Internationaler Frauentag

Dufresne: „Der Frauenkampftag ist kein Großstadt-Ding“

Dufresne: „Der Frauenkampftag ist kein Großstadt-Ding“

Dufresne: „Der Frauenkampftag ist kein Großstadt-Ding“

Hadersleben/Haderslev
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Für den diesjährigen Internationalen Frauentag hat Kunsthallenleiterin Marie Dufresne (l.) zusammen mit den anderen Organisatorinnen des Haderslebener Frauenkampftages, zu denen auch Anna Fuglsang (r.) gehört, ein eigenes Logo entworfen. Foto: Annika Zepke

In Großstädten wird er jedes Jahr groß gefeiert: der Internationale Frauentag. Doch wenn es nach Marie Dufresne und Helene Hellesøe Appel (Einheitsliste) geht, sollen Veranstaltungen zum Frauenkampftag künftig auch in Hadersleben zur Tradition werden. Das Programm für den diesjährigen 8. März steht bereits fest – und lädt alle zum Mitmachen ein.

Am 8. März ist Internationaler Frauentag, in Dänemark auch besser bekannt als „Kvindernes Kampdag“, der Kampftag der Frauen. Besonders in Großstädten wie Kopenhagen, Aarhus oder Odense gibt es an diesem Tag traditionsgemäß viele Veranstaltungen, bei denen unter anderem auf die Rechte und die gesellschaftliche Stellung von Frauen aufmerksam gemacht wird.

Doch was die Großstädte können, das kann Hadersleben schon lange, dachten sich Kunsthallenleiterin Marie Dufresne und Helene Hellesøe Appel, Klavierlehrerin an der Haderslebener Musikschule und Stadtratskandidatin für die Einheitsliste.

Hadersleben zieht nach

Zusammen mit einer Gruppe Freiwilliger, zu der auch Anna Fuglsang aus der deutschen Minderheit gehört, wollen sie den Frauenkampftag auch in Hadersleben etablieren. „Der Frauenkampftag ist kein Großstadt-Ding. Es ist wichtig, dass dieser Tag auch in kleinen Städten wie Hadersleben begangen wird, denn er ist überall relevant“, meint Marie Dufresne.

Die Druckpresse steht für den 8. März schon bereit. Foto: Annika Zepke

Für den diesjährigen 8. März haben sie sich daher ein besonderes Konzept überlegt, um den Tag trotz Versammlungsverbots und Abstandsregeln mit den Haderslebenerinnen und Haderslebenern feiern zu können.

Merchandise und mehr

„Wir haben ein Logo, passend zum Frauenkampftag, entworfen und eine Druckpresse besorgt. Am 8. März können die Leute dann von 14 bis 18 Uhr an der Kunsthalle vorbeischauen und sich für einen Obolus ihre Lieblingskleidungsstücke mit dem Logo bedrucken lassen“, erklärt die Leiterin der Kunsthalle.

Musik und Fuglsang-Bier werde es ebenso geben wie Raum für Austausch und Diskussionen, verspricht Dufresne. Wobei der interaktive Teil der Veranstaltung coronabedingt in der Warteschlange stattfinden muss, wie sie erklärt: „Wir arbeiten mit dem Take-away-Prinzip. Im Eingang der Kunsthalle wird ein Tresen aufgebaut, und dann werden wir das Bier und die bedruckten Kleidungsstücke dort aushändigen.“

Anna Fuglsang und Marie Dufresne hoffen, dass möglichst viele Menschen am 8. März bei der Frauenkampftags-Veranstaltung an der Kunsthalle vorbeischauen. Foto: Annika Zepke

Veranstaltung soll zum Reflektieren anregen

Darüber hinaus planen Marie Dufresne, Helene Hellesøe Appel und die freiwilligen Helfer, die Besucher in einem Video zu Wort kommen zu lassen. „Getreu dem Motto ‚Das Private ist politisch‘, möchten wir den Gedanken und Meinungen der Leute zum Frauenkampftag Gehör verschaffen“, erklärt Marie Dufresne die Hintergründe des Video-Projekts. Dabei gehe es vor allem darum, die Leute zum Reflektieren anzuregen: „Jeder kann in dem Video seine Meinung kundtun, auch wenn er oder sie nicht unbedingt mit dem Frauenkampftag sympathisiert.“

Alle sind willkommen

Auch wenn die Veranstaltung aus einer Kooperation zwischen der Kunsthalle und der Einheitsliste heraus entstanden ist, betonen die Organisatorinnen, dass alle bei der Veranstaltung willkommen sind.

„Mit unserer Aktion möchten wir so viele Menschen wie möglich erreichen“, meint Anna Fuglsang, die selbst der Schleswigschen Partei angehört, „unabhängig ihres Alters, ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer parteipolitischen Zugehörigkeit.“

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