Beschäftigungsprojekt

Erfolgsrezept: Mit Fußball zur Erwerbstätigkeit

Erfolgsrezept: Mit Fußball zur Erwerbstätigkeit

Erfolgsrezept: Mit Fußball zur Erwerbstätigkeit

Hadersleben/Haderslev
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Teamfähigkeit, Zusammenhalt und Kampfgeist sind nur einige der Stärken, die das Beschäftigungsprojekt „Fodbold for Fremtiden“ fördern möchte. Foto: Annika Zepke

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Erfolge feiert das Haderslebener Team von „Fodbold for Fremtiden“ nicht nur auf dem Platz: Auch abseits des Rasens kann sich das Beschäftigungsprojekt des dänischen Fußballverbandes DBU und der Kommune Hadersleben über eine positive Bilanz freuen.

Mit seinem 11:6-Sieg machte das Haderslebener Team von „Fodbold for Fremtiden“ den Kollegen aus der Kommune Vejen am Dienstagvormittag eine klare Ansage. Doch auch abseits des Platzes können die Spielerinnen und Spieler Erfolge feiern – dem Fußball sei Dank.

Die jungen Männer und Frauen sind allesamt Teil des Beschäftigungsprojekts „Fodbold for Fremtiden“, einer Initiative des dänischen Fußballverbandes DBU und einzelner Kommunen wie der Kommune Hadersleben, die es sich zum Ziel gemacht hat, junge Menschen mit Herausforderungen mithilfe von Fußball auf dem Arbeitsmarkt zu integrieren.

Als Fußballfan ließ es sich der Vorsitzende des Beschäftigungsausschusses und stellvertretende Bürgermeister der Kommune Hadersleben, Jon Krongaard (Dänische Volkspartei), nicht nehmen, das Haderslebener Team von „Fodbold for Fremtiden“ beim Spiel gegen Vejen persönlich anzufeuern. Foto: Annika Zepke

Domstadtkommune ist Vorreiter

„Wir tun viel dafür, um jungen Menschen einen Start ins Berufsleben zu ermöglichen“, meint der Vorsitzende des Beschäftigungsausschusses der Kommune Hadersleben, Jon Krongaard (Dänische Volkspartei). Die Kommune Hadersleben sei daher auch eine der ersten Kommunen gewesen, die sich im vergangenen Jahr der Beschäftigungsinitiative des DBU anschloss.

Das Projekt unterstütze junge Menschen im Alter von 18 bis 29 Jahren bei der Suche nach einem Job auf vielseitige Weise, erklärt Krongaard: „Die Projektteilnehmerinnen und -teilnehmer sind aus den verschiedensten Gründen arbeitslos, aber viele von ihnen haben mit Herausforderungen im Alltag zu kämpfen.“

Auch auf der Ersatzbank war die Stimmung gut beim Spiel gegen die Projektteilnehmerinnen und -teilnehmer aus der Kommune Vejen. Kein Wunder, das Haderslebener Team konnte das Spiel mit 11:6 für sich entscheiden. Foto: Annika Zepke

Gemeinsames Training schafft Routine

Durch die Fußballinitiative, die in enger Zusammenarbeit mit dem Haderslebener Jobcenter steht, versuche man, den Jugendlichen Routine im Alltag zu geben – ein erster wichtiger Schritt auf dem Weg zur Erwerbstätigkeit, so der Ausschussvorsitzende.

Zweimal pro Woche treffen sich die jungen Männer und Frauen daher zum gemeinsamen Fußballtraining. „Das schafft Zusammenhalt und freundschaftliche Verbindungen wie am Arbeitsplatz und gleichzeitig das Gefühl, Teil von etwas Größerem zu sein“, meint Krongaard.  

Edin Hajder und Tobias Nick Jensen leiten das Beschäftigungsprojekt vonseiten des DBU. Auch sie wohnten dem Spiel im Haderslebener Sportzentrum am Dienstagvormittag bei. Foto: Annika Zepke

Mehr als eine Nummer im System

Neben dem gemeinsamen Training sind auch wöchentliche Unternehmensbesuche und Beratungsgespräche im Jobcenter ein wesentlicher Bestandteil des 26-wöchigen Projektverlaufs, erklärt Jobvermittler Allan Frandsen, der das Projekt nicht nur seitens der Kommune leitet, sondern den jungen Menschen auch als Trainer auf dem Platz mit Rat und Tat zur Seite steht.

„Bei Allan hat man nicht länger das Gefühl, nur eine Nummer im System zu sein“, sagt Rikke Andresen. Die 27-Jährige nimmt seit diesem Jahr am „Fodbold for Fremtiden“-Projekt in Hadersleben teil und kann bereits erste persönliche Erfolge für sich verbuchen: „Ich habe gerade ein Praktikum begonnen“, erzählt Andresen. Dass sie nun erste Schritte auf dem Arbeitsmarkt macht, habe sie unter anderem der Beschäftigungsinitiative zu verdanken, so die 27-Jährige: „Hier kann ich einfach diejenige sein, die ich bin, und das macht sich auch im Alltag bemerkbar.“

Allan Frandsen ist nicht nur Jobvermittler und Leiter des „Fodbold for Fremtiden“-Projekts in der Kommune Hadersleben, sondern auch Coach und Ansprechpartner für die jungen Arbeitssuchenden. Foto: Annika Zepke

Eine Erfolgsgeschichte

Rikke Andresen ist jedoch nicht die Einzige, die mithilfe des Projekts den Sprung ins Berufsleben geschafft hat. Im vergangenen Jahr standen 18 der 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Ende des Projektverlaufs in einem Arbeitsverhältnis. Das sei ein riesiger Erfolg für alle Beteiligten, meint Jobvermittler Allan Frandsen und fügt hinzu: „Ich hoffe, dass wir diese Erfolgsgeschichte auch in Zukunft weiterschreiben können.“

„Fodbold for Fremtiden“

Der dänische Fußballverbandes DBU erweckte „Fodbold for Fremtiden“ im Jahr 2016 mit einem 13-wöchigen Pilotprojekt in der Kommune Herlev zum Leben. Mit der Fußballinitiative möchte der DBU den Jobcenter-Tätigkeiten einen informelleren Rahmen geben, um jungen Menschen mit Herausforderungen den Einstieg ins Berufsleben zu erleichtern.

Das Projekt startete im Januar 2020 und läuft noch bis September 2023. Finanziert wird es mithilfe von Fördermitteln der Velux-Stiftung. Auch in der Kommune Hadersleben wurde der erste Projektverlauf im vergangenen Jahr durch die Velux-Stiftung finanziert. Mittlerweile trägt die Kommune die Kosten für das Projekt selbst.

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