Stadtplanung

Entscheidung über Busverkehr in Norderstraße verschoben

Entscheidung über Busverkehr in Norderstraße verschoben

Entscheidung über Busverkehr in Norderstraße verschoben

Hadersleben/Haderslev
Zuletzt aktualisiert um:
Gähnende Leere in der Fußgängerzone – vor Ladenschluss. Durch eine Umgestaltung des Busverkehrs in der Norderstraße würde die Einkaufsmeile von Hadersleben täglich mehr als 100 Kunden verlieren, so Svend Brandt. Foto: Ute Levisen

Der Technische Ausschuss hat die Entscheidung über die Verkehrsgestaltung der Norderstraße um ein Jahr verschoben. Svend Brandt von der Einheitsliste ist zufrieden, dass seine Ausschusskollegen die vielen Gegenargumente beherzigt haben.

Überraschung zu abendlicher Stunde: Der Technische Ausschuss hatte die Entscheidung darüber, wie der öffentliche Personennahverkehr in der Norderstraße in der Haderslebener Stadtmitte ab Sommer 2021 verlaufen soll, um ein Jahr verschoben. Damit sind die Argumente aus Politik, Wirtschaft und der Seniorenorganisation „Ældre Sagen“ auf offene Ohren gestoßen.

Seniorenorganisation wünscht Anhörung

Der Vorstand von „Ældre Sagen“ hatte sich am Dienstag an die Politiker gewandt, nachdem „Der Nordschleswiger“ dessen Vorsitzenden Erik Johan Hansen in der Vorwoche auf die bevorstehende Entscheidung aufmerksam gemacht hatte.

In einem Schreiben an die Politiker betont die Organisation, dass bei einer derart weitreichenden Entscheidung eine öffentliche Anhörung vonnöten sei – nicht zuletzt unter Einbeziehung aller relevanten Interessenorganisationen wie „Ældre Sagen“, „Seniorråd“, „Handicaprådet“ und „Rådet for Tilgængelighed“.

Der Busbahnhof in Hadersleben Foto: Ute Levisen

Keine Zeit für Analyse

Der Vorstandsvorsitzende des Einzelhandelsverbandes „Haderslev Butikker“ hat – ebenfalls von unserer Zeitung auf die bevorstehende Entscheidung aufmerksam gemacht – zum Innehalten gemahnt: „Wir haben keine Chance gehabt, das 21 Seiten lange Dokument zur Umstrukturierung des Busverkehrs zu erörtern“, so der neue Vorstandsvorsitzende Per Houmann. Auch er bittet um eine Anhörung, um Vor- und Nachteile abzuwägen.

Gravierende Folgen für ältere Menschen

Ausschussmitglied Svend Brandt von der Einheitsliste hatte darauf aufmerksam gemacht, dass der Haderslebener Einzelhandel durch die Umgestaltung des öffentlichen Personennahverkehrs in der Innenstadt täglich mehr als 100 Kunden verlieren würde.

Brandt hatte im Vorfeld der Sitzung für eine Verschiebung der weitreichenden Maßnahme plädiert. Diese würde vor allem für ältere Menschen und für Bürger mit Gehbehinderungen gravierende Folgen haben. Verliefe der Busverkehr in Zukunft nur noch in einer Richtung, entfielen damit zugleich Haltestellen – mit längeren Fußmärschen zur Folge.

Mehr lesen