Demonstration

Arbeit für Zuwanderer erhält satte Spende dank „Stram-Kurs“

Arbeit für Zuwanderer erhält satte Spende dank „Stram-Kurs“

Arbeit für Zuwanderer erhält satte Spende dank „Stram-Kurs“

Hadersleben/Haderslev
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Die „Bandekasse“-Aktion: Für jede Beleidigung von Parteiführer Paludan darf gespendet werden. Die Aktion ist ein Erfolg und wird fortgesetzt. Foto: Rune Robert Friis

Der „Stram-Kurs“-Auftritt spült, wenngleich unbeabsichtigt, Geld in die Kasse für soziale Arbeit im Varbergparken.

Kritische Fragen, vor allem von Teenagern an den Parteiführer von „Stram Kurs“, Rasmus Paludan, prägten die „vaterlandsliebende“ Demonstration am Sonntag am Christian X’ Vej in Hadersleben. Wie berichtet, war die Domstadt eine Station seiner Tournee gegen gesellschaftliche Versager  dieser Tage u. a.  durch Nordschleswig. Paludan und sein mit ca. 15 Anhängern vergleichsweise überschaubares Gefolge  trafen am Wohnviertel Varbergparken auf Hunderte   von Schaulustigen und Gegendemonstranten.  

Im Großen und Ganzen verlief die Demonstration friedlich, wie auch Rasmus Paludan am Ende seines Auftritts feststellte, wofür er die Polizei in den höchsten Tönen lobte.

„Die Demonstration war friedlicher als ein Eishockeyspiel in Woyens“, resümierte Rune Robert Friis von der Haderslebener Einheitsliste, die ebenfalls zur Kundgebung gekommen war.  Nein, Eier habe er keine fliegen sehen – lediglich  ein am Boden zerschelltes: „Ich weiß aber, dass die Polizei Eier konfisziert hat“, sagte er.  Dass der „Stram-Kurs“-Auftritt relativ friedlich verlaufen ist, grenzt an ein Wunder, denn der Parteiführer sparte nicht mit beleidigenden Bemerkungen auf kritische Fragen. „Es war toll zu sehen,   dass vor allem Schüler der 7., 8. Klasse kritisch nachfragten“, sagte Helene Hellesøe Appel, Folketingskandidatin  der  Einheitsliste.  Auch Rune Robert Friis  reagierte beeindruckt – und verwundert zugleich: „Mir ist aufgefallen, dass Paludan offenbar ein großes Problem hat, mit Frauen in Dialog zu treten – und dies obwohl dort eine ganze Reihe gut vorbereitender, cleverer Frauen stand.“

Mobile-Pay-Aktion

Friis und Hellesøe  hatten    ihrerseits versucht, das Beste aus diesem  Sonntagnachmittag zu machen. Sie initiierten die Mobile-Pay-Aktion „Paludans Sociale Bandekasse“: Für jedes Schimpfwort, jede Beleidigung aus dem Mund des Parteiführers kann gespendet werden – für die Sozialarbeit des Vereins „Venskabsforeningen Tilflyttere og Danskere“ im Varbergparken: „Eigentlich war geplant, die Spendenaktion am Sonntag, 21 Uhr, zu beenden“, erzählt  Helene Appel, „aber es kommen weiterhin Spenden für die Bandekasse.“ Bis Montagmittag waren es 6.197 Kronen – und 51 Beleidigungen.

Die „Bandekasse“ ist ein Beispiel, das Schule macht – in Fredericia, wo der Parteiführer von „Stram Kurs“ demnächst seine Kundgebung „für Dänemark und gegen kriminelle  Loser“ fortsetzen wird. Im Namen der Demokratie – und für einen guten Zweck. Der „Soldat der Freiheit, Beschützer der Schwachen, Wächter der Gesellschaft  und das Licht der Dänen“, wie sich der Parteiführer stets bezeichnet, war übrigens auch in Aggerschau, um sich darüber zu freuen, dass bis dorthin „der Feind noch nicht vorgedrungen“ sei.

 

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