Hadersleben

Comeback für Schleswigsches Infanterieregiment im Januar

Comeback für Schleswigsches Infanterieregiment im Januar

Comeback für Schleswigsches Infanterieregiment im Januar

Karin Friedrichsen
Karin Friedrichsen Journalistin
Hadersleben/Haderslev
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Der stellvertretende Kasernenleiter Henning Dons. Foto: Karin Friedrichsen

Das Schleswigsche Infanterieregiment (Slesvigske Fodregiment) soll neu belebt werden – das ist politisch beschlossen. Jetzt wurde mitgeteilt, dass dies zum 1. Januar geschehen soll.

Das Schleswigsche Infanterieregiment (Slesvigske  Fodregiment)  wird bekanntlich bei der Militärvereinbarung 2018-2023 neu belebt. Wann die  Neuausrichtung der Militärstruktur in der Domstadt umgesetzt wird, war bislang nicht bekannt. 
 
Beim Besuchstag der Kaserne in Hadersleben  am Sonnabend, brachte  Unterbefehlshaber der Kaserne  Major  Henning Dons   ans Licht, dass das geschichtsträchtige  Regiment  sein  Comeback als leichtes Infanterieregiment am 1. Januar 2019 erlebt. Die  Geschichte des Kampfregiments kann bis 1. Oktober 1778 zurückverfolgt werden.
 
Bei der Neuausrichtung sollen  weiterhin  Rekruten in der Domstadt ausgebildet werden. Das Militärensemble SMUK (Slesvigske Musikkorps) werde dem Infanterieregiment neu zugeordnet  werden und seinen Standort in Hadersleben behalten, wie Major Dons erklärte.
 

Zahl der Arbeitsplätze noch ungewiss

 
„Wir wissen nicht genau, wie viele Arbeitsplätze an der Kaserne entstehen. Aber wir bekommen zivile Angestellte  und Soldaten. Es werden peu a peu mehr Arbeitsplätze kommen, als wie es zurzeit  der Fall ist“, freute sich Dons.
 
Augenblicklich ist die  Domstadtkaserne  von mehr als 300 Mitarbeitern und Wehrpflichtigen bevölkert. Die Mitarbeiter werden an Standorte in Holstebro, Karup und Fredericia verlegt. Eine Instandhaltungsabteilung am Louisegaarden und „Deployable Communication Module“ (DCM) verbleiben  in Hadersleben. Das Kampfregiment „13. Bataljon Slesvigske Fodregiment“ wird für Aufgaben im In- und Ausland eingesetzt werden.
 
 „Im Prinzip räumen wir die Kaserne und füllen sie dann nach und nach mit neuen Mitarbeitern“, erklärte Major Dons. Was genau am Stichtag im Januar 2019  geschieht, konnte  Dons nicht sagen:  „Das wird in den kommenden Monaten geplant.“

Belebung für Stadt und Kaserne

„Ich freue mich sehr. Mit ,Slesvigske Fodregiment’ werden Stadt und Kaserne belebt werden“, sagte Ole Aaris, Vorsitzender von „Haderslev Kasernes Venner“. Aaris ist ehemaliger „Slesviger“. Er ist davon überzeugt, dass es zum Jahreswechsel „ein Event geben  wird, um die Renaissance des Infanterieregiments zu feiern“ und deren alte Flagge zu hissen.
 
Die Soldaten werden fortan  schwarze  Baretten tragen, erzählte Aaris. Der Haderslebener meint,  dass die Umsetzung der neuen Struktur sich über Jahre hinzieht. Beschlossene Sache sei jedoch, laut Aaris, dass die Rekruten, die im August 2019 an die Kaserne kommen, beim Infanterieregiment einsteigen.  Die  Rekruten, die ihren Wehrdienst  im Februar beginnen  werden, laut Aaris, ihre Grundausbildung  beim „Hovedkvarterskompagniet“  vollziehen.


 

 

Früh übt sich: Anton Møller Knudsen erhält Instruktionen von Feldwebel Kurup. Foto: Karin Friedrichsen

Tag der offenen Tür für die ganze Familie

 
Die   vielen Gäste, die am Tag der offenen Tür die Kaserne und das Übungsgelände im Westerwald besuchten, ließen sich von  bevorstehenden Neuerungen nicht sichtlich beeinflussen.  Sie genossen es  zwischen den Ständen der Kaserne  und   Kooperationspartnern des Militärs zu schlendern, und die vielen Aktivitätsangebote zu testen. Neben der Polizei, der Bereitschaftsbehörde, der Heimwehr und der kommunalen Bereitschaft, waren unter anderem auch Mitarbeiter der Fighter Wing Skrydstrup vor Ort.
 
Das Musikensemble SMUK sorgte für musikalisches Ambiente. „Mein Vater ist Musiker bei ,SMUK’. Ich bin mit gekommen, weil mich die Veranstaltung interessiert und ich gerne einen  Tag an der Kaserne  verbringe“, sagte  Anton Møller Knudsen. Der Zwölfjährige durchlief eine Hindernisbahn, mit  Uniform  und schwerer Ausrüstung.
Dan Nielsen, Mathilde Pabst und Kathrine Clausen Foto: Karin Friedrichsen

Freiwillige Feuerwehr ohne Nachwuchssorgen

 
In die Reihen der Aussteller hatte sich auch die Abteilung der Jugendfeuerwehr der Freiwilligen Feuerwehr in Tondern gereiht. Leiter  Dan Nielsen  und die Jugendlichen, darunter Mathilde Papst (14) und Kathrine Clausen (13), verlebten einen interessanten Tag. Den  beiden Teenagern macht das Ehrenamt Spaß und sie genießen das gute Miteinander in der Wehr. Dan Nielsen erzählte, dass die Nachwuchswehr zurzeit 23 Mitglieder zählt und keine Rekrutierungsprobleme hat. 
„Wir haben einen fantastischen Tag gehabt“, versicherte Judith Mathiesen. Die Ødiserin  war, genau wie Enkel Frederik  (3), mit militärischer Schminke „getarnt“.
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