Denkmalschutz

Archäologisches Erbe in Gefahr: Bäume müssen weichen

Archäologisches Erbe in Gefahr: Bäume müssen weichen

Archäologisches Erbe in Gefahr: Bäume müssen weichen

Wittstedt/Vedsted
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Weil die Bäume auf dem Gelände der „Vedsteddysserne“ eine Gefahr für die Grabanlage aus der Jungsteinzeit darstellten, ließ die Naturbehörde in Nordschleswig sie im Dezember fällen. Foto: Naturstyrelsen Sønderjylland

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Ein Grabhügel, daneben ein großer Baum mit imposanter Krone – so romantisch stellen sich vermutlich viele ein Hügelgrab aus der Jungsteinzeit vor. In der Realität ist bei der Pflege und Instandhaltung von archäologischem Erbe jedoch wenig Platz für Romantik. In Wittstedt griff die staatliche Naturbehörde daher zu drastischen Maßnahmen.

Die Bäume und Sträucher neben den Langdolmen von Femhøje, auch bekannt unter dem Namen „Vedsteddysserne“, südöstlich von Oberjersdal (Over Jerstal) sind Geschichte: Die staatliche Naturbehörde, Naturstyrelsen Sønderjylland, hatte im Dezember zur Säge gegriffen und die Holzgewächse neben den Grabhügeln aus der Jungsteinzeit entfernt.

„Der Schritt ist nötig gewesen, um zu verhindern, dass dieses archäologische Erbe zerstört wird“, erklärt Robin Philip, Förster bei der Naturbehörde in Nordschleswig, auf Nachfrage des „Nordschleswigers“.

Die Wittstedter Langdolmen sind nach archäologischer Einschätzung etwa 3.500 bis 3.300 Jahre vor Christus erbaut worden. Foto: Naturstyrelsen Sønderjylland

Einwand zwecklos

Die Gefahr, dass die Bäume bei einem Sturm umstürzen oder die Baumwurzeln die Grabkonstruktion aus Steinen und Erde beschädigen, sei einfach zu groß gewesen. Daran habe auch der Einwand eines Bürgers, der um das Wohl der Bäume besorgt war, nichts ändern können, erklärt Philip weiter: „Wir begrüßen Fragen und jegliche Form des Inputs. Deshalb sind wir den Fall mit der Schloss- und Kulturbehörde auch noch einmal genau durchgegangen. Aber das Fällen der Bäume war zu 100 Prozent die richtige Entscheidung.“

Zuvor hatte die Behörde, die verantwortlich zeichnet für die Pflege und Instandhaltung jeglicher geschützter Denkmäler aus der Vergangenheit, bereits den großen Hügel „Holmshøj“ im Osten der Grabanlage restauriert sowie Trampelschäden der im Sommer dort weidenden Schafe repariert.

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