Unabhängige Bürgerberatung

Erst die fachliche Expertise – dann die Kosten

Erst die fachliche Expertise – dann die Kosten

Erst die fachliche Expertise – dann die Kosten

Hadersleben/Haderslev
Zuletzt aktualisiert um:
Mehr Initiativen für Hadersleben? Die Lokalpolitiker im Rathaus sind gefragt. Foto: Ute Levisen (Archivbild)

Die Bürgerberaterin der Kommune Hadersleben, Lise Uldal Kræmmergaard, hat 322 Anfragen von Bürgern bekommen – und damit ein wenig mehr als im Rechenschaftsjahr davor. Sie appelliert an die Kommune, aus Fehlern zu lernen.

Lise Uldal Kræmmergaard, Bürgerberaterin der Kommune Hadersleben, hat auch im jüngsten Rechenschaftsjahr vom 15. Juli 2018 bis 15. Juli 2019 alle Hände voll zu tun gehabt. Insgesamt sind 367 Anfragen auf ihrem Tisch gelandet, davon umfasst ist auch eine zunehmende Anzahl seitens kommunaler Mitarbeiter sowie von Repräsentanten verschiedener Vereine. Bürger wandten sich in 322 Fällen an die Bürgerberaterin, die mit Blick auf ihre Funktion unabhängig von der Kommunalverwaltung agieren kann und dem Stadtrat untersteht.

Die Bürgerberaterin der Kommune Hadersleben, Lise Uldal Kræmmergaard (links) Foto: Haderslev Kommune

Kræmmergaard erstattete ihrem Arbeitgeber auf der jüngsten Sitzung des Kommunalparlaments Bericht. Darin unterstreicht sie die positive Zusammenarbeit mit der Kommune, die von freundlichem Entgegenkommen geprägt sei.

Verbesserungsbedarf

Doch, auch darauf verweist die Bürgerberaterin, es gibt durchaus Luft nach oben, wenn es darum geht, die Sachbearbeitung geschmeidiger zu gestalten. Dabei sei der leichte Anstieg bei der Zahl der Anfragen keineswegs Ausdruck dessen, dass die kommunalen Angestellten ihre Arbeit nicht ordnungsgemäß verrichten würden.

Unzufriedenheit mit Blick auf die Inklusion

Alle würden ihr Bestes geben, stellt Lise Uldal Kræmmergaard fest und verweist dabei konkret auf den schulischen Sektor. Auf dem Gebiet des Kinder- und Kulturservice hat es mit 77 sowohl die meisten Anfragen als auch die meisten Klagen (77 Prozent) gegeben.

Frust bei Unterbringung außerhalb der eigenen Familie

Im Familienbereich waren unter anderem Unzufriedenheit mit Blick auf die Unterbringung von Kindern außerhalb der eigenen Familie sowie eine mangelhafte Kommunikation mit der Familienberatung Gründe, die Bürgern Anlass zur Klage gaben.
Im schulischen Bereich standen Probleme mit der Inklusion von Kindern in normalen Kommunalschulen im Vordergrund. Eltern äußerten ihre Besorgnis darüber, dass sich die Schule nicht in hinreichendem Maße der Förderung ihrer Kinder annehme.

Fachliche Expertise wiegt schwerer als Kosten

„In Situationen wie diesen haben finanzielle Aspekte zuweilen im Vordergrund gestanden – mit der Konsequenz, dass die Schule ihre gesetzliche Verpflichtung gegenüber den Bürgern übersehen hat“, stellt die Bürgerberaterin fest – und mahnt: Selbstverständlich dürfen die Kosten bei angemessenen Angeboten nicht außer Acht gelassen werden, doch dürften diese nicht schwerer wiegen als die fachliche Expertise in den einzelnen Fällen.
Lobend hebt sie die Bereitwilligkeit seitens der Schulen und der Schulverwaltung hervor, sich diesen – auch verwaltungsrechtlichen – Herausforderungen zu stellen.

Mehr lesen