HADERSLEV MTB WELTMEISTERSCHAFT

„Den Besuch der Königin zu erklären ist einfacher“

„Den Besuch der Königin zu erklären ist einfacher“

„Den Besuch der Königin zu erklären ist einfacher“

Hadersleben/Haderslev
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Joan Løgstrup ist als Kommunikationsberaterin bei der Haderslebener Kommune angestellt. Seit Wochen ist sie mit den Vorbereitungen zur Mountainbike-Weltmeisterschaft beschäftigt. Foto: Nils Baum

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Joan Løgstrup ist es gewöhnt, kleinere und größere Ereignisse für die Kommune Hadersleben zu planen. Doch wenn am Sonnabend der Startschuss zur Mountainbike-Weltmeisterschaft in der Domstadt fällt, kann die kommunale Mitarbeiterin auf etwas andere Vorbereitungen zurückblicken als dies sonst der Fall ist.

„Das Neue ist dieses Mal der sportliche Aspekt“, sagt Joan Løgstrup.

Sie ist bei der Kommune Hadersleben als Kommunikationsberaterin angestellt und kümmert sich um die zahlreichen Veranstaltungen, die im Laufe eines Jahres in kommunaler Regie stattfinden. 

Doch dieses Mal ist einiges anders. Wenn am Sonnabend die Weltmeisterschaften im Mountainbike-Rennen in Hadersleben über die Bühne gehen, haben Joan Løgstrup und ihre Kolleginnen und Kollegen vieles aus neuer Perspektive betrachten müssen.

„Wir haben immer wieder Veranstaltungen in der Kommune, das kann das Lichtfest oder ein königlicher Besuch sein. Aus meiner Perspektive geht es dann vor allem immer ums Publikum und um die Bürgerinnen und Bürger. Aber dieses Mal muss ich mich auch in die Perspektive der Profifahrerinnen und -fahrer hineinversetzen“, erklärt sie das Besondere an den Planungen zur Haderslev MTB Challenge, wie die Weltmeisterschaft offiziell heißt.

Viele verschiedene Zielgruppen

Und sie muss die Frage beantworten, wie man etwa Menschen aus Brønderslev dazu bewegt, sich auf den Weg nach Hadersleben zu machen, um einem Sportereignis beizuwohnen, das in Dänemark vielleicht nicht so bekannt ist.

„Bei der Mountainbike-WM gibt es einfach ganz viele verschiedene Zielgruppen. Da ist es einfacher, den Besuch der Königin zu erklären“, lacht Joan Løgstrup.

Außerdem muss sie auch mit der Internationalen Fahrradunion UCI zusammenarbeiten.

„Die handhaben das alles nach einem ziemlich strammen Plan. Da können wir als Kommune nicht einfach sagen ‚Wir machen das so oder so‘, sondern müssen uns eng abstimmen. Die UCI richtet ihr Augenmerk vor allem auf die Mountainbikerinnen und Mountainbiker, und wir versuchen das Ganze so publikumsfreundlich wie möglich zu gestalten, und das muss ja irgendwie alles zusammenpassen“, gibt sie zu bedenken.

Dabei bekommt sie unter anderem tatkräftige Unterstützung von ihrem Kollegen Bent Gravgaard Skov, der als Projektleiter ebenfalls intensiv in die Planungen eingebunden ist.

Wochenlange Vorbereitungen

Und damit alles gelingt, eilen sie nun schon seit mehreren Wochen von einem Vorbereitungstreffen zum nächsten.

Als Joan Løgstrup am Mittwochmittag auf dem Platz am Graben im Herzen von Hadersleben mit dem Auto vorfährt, hat sie einen ganzen Stapel an Schildern dabei, die sie aufhängen will. „Shuttlebus“, „Parken“ oder „Medien“ ist auf einigen zu lesen.

Joan Løgstrup am Mittwochmittag am Graben, der in den kommenden drei Tagen den zentralen Rahmen für die Mountainbike-WM bilden wird. Foto: Nils Baum

Die Medien haben die kommunale Mitarbeiterin ebenfalls vor Herausforderungen gestellt. Sie rechnet mit einer Reihe von Pressevertreterinnen und -vertretern aus Deutschland, Italien, Tschechien und Belgien. Und zudem hätten auch die Radprofis ihre eigenen Presseleute dabei, nicht zu vergessen die der UCI.

Dabei geht es vor allem um Fotos und Videos für die sozialen Medien. Deshalb sei für die Presseleute eine gute geografische Platzierung wichtig, sodass niemand auf gute Bilder verzichten muss.

Inzwischen selbst Mountainbike-Fahrerin aus Leidenschaft

Verzichten muss dafür Joan Løgstrup  – und zwar auf die Möglichkeit, sich am Sonnabend auf ihr eigenes Mountainbike zu schwingen. Denn seit einiger Zeit ist sie selbst passionierte MTB-Fahrerin.

„Bei einem Vorbereitungstreffen sagte ein Teilnehmer, dass jeder Mensch, der Lust hat, auf dem Mountainbike fahren könne. Und als es dann ein Angebot für Frauen gab, sich kostenlos ein Mountainbike auszuleihen, hatte ich keine Entschuldigung mehr“, erinnert sie sich schmunzelnd. Seitdem fährt sie jede Woche bei der Hoptrup Marstrup Idrætsforening Mountainbike, wobei ihr insbesondere die Kombination aus Gemeinschaft und Natur gefällt.

Dass auch die Haderslebenerinnen und Haderslebener an der Mischung aus Unterhaltung und sportlichem Event am Sonnabend Gefallen finden und an die Strecke kommen werden, um die WM hautnah mitzuerleben, davon ist sie fest überzeugt. „Solange nur das Wetter mitspielt“, ergänzt sie noch.

Und vielleicht ist dann ja sogar die eine oder andere Person aus Brønderslev unter den Zuschauern.

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