Einmal selbst Archäologin oder Archäologe sein und die Arbeit der Experten aus erster Hand erfahren – diese Chance bietet sich am Sonnabend, 10. September 2022, in Hadersleben.

Auf dem Gelände des Museums zwischen Aastrupvej und Dalgade werden dann den ganzen Tag über zahlreiche Aktivitäten für Klein und Groß angeboten.

Vorsichtiges Öffnen einer 2.000 Jahre alten Graburne

Karen Lovén ist Konservatorin beim Museum und wird mit größter Vorsicht eine 2.000 Jahre alte Graburne öffnen. Außerdem stellt sie ein Mikroskop auf, durch das die archäologischen Funde im Detail betrachtet werden können.

„Das Besondere am Tag der Archäologie ist, dass wir alle Expertinnen und Experten versammelt haben und die Besucherinnen und Besucher in alle Aspekte der Archäologie eintauchen können. Egal, was einen interessiert, haben wir etwas anzubieten“, sagt sie im Gespräch mit dem „Nordschleswiger“.

Ein buntes Angebot für Kinder

Vor allem an die Kinder haben die Macherinnen und Macher gedacht. Sie können beispielsweise dabei helfen, Funde aus einer Ausgrabung von Erde zu befreien.

„Dazu haben wir einen großen Container mit Wasser aufgestellt, an dem die Erde aus den Ausgrabungen gesiebt werden kann. Und den haben wir extra so gebaut, dass das in Kinderhöhe gemacht werden kann. Die Erde kommt dazu auf ein großes Metallgitter und wird mit einer Art Gartendusche abgebraust. Da kann man allerhand finden“, prophezeit Karen Lovén.

Kinder, die ihre Hände nicht nass machen möchten, können stattdessen in den Sandkasten hüpfen und dort nach Münzen und Glasperlen buddeln. Und sofern sie genügend finden, können sie sich eine Halskette daraus machen.

„Wir haben viele Aktivitäten, die Kinder interessieren dürften. Außer Graben und Sieben können die Kleinen auch auf Schatzsuche durch das Museum gehen und dabei verschiedene Fragen beantworten. Am Ende wartet eine Prämie“, verrät Karen Lovén.

Selbst ein Messer aus Eisen schmieden

Ihre Kolleginnen und Kollegen, die mit Knochen arbeiten, erläutern, wie diese darüber Aufschluss geben, ob es sich um eine Frau oder ein Kind gehandelt hat, und ob diese Menschen irgendwelche Krankheiten hatten.

In den Werkstätten des Museums können die Gäste der Schmiedin und dem Bronzegießer sowie anderen Menschen, die ein Handwerk ausüben, bei der Arbeit zusehen und mehr über deren verschiedene Arbeitsmethoden von der Steinzeit bis heute erfahren.

„In der Steinzeit haben die Menschen ihre Werkzeuge aus Flint hergestellt. Das ist ein Stein, der wahnsinnig scharf werden kann, und deshalb wurden aus ihm Messer und Pfeilspitzen geformt. Bei unserem Schmied kann man sich zudem ein Messer aus Eisen schmieden. Und dann gibt es jemanden, der zeigt, wie man einen Langbogen baut“, erläutert Karen Lovén.

Über eigene Funde fachsimpeln

Mitglieder der Hobbyarchäologen Nordschleswigs zeigen, wie ein Metalldetektor korrekt benutzt wird. Sofern man selbst über einen Fund aus der Frühzeit verfügt, kann dieser mitgebracht und gemeinsam mit den Archäologen gefachsimpelt werden, worum es sich handelt und wie alt er ist.

Ebenfalls vor Ort sind das Midgaard Wikingerzentrum und der Archiv- und Museumsverein Hadersleben. Die „Nydamseselskab“ lädt zum gemeinsamen Flechten und Sticken anhand der Bayeux-Technik ein.

Das Museum für Nordschleswig verfügt über die größte archäologische Abteilung Dänemarks, seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten den Tag über Führungen durch die Dauerausstellung des Museums zur Steinzeit an und erläutern dabei auch etwas über die großen Ausgrabungen, sodass die Besucherinnen und Besucher einen guten Einblick in die älteste Geschichte Nordschleswigs bekommen. Dazu zählt auch der „Nyredolk fra Næsset“, ein besonders gut erhaltener Dolch, den die Ritter seinerzeit im Nahkampf einsetzten.

Für den kleinen Hunger wird ein Schwein auf dem Spieß gegrillt und zusammen mit Gemüse angeboten.