Pop-up-Ausstellung
Einmal ins Kaiserreich und zurück
Einmal ins Kaiserreich und zurück
Einmal ins Kaiserreich und zurück
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In den Räumen über dem Reformationskeller an der Apothekerstraße herrscht Hochbetrieb. Mitarbeiter des Historischen Archivs bauen dort eine weitere Pop-up-Ausstellung zum Thema Grenzziehung auf. Wegen der Corona-Pandemie hatten sie ihre Vermittlungsarbeit unterbrechen müssen. Jetzt soll es weitergehen – und die Volksabstimmung ist ein weites Feld.
Es ist die zweite große Pop-up-Ausstellung an der Apothekerstraße zum Thema 100 Jahre Volksabstimmung. Vor einem Jahr, im großen Jubiläumsjahr, durchkreuzte die Corona-Pandemie die Vermittlungsarbeit des Historischen Archivs. In den kommenden Monaten sollen Volksabstimmung und Grenzziehung erneut einem breiten Publikum vermittelt werden.
Ein komplexes Thema
Das Thema hat viele Facetten, wie Anja Usbeck Pedersen betont. Denn es handelt sich um ein komplexes Thema – ein weites Feld, wie der alte Briest sagen würde.
Ein Schwerpunkt der Ausstellung, die der Vorsitzende des kommunalen Kulturausschusses, Kjeld Thrane (Konservative), am Donnerstagnachmittag eröffnet, ist das Schulwesen nach der Grenzziehung. Der Fokus ruht hierbei auf den Unterschieden zwischen dem preußischen und dem dänischen Schulwesen.
Preußische Disziplin im Klassenzimmer
„Und es gab wesentliche Unterschiede“, wie Janne Katrine Frederiksen sagt. Der Größte bestehe darin, dass in deutschen Klassenzimmern stramme Disziplin herrschte. Zugleich war auch nach der Volksabstimmung das deutsche Schulwesen ein wesentlicher Teil des gesellschaftlichen Lebens: „Man nahm Rücksicht auf die Volksgruppe, aber es gab auch Konflikte, die von Schlichtern gedämpft worden sind.“
Leihgaben aus Schulmuseum in Oberleerte
Die Mitarbeiter des Historischen Archivs der Kommune Hadersleben haben sich für diesen Teil der Ausstellung aus dem üppigen Fundus des Schulmuseums in Oberleerte (Over Lerte) bedient.
Archivarin Sidsel von Qualen entführt die Besucher in das deutsche Kaiserreich, das ebenfalls ein Aspekt der Ausstellung ist. Eine Übersetzung der Texte ins Deutsche haben sich die Archivmitarbeiter diesmal erspart: Aufgrund der bestehenden Auflagen, des Lockdowns und der aktuellen Lage in Deutschland rechnen die Archivmitarbeiter nicht mit einem Ansturm von Touristen aus dem südlichen Nachbarland.
Vorbereitungen seit dem Herbst
Seit dem Herbst haben insgesamt fünf Mitarbeiter mit unterschiedlichen fachlichen Expertisen des Historischen Archivs die Ausstellung vorbereitet, die vornehmlich aus Gegenständen aus der eigenen Sammlung besteht.
Interaktive Vermittlung
Vom 8. Juni bis 1. Juli wird an der Apothekerstraße die mobile Stimmbox aufgestellt. „Es ist eine interaktive Vermittlungsstation, die vor allem für Kinder interessant sein dürfte“, wie Archivarin Trine Skovlund Jørgensen erläutert. Diese alternative Form der Vermittlung historischer Inhalte umfasst unter anderem Erzählungen von Zeitzeugen, gesprochen von Schauspielern des Møllen-Theaters.