Maria Harbo ist am Mittwoch aus dem Schuldienst verabschiedet worden. Die 65-jährige Schulleiterin der Deutschen Schule Hadersleben (DSH) wird zum 31. Juli in den Ruhestand versetzt.

Nach 19 Jahren als Konrektorin und Schulleiterin der Schule unter dem Dach des Deutschen Schul- und Sprachvereins (DSSV) hinterlässt Harbo tiefe Spuren, wie Grußwortredner verdeutlichten.

Kunterbuntes Treiben

Von ihrem Ehrenplatz in der Turnhalle aus hatte Maria Harbo vormittags den Blick frei auf die Bühne. Auf dem Podium herrschte mehr als eine Stunde lang Hochbetrieb. Das Kollegium hatte zusammen mit den Kindern und Jugendlichen ein buntes Abschieds-Programm zusammengestellt.
 

Kindergarten machte den Anfang

Den Reigen eröffnete der Kindergarten. Mit einem lustigen Buchstabenlied bewies die Trollegruppe, dass sie bestens gewappnet ist für den Start in der 0. Klasse. „17 unserer 20 Kinder werden im August in der DSH eingeschult“, so Kindergartenleiter Marco Seefeldt.

Keine großen Ansagen – einfach loslegen

Der stellvertretende Schulleiter Piet Schwarzenberger moderierte die Veranstaltung. Er musste aber zwischen den Darbietungen der Schüler gar nicht viel sagen. Die Lehrer und ihre Schüler hatten sich bestens vorbereitet und jede Klasse leistete ihren Beitrag zu der Abschiedskavalkade.

Zirkusvorstellung und Buchstaben-Spiele

„Alles Gute, Maria“, so die Botschaft des Buchstaben-Spiels der Nulltklässler. Musiklehrerin Marianne Bork-Larsen-Jegsen dirigierte unter anderem einen Chor mit Schülern der zweiten Klasse. Viel Applaus ernteten auch die Drittklässler, die Sketche und Tanzeinlagen zum Besten gaben.

Spannend wurde es für Harbo und ihre Gäste, als die Viertklässler sich mit einer Zirkusvorstellung ankündigten. Die Schüler sorgten mit Gesang und Tricks für beste Laune.

Bei der Laudatio der Fünftklässler stand ein Buchstaben-Spiel im Mittelpunkt.

Die Sechstklässler sorgten mit einem Video über eine Brandübung für Erheiterung. Die sieben Siebtklässler, die am Mittwoch nur zu sechst waren, punkteten mit ihren Abschiedsgrüßen, die ein Schüler gekonnt vorbrachte.
 

Die Achtklässler schenkten Blumen und versicherten, dass sie ihre Schulleiterin vermissen werden. Nachdem die Schulfreizeit „Tschüss" gesagt hatte, ergriff die Rentnerin in spe das Wort. Ihr war deutlich anzumerken, dass ihr der Abschied unter die Haut ging,

„Danke für einen tollen Vormittag“

„Liebe Schüler, liebe alle zusammen ich bin hin und weg und platt. Ich verabschiede mich einem weinenden und einem lachenden Auge: „Ich freue mich auf meine neugewonnene Zeit, aber ich werde euch alle vermissen. Danke für den tollen Vormittag und die vielen lieben Gaben und Worte.“

Harmonischer Ausklang mit Gästen aus nah und fern

Die Hausmeisterei arbeitete schnell, um die Turnhalle für den Empfang, an dem Gäste aus nah und fern teilnahmen, umzugestalten.

„Wir sind eine bunte Runde von ganz verschiedenen Leuten“, stellte Moderator Piet Schwarzenberger fest. Neben Schulleitern und Vertretern der Deutschen Schulen in Nordschleswig waren auch Repräsentanten dänischer Freischulen, Mitglieder des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), Kooperationspartner deutscher Einrichtungen, Kollegen und ehemalige Kollegen gekommen.

Den Reigen der Reden eröffnete DSSV-Schulrätin Anke Tästensen. Sie sprach großen Respekt, Dank und Anerkennung für Harbos Wirken aus. Sie las auch Beurteilungen von Unterrichtsstunden vor, die Harbo ehemals beim  DSSV absolvierte. Die positive Bewertung hatte während der gesamten Laufbahn bestand, so Tästensen.

Die Schule sicher durch alle Gewässer geführt

„Du hast den Dampfer Schule sicher durch alle Gewässer geführt. Es war von allem etwas dabei. Stille Wasser bei gutem Wetter, Sturm und hohe See, aber auch kaltes und stilles Wasser, wo es hieß, den Eisberg zu umfahren. Du hast alles gemeistert und nie die Brücke verlassen. Für mich bist du eindeutig der Kapitän,“ wandte sich Carsten Jürgensen, Vorsitzender des DSH-Vorstandes, an Maria Harbo.

Privat habe er sich oft mit Harbo über Musik unterhalten. „Du bist ja selbst Musikerin und bist früher mit Band aufgetreten“, so Jürgensen.

„Ich hatte das unwahrscheinliche Vergnügen, bei deiner Hochzeit zu spielen. Es gab da ein Lied das für dich wichtig war“, verriet Jürgensen, bevor er mit Marianne Bork-Larsen-Jegsen Kris Kristoffersons „Help me make it through the night“, anstimmte und viel Applaus bei Harbo und ihren Gästen erntete.

Ein Koffer voller Erinnerungen und ein herzliches Dankeschön

Ein Koffer, vollgepackt mit sehr persönlichen Erinnerungsstücken, war eines der Abschiedsgeschenke, die das Kollegium überreichte.

Ganz zum Abschluss richtete Maria Harbo persönliche Worte an alle und bedankte sich für einen bewegenden und guten Tag.