösen, politisch abgesteckten Klimaziele bis 2030 erreichen. Doch andererseits ist der Gegenwind seitens der Bevölkerung in jenen Regionen, in denen Wind- und Solarparks entstehen sollen, enorm. Die Kommune Hadersleben ist keine Ausnahme.
Strengere Kriterien
In der kommenden Woche entscheidet der kommunale Finanzausschuss über einen Aufschub der Pläne für große Solarparks in der Kommune Hadersleben. Sieben Regionen sind im Entwurf als geeignet kategorisiert worden. Votiert die Mehrheit für einen Aufschub, beginnt die Planung von vorn: Es müsste ein neuer Zusatzplan, dann aber für den künftigen Kommuneplan erarbeitet werden, den die Politiker erwartungsgemäß im Herbst verabschieden werden.
Dieser Zusatz wird zugleich strengere Auflagen für den Bau der Energieparks beinhalten: So sollen unter anderem die Abstände der Anlagen zu besiedelten Gebieten vergrößert – und die Größe auf jeweils 75 Hektar begrenzt werden. Zweireihige, hohe Hecken werden die Parks abschirmen. Zudem gibt es eine ganze Reihe von Anforderungen hinsichtlich der lokalen Verankerung der Investoren sowie des Naturschutzes.
Vorschlag: Parks in der roten Zone
Das Fehlen just dieser Maßgaben im Entwurf haben Behörden und Naturschutzorganisationen im Rahmen der öffentlichen Anhörung bemängelt. 156 Bürgerinnen und Bürger, in deren Regionen – rein theoretisch – Solarparks entstehen könnten, haben sich darüber hinaus zu Wort gemeldet. Ein Bürgervorschlag zielt darauf ab, Parks in der sogenannten roten Lärm-Zone in unmittelbarer Nähe des Kampfjetstützpunktes Skrydstrup zu errichten.
Die für Planungsarbeiten zuständige Kommunalverwaltung „Technik & Klima“ stellt nach Durchsicht des Feedbacks seitens der potenziell betroffenen Bevölkerung fest, dass es an Unterstützung vor Ort für die Energiepläne mangelt. Dennoch: Die Verwaltung sieht angesichts des Widerstands keine sachliche Grundlage dafür, die bestehende Planungsgrundlage zu ändern.
Großes Interesse potenzieller Investoren
Das Interesse potenzieller Investoren ist groß – auch größer als im bisherigen Planungsentwurf vorgesehen. Werden die Solarparkpläne auf das kommende Jahr verschoben, sollen Interessen von Investoren sowie eine Neubewertung von geeigneten Regionen in der Kommune, vornehmlich Humusböden, berücksichtigt werden.
Auf Initiative von Carsten Leth Schmidt, Kommunalratsabgeordneter der Schleswigschen Partei (SP), wird in Zukunft vor allem die Nutzung von Humusböden in die weitere Planungsarbeit einfließen.
Humusböden perfekte Standorte für Solarparks
Der SP-Politiker und Öko-Landwirt gibt zu bedenken, dass die Pflanzenproduktion auf Humusböden für 50 Prozent der Klimabelastung durch die Landwirtschaft verantwortlich ist. Grund ist der erhöhte CO2-Ausstoß beim Beackern der Flächen: „Somit sind also nicht – wie angenommen – riesige Schweinefarmen die großen CO2-Sünder“, betont Leth: „Das sollte uns zu denken geben.“
Nach der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses zeichnet sich bereits ein Aufschub der Pläne ab. Auch votierte die Mehrheit der Mitglieder dafür, die landschaftlich schön gelegene Region um Kastrup Enge aus der Planung für Solarparks herauszunehmen – der Umfang der Pläne für Stüding (Styding) soll reduziert werden.
Mitte des nächsten Jahres könnte im Falle eines Aufschubs mit der Errichtung von Solarparks begonnen werden.