Neuer Hausmeister

Ferg bringt frischen Wind in die Hausmeisterei

Ferg bringt frischen Wind in die Hausmeisterei

Ferg bringt frischen Wind in die Hausmeisterei

Karin Friedrichsen
Karin Friedrichsen Journalistin
Hadersleben/Jägerup
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Michael Ferg genießt seinen abwechslungsreichen Arbeitsalltag am Ryes Møllevej. Foto: Karin Riggelsen

Michael Ferg ist der neue Hausmeister der Deutschen Schule Hadersleben. Der gebürtige Ostdeutsche kam 2007 nach Dänemark.

Michael Ferg  ist seit 1. September Hausmeister an der Deutschen Schule Hadersleben (DSH). Der 50-jährige Ferg setzte sich in einem   breiten Bewerberfeld durch und übernahm den Posten   nach Hans Christian Lorenzen, der in seiner unmittelbaren  Nähe wohnt.  Michael Ferg und seine Ehefrau  Gabriele, die die nullte Klasse der DSH leitet, kauften vor zehn Jahren, als  sie nach   Nordschleswig kamen, ein  Haus in Jägerup.

Ferg wurde in  der Hansestadt Stendal in Sachsen-Anhalt geboren. Er ist gelernter Landmaschinen- und  Traktorenschlosser. „Ich habe drei oder vier Jahre in dem Job gearbeitet und bin 18 Monate zur Armee gegangen, und dann kam die Wende“, sagte  Michael Ferg  in einem Interview. Den Mauerfall im November 1989   erfuhr das Ehepaar über Rundfunk und Fernsehen: „Unser Sohn war damals zwei Jahre. Er lag schon im Bett, und wir  konnten nicht einfach auf die Straße  laufen.“ Zwei Wochen später fuhren  die Fergs  dann mit dem Zug nach Hannover. „Das war die  nächstgrößere  und interessanteste  Stadt für uns“, so Ferg, der  sich auch daran erinnerte, dass sie das   Gefühl hatten, eine andere Welt zu betreten und sich auch „ziemlich klein vorkamen“.

Kasettenrekorder kaufen

Mit dem Begrüßungsgeld  in der Tasche hatte sich das junge Paar vorgenommen, einen Kassettenrekorder  zu kaufen.  Von der großen Auswahl im Elektrohandel fühlte sich das Paar dann fast erschlagen. „Wir  haben uns letztendlich für ein Modell mit allem Drum und Dran entschlossen“, lacht Michael Ferg.
Er verlor seine Arbeit, und das war der Anstoß dafür, eine Umschulung zum Zimmermann anzugehen. Anfang der 90er Jahre ließ sich die  Familie in Itzehoe nieder. Gabriele Ferg, die  Diplom-Kindergärtnerin ist  und  Montessori-Pädagogik studierte, wurde in einem  Montessori Kindergarten angestellt, während ihr Mann als Zimmermann tätig war. Nach Itzehoe waren die Fergs gekommen, weil dort Verwandte von ihnen lebten.

Dass sie dann 2007 in Dänemark landeten, hatte  mit Michael Fergs Job zu tun. Er arbeitete damals als Zimmermann in Nordjütland. Das Zwischenfahren wurde ihm im Laufe der Jahre zu viel, und so bewarb sich Gabriele Ferg   auf eine freie Stelle in der Schulfreizeitordnung (SFO) der  DSH. Als Grethe Kock, die langjährige Leiterin der Nulltklässler, sich in den Ruhestand zurückzog, übernahm  Gabriele Ferg deren Posten.

Arbeitete als Zimmermann

Michael Ferg  arbeitete die Jahre hindurch  als Zimmermann. Der Handwerker konnte immer eine Arbeit finden, und der  Übergang     von einer Firma in Kolding an die DSH sei auch fließend, verlaufen. Es sei physisch  anstrengend als Zimmermann zu arbeiten, und er habe auch den  Wunsch gehabt, sich neuen Herausforderungen zu stellen, resümierte Michael Ferg. Der Hausmeisterjob sei eine „gute Arbeit“  und die neuen Kollegen haben  ihn „super nett aufgenommen“ resümierte der 50-Jährige. Ferg hatte seine Feuertaufe  bei dem  Sommerfest der deutschen Einrichtungen.

Auch im Alltag gibt es für den Schlosser und Zimmermann, der auch den Schulbus  fährt, genug zu tun. Sein Aufgabenbereich ist  breit gefächert, und er ist froh, dass ihm die  beiden Assistenten René Buch Pedersen und Finn Frost zur Seite stehen.  Das Team macht Kleinreparaturen und sorgt für Ordnung und Sauberkeit auf dem weitläufigen DSH-Gelände. Fergs Arbeitstag beginnt kurz nach 6 Uhr: „Dann schließe ich die ganze Schule auf und fahre  anschließend mit dem Schulbus übers Ness.“

Die Fergs sind immer regelmäßig und gerne in den Urlaub nach Dänemark  gefahren.  Deswegen sei der Sprung von Itzehoe nach Jägerup auch nicht so groß gewesen. Ferg legte sich vor einigen Jahren  einen Cruiser zu, mit dem er  kürzere Fahren unternimmt.  Freude bereitet dem Ehepaar auch ihr Rhodesian Ridgeback. Der Hund gehört seit sechs Jahren zur Familie. Das Paar fühlt sich gut integriert und ist auch Teil der deutschen Minderheit in Mölby. Die Fergs machen  noch oft und gerne Ausflüge nach Deutschland, wo der Sohn in Itzehoe lebt und die Tochter in Flensburg studiert.

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