Nachruf

Elke Korsemann Nissen war eine Frau mit vielen Interessen

Elke Korsemann Nissen war eine Frau mit vielen Interessen

Elke Korsemann Nissen war eine Frau mit vielen Interessen

Süderwilstrup/Hadersleben
Zuletzt aktualisiert um:
Elke Korsemann Nissen bei einem Familienurlaub auf Bornholm im Jahr 2010 Foto: Privat

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Nach langer Krankheit hat Elke Korsemann Nissen am Freitag, 28. Mai, im Alter von 88 Jahren ihren Frieden gefunden. Die gebürtige Nordschleswigerin war eine lebensfrohe Frau mit starkem Willen, vielen Interessen und einer besonderen Leidenschaft für die Kunst.

Im Alter von sechs Jahren zog die am 12. April 1933 geborene Elke Korsemann mit ihrer Familie von Nordschleswig ins ostpreußische Goldap, wo ihr Vater Friedrich Korsemann, der als Bildhauer die Familie nicht hatte ernähren können, als Berufssoldat bei der deutschen Armee anfing.

Nachdem ihr Vater im Zweiten Weltkrieg jedoch gefallen war, kehrte Elke Korsemann mit ihrer Mutter und den fünf Geschwistern im Jahr 1944 zurück nach Nordschleswig und fand Zuflucht auf Petersholm, dem Familiensitz ihres Großvaters mütterlicherseits, Johannes Schmidt-Wodder, in Törsbüll (Tørsbøl).

Aus Nachbarn wurden Eheleute

Schon früh begann Elke Korsemann zu arbeiten. Während ihrer zweiten Anstellung als Haushaltsgehilfin auf einem Hof in Süderwilstrup (Sønder Vilstrup) lernte die junge Nordschleswigerin den Landwirt Knud Peter Nissen kennen und lieben. Die beiden heirateten 1952 und bekamen die fünf Söhne Jørgen, Hermann, Georg, Knud und Oluf, denen sie eine unbeschwerte Kindheit bescherten.

„Wir hatten eine gute Kindheit, und aus uns allen ist etwas geworden. Ich denke, man kann sagen, als Eltern waren sie ein Erfolg“, sagt Georg Nissen lachend. Als die Söhne flügge wurden und Elke Korsemann Nissen etwas mehr Zeit hatte, sich um andere Dinge als Haushalt, Hof und Kindererziehung zu kümmern, verdiente sie sich erst als Obstpackerin und später als Heimhelferin etwas dazu.

Auf der Suche nach neuen Herausforderungen

Auch der Kunst widmete sich Elke Korsemann Nissen in dieser Zeit, machte im Alter von 48 Jahren noch ihre mittlere Reife, belegte an der Abendschule Keramik-Kurse und absolvierte anschließend eine zweijährige Ausbildung im Fach Kunsterziehung am Haderslebener Staatsseminarium, die sie 1986 erfolgreich abschloss. „Sie hat trotz aller Widerstände immer darauf bestanden, ein erfülltes Leben zu führen“, erinnert sich Jørgen Nissen.

Vielseitig interessiert

Als stolzes Mitglied von „Sønderjysk Malersammenslutning af 1935“ zeichnete sie für zahlreiche Ausstellungen verantwortlich, in denen sie nicht nur ihre Fertigkeiten im Umgang mit der Keramik, sondern auch ihr malerisches Talent bewies. Die Künstlerin gestaltete jedoch nicht nur eigene Werke, sondern gab ihr Wissen auch an andere weiter: Gut 20 Jahre lang weihte Elke Korsemann Nissen Schulkinder und Erwachsene auf dem Knivsberg in die Kunst der Keramik ein.

Überhaupt waren ihre Interessen nicht sehr eng gefasst, wie ihre Söhne versichern: Von der Gartenarbeit über die Kunst und den Wilstruper Chor bis hin zur Reiselust, Elke Korsemann Nissen konnte sich für vieles begeistern und hatte bis zuletzt keine Scheu davor, neue Sachen auszuprobieren.

Reiselust

„Selbst als sie am Flughafen auf einen Rollstuhl angewiesen war, ließ sie sich nicht davon abhalten, ferne Länder zu bereisen und deren Kultur und Menschen kennenzulernen“, erzählt ihr Sohn Oluf, der mit seiner Familie seit einigen Jahren in den USA lebt.

Voller Lebensfreude trotz gesundheitlicher Beschwerden

Obwohl Elke Korsemann Nissen, ihr ganzes Leben lang mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, da sie schon als Jugendliche schwere körperliche Arbeit verrichten musste, hat sie sich von derartigen Beeinträchtigungen nie unterkriegen lassen, wie ihre Söhne betonen: „Sie hatte immer große Freude am Leben.“

Elke Korsemann Nissen wird am Donnerstag, 3. Juni, ab 11 Uhr von der Kirche zu Süderwilstrup aus beigesetzt.

Mehr lesen