Pop-up-Ausstellung

Einmal ins Kaiserreich und zurück

Einmal ins Kaiserreich und zurück

Einmal ins Kaiserreich und zurück

Hadersleben/Haderslev
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Anja Usbeck Pedersen, Sidsel von Qualen und Trine Skovlund Jørgensen haben an den Vorbereitungen der Ausstellung mitgewirkt. Foto: Ute Levisen

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In den Räumen über dem Reformationskeller an der Apothekerstraße herrscht Hochbetrieb. Mitarbeiter des Historischen Archivs bauen dort eine weitere Pop-up-Ausstellung zum Thema Grenzziehung auf. Wegen der Corona-Pandemie hatten sie ihre Vermittlungsarbeit unterbrechen müssen. Jetzt soll es weitergehen – und die Volksabstimmung ist ein weites Feld.

Es ist die zweite große Pop-up-Ausstellung an der Apothekerstraße zum Thema 100 Jahre Volksabstimmung. Vor einem Jahr, im großen Jubiläumsjahr, durchkreuzte die Corona-Pandemie die Vermittlungsarbeit des Historischen Archivs. In den kommenden Monaten sollen Volksabstimmung und Grenzziehung erneut einem breiten Publikum vermittelt werden.

Ein komplexes Thema

Das Thema hat viele Facetten, wie Anja Usbeck Pedersen betont. Denn es handelt sich um ein komplexes Thema – ein weites Feld, wie der alte Briest sagen würde.

Hans Vilhelm Bang, Vorsitzender des Kunstvereins, ist ebenfalls mit den Vorbereitungen der Pop-up-Ausstellung befasst. Foto: Ute Levisen

Ein Schwerpunkt der Ausstellung, die der Vorsitzende des kommunalen Kulturausschusses, Kjeld Thrane (Konservative), am Donnerstagnachmittag eröffnet, ist das Schulwesen nach der Grenzziehung. Der Fokus ruht hierbei auf den Unterschieden zwischen dem preußischen und dem dänischen Schulwesen.

Preußische Disziplin im Klassenzimmer

„Und es gab wesentliche Unterschiede“, wie Janne Katrine Frederiksen sagt. Der Größte bestehe darin, dass in deutschen Klassenzimmern stramme Disziplin herrschte. Zugleich war auch nach der Volksabstimmung das deutsche Schulwesen ein wesentlicher Teil des gesellschaftlichen Lebens: „Man nahm Rücksicht auf die Volksgruppe, aber es gab auch Konflikte, die von Schlichtern gedämpft worden sind.“

 

Sidsel von Qualen ist für das Kaiserreich zuständig. Foto: Ute Levisen

Leihgaben aus Schulmuseum in Oberleerte

Die Mitarbeiter des Historischen Archivs der Kommune Hadersleben haben sich für diesen Teil der Ausstellung aus dem üppigen Fundus des Schulmuseums in Oberleerte (Over Lerte) bedient.

Janne Katrine Frederiksen befasst sich mit dem Schulwesen – und den großen Unterschieden zwischen den preußischen und den dänischen Schulen. Foto: Ute Levisen

Archivarin Sidsel von Qualen entführt die Besucher in das deutsche Kaiserreich, das ebenfalls ein Aspekt der Ausstellung ist. Eine Übersetzung der Texte ins Deutsche haben sich die Archivmitarbeiter diesmal erspart: Aufgrund der bestehenden Auflagen, des Lockdowns und der aktuellen Lage in Deutschland rechnen die Archivmitarbeiter nicht mit einem Ansturm von Touristen aus dem südlichen Nachbarland.

Die meisten Ausstellungsstücke stammen aus der Sammlung des Historischen Archivs. Foto: Ute Levisen

Vorbereitungen seit dem Herbst

Seit dem Herbst haben insgesamt fünf Mitarbeiter mit unterschiedlichen fachlichen Expertisen des Historischen Archivs die Ausstellung vorbereitet, die vornehmlich aus Gegenständen aus der eigenen Sammlung besteht.

 

Bis zum Mittag sollte die Ausstellung aufgebaut sein. Foto: Ute Levisen

Interaktive Vermittlung

Vom 8. Juni bis 1. Juli wird an der Apothekerstraße die mobile Stimmbox aufgestellt. „Es ist eine interaktive Vermittlungsstation, die vor allem für Kinder interessant sein dürfte“, wie Archivarin Trine Skovlund Jørgensen erläutert. Diese alternative Form der Vermittlung historischer Inhalte umfasst unter anderem Erzählungen von Zeitzeugen, gesprochen von Schauspielern des Møllen-Theaters.

Die Ausstellung wird bis zum 3. Juli zu sehen sein. Foto: Ute Levisen

Pop-up-Museum für Groß und Klein

Die Ausstellung an der Apothekerstraße 11 wird am Donnerstag, 29. April, von 17 bis 20 Uhr eröffnet. Nachfolgend ist sie bis zum 3. Juli 2021 dienstags und donnerstags in der Zeit von 12 bis 16 Uhr zu sehen sowie sonnabends von 10 bis 14 Uhr. Für den Besuch ist ein gültiger Corona-Pass erforderlich.
Der Eintritt ist kostenlos.

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