Benefizveranstaltung
Bodil Jørgensen begeisterte am Internationalen Frauentag im Haderslebener Musikhaus
Bodil Jørgensen begeisterte am Internationalen Frauentag im Haderslebener Musikhaus
Bodil Jørgensen begeisterte am Internationalen Frauentag im Haderslebener Musikhaus
Die bekannte Schauspielerin leistete einen humanitären Einsatz bei der Veranstaltung im SMUK-Musikhaus. Gudrun Awa Jørsing sammelt Geld für eine Gehörlosenschule in Gambia.
Die Benefizveranstaltung von Gudrun Awa Jørsing und Bodil Jørgensen war ein voller Erfolg. Die hoch ausgezeichnete und volksnahe Film-, Fernseh-, Revue-, und Theaterschauspielerin kam in die Domstadt, um aus ihrem Leben zu plaudern und damit Jørsings humanitäre Arbeit für die Gehörlosenschule „St. Johns School for the Deaf“ in Gambia zu unterstützen.
101 Gäste im Musikhaus
Das Interesse daran, an der Benefizveranstaltung teilzunehmen, war groß. Trotz des Zeitpunkts am Freitagnachmittag kamen 101 Gäste in das Musikhaus. Der Kassensturz steht noch bevor. Gudrun Awa Jørsing rechnet mit einem Überschuss in Höhe von rund 18.000 Kronen. Das Geld will die aktive Haderslebenerin nach Gambia schicken, damit die Schulleitung Bücher für den Englischunterricht und Technische Geräte kaufen kann. Der größte Teil des Geldes ist für den Kauf von Monatsbinden vorgesehen. „Es ist schwierig für die Schülerinnen, Monatsbinden zu kaufen. Dafür ist kein Geld übrig. Deswegen bleiben sie oftmals während der Regelblutung zu Hause. Weil die Mitschüler sie mobben, ist es dann leichter für die jungen Mädchen und Frauen, dem Unterricht fernzubleiben“, erklärte Jørsing.
Händedruck für männliche Besucher am Frauentag
Die Schauspielerin und Wohltäterin Jørsing lernten sich beim Staffellauf für das Leben im September 2018 kennen. Bodil Jørgensen eröffnete in Hadersleben die Benefizveranstaltung zugunsten der Krebshilfe. Ihr gefiel das soziale Engagement der Hadersleberin. „Fantastisch, was Gudrun macht. Dass der Überschuss der Veranstaltung Mädchen und jungen Frauen zufließt, passt wunderbar zum Internationalen Frauentag. Wir Menschen müssen einander helfen“, erklärte die Schauspielerin. Sie begegnete ihrem Publikum mit Herzenswärme. Während Jørsing am Eingang stand, um jeden Gast willkommen zu heißen, schrieb die Schauspielerin Autogramme, machte Selfies mit den Gästen und ging durch die Stuhlreihen, um hier und da mit einem Gast zu reden. „Mich hat sie mit Handschlag begrüßt. Weil heute Frauentag ist und die Männer nicht so zahlreich erschienen sind, hat sie allen männlichen Teilnehmern die Hand gedrückt“, lachte Günther Bomme.
Theaterdebüt in einer Schulkomödie
Bodil Jørgensen plauderte über ihre Kindheit, ihre Karriere und wie es ist, im reifen Alter Mutter zu werden. Aufgewachsen ist die beliebte Schauspielerin in Vejen, wo ihre Eltern als Lehrer arbeiten. Ihr Vater hatte, wie Jørgensen verriet, schauspielerische Fähigkeiten und sie selbst hatte ihr Theaterdebüt in einer Schulkomödie, die vom ihm geleitet wurde. „Ich habe damals einen großen Stein verkörpert. Er hat mich gelobt und gesagt, dass ich das gut mache“, lachte Bodil Jørgensen. Sie verriet auch, dass sie sich von Kindheit an einen Spaß daraus machte, Stimmen zu imitieren und am eigenen Körper erlebte, wie es ist, gemobbt zu werden. Ihre Ausbildung an der „Statens Teaterskole“ schloss Bodil Jørgensen 1990 ab. Seitdem hat sie eine Reihe von Glanzrollen gehabt. Aktuell glänzte sie bis zum Saisonabschluss am Montag als Gastwirtin Molly in der Fernsehserie „Badehotellet“. In diesen Wochen steht Jørgensen auch in Aarhus auf der Bühne, um eine Hauptrolle in Soyas „Parasitterne“ zu spielen. Von Aarhus aus machte sie Freitag einen Abstecher in die Domstadt.
Auf dem Weg nach Nordschleswig besuchte sie auch das Grab ihrer Eltern. Dass Nordschleswig und „Synnejysk“ ihr nicht fremd sind, stellte die bemerkenswerte Schauspielerin unter Beweis, als sie mehrfach den heimischen Dialekt sprach und auch einige Sätze auf Deutsch zum Besten gab. „Meine Großmutter väterlicherseits stammt aus Jarplund“, erklärte die 58-Jährige. Im September wird Jørgensen selbst an der deutsch-dänischen Grenze im Rampenlicht stehen, wenn sie die Hauptrolle spielt in dem großen Theaterprojekt „Højt til himlen“, das in Ballum aufgeführt wird.
Eindrucksvoller Einblick
Bodil Jørgensen lebt mit ihrem zweiten Ehemann, Filmfotograf Morten Søberg, und den drei Kindern Rigmor, Østen und Johannes in Kopenhagen. Ihr erster Ehemann, Henrik Sartou, starb kurz nach der Scheidung. Sie war 35 Jahre alt, als ihr erstes Kind geboren wurde. Mit 40 bekam sie ihren zweiten Sohn. Mit 47 Jahren brachte Bodil Jørgensen Tochter Rigmor auf die Welt. Bodil Jørgensen sprach auch die schweren Arbeitsunfälle an, die sie bei Dreharbeiten auf Mandø und „Det Kongelige Teater“ in Kopenhagen ereilten. Alles in allem gewährte sie den Gästen einen eindrucksvollen Einblick in ihr Leben.
"Fantastischer Vortrag"
„Es war ein fantastischer Vortrag. Bodil Jørgensen war ehrlich und offen“, sagte Opernsängerin Bettina Hellmann Munch. Munch, die zu den treuen Helferinnen von Gudrun Awa Jørsing gehört, genoss den Vortrag in vollen Zügen. Jørgensen habe ihrem Publikum auf humorvolle Art und Weise gezeigt, dass es wichtig ist, das Leben von der positiven Seite zu sehen und mithilfe ihrer Rollen den Menschen einen Spiegel vorzuhalten und ihnen die Möglichkeit zu geben, dem Dasein möglichst viele positive Aspekte abzugewinnen.
"Herzenswarm und volksnah"
„Das war ganz einfach fantastisch“, lobte Margrethe Juhl. Die Haderslebenerin besuchte den Vortrag zusammen mit ihrer Tochter Mette und den beiden Bekannten Grete Pötzsch und Kirsten Eriksen. Mette ist großer Fan der Schauspielerin und ergatterte sogleich ein Autogramm. „Jørgensen ist so herzenswarm und volksnah. Ich bin begeistert“, fasste Margrethe Juhl zusammen.
Dank an die Helfer
Gudrun Awa Jørsing richtete abschließend einen großen Dank an ihre vielen Helfer. Bei dem Vortrag standen ihr insgesamt sieben Menschen zur Seite. Jytte Egfos, Organistin aus Starup, gehörte den Ehrenamtlichen an. Sie hatte nicht nur bei den Vorbereitungen geholfen. Am Freitag brachte sie der Schauspielerin, die sie persönlich kennt, ein leckeres Lunchpaket mit, damit diese sich vor dem Vortrag stärken konnte.
Einen großen Dank richtete Jørsing auch an Carsten Moos vom Buchladen Arnold Busck: „Im Buchladen haben sie die Tickets verkauft. Das ist eine große Hilfe“, sagte Jørsing mit einem Lachen.