6. Regionalschau
Aktuelle Kunst von beiden Seiten der Grenze
Aktuelle Kunst von beiden Seiten der Grenze
Aktuelle Kunst von beiden Seiten der Grenze
Großer Zulauf herrschte bei der Vernissage der Wanderausstellung „6. Regionalschau“. Werke deutscher und dänischer Künstler werden im Rathaus und Hafenamt ausgestellt.
Im Rathaus und dem Hafenamt haben am Sonnabend viele Gäste an der Eröffnung der 6. Regionalschau teilgenommen. Wie ausführlich berichtet, feiert die Drostei in Pinneberg diesjährig ihr 250. Jubiläum. Bei der Ausrichtung der „6. Regionalschau“ nahmen Drostei und Künstlergilde Kreis Pinneberg e. V. das Jubiläum zum Anlass, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu intensivieren.
Erstmals wurden die Mitglieder von „Flensborg Fjords Kunst & Kulturforening“ (FFKK) eingeladen, Werke für die Ausstellung einzureichen. Das Ergebnis ist absolut sehenswert, wie sich bei der Vernissage der Wanderausstellung verdeutlichte. Knapp 150 jurierte Ausstellungsobjekte, unter anderem Zeichnung, Fotografie, Mischtechnik, Skulptur und Malerei, die Gegenwartskunst von rund 140 Künstlern beidseitig der Grenze, fanden guten Anklang bei den zahlreich erschienenen Gästen: „Für mich ist es ein Wiedersehen mit der Ausstellung. Ich nahm schon an der Vernissage im Juli in der Drostei teil. Es sind wirklich tolle Arbeiten dabei. Das macht den Reiz einer solchen Ausstellung aus“, so Elke Werner, die zu den Ausstellern zählt. Die Pinnebergerin ist genau wie ihr Mann Detlef, angetan von dem grenzüberschreitenden Element: „Wir fühlen uns nicht fremd zu Dänemark.“
Geil hatte die Lacher auf seiner Seite
„Für mich ist der beste Beweis, dass es keine Grenze gibt, dass ich nicht sagen könnte, ob die ausgestellten Sachen von einem Künstler aus Deutschland oder Dänemark geschaffen wurden“, schmunzelte Detlef Werner. Kreispräsident Burkhard Tiemann, Pinneberg, und Bürgermeister H. P. Geil (V) standen gemeinsam mit Arthur Mathiesen, Vorsitzender des mitveranstaltenden Kunstvereins in Hadersleben, der Eröffnung im Rathaus vor. Diese Aufgabe meisterte das Trio mit Witz und Charme. Geil hatte sogleich die Lacher auf seiner Seite, als er sein dänisch-deutsches Bürgermeister-Schild zückte. Geil erntete auch Applaus, als er sein Können als Simultanübersetzer unter Beweis stellte. Dass die Freundschaft zwischen Hadersleben und Pinneberg nicht nur auf der Patenschaft zwischen Pinneberg und der Deutschen Minderheit fußt, tat Geil zur Überraschung der rund 125 Gäste kund: Hat doch der kulturinteressierte Haderslebener Hans Wilhelm Bang bei einem Besuch in der Ausstellung in „Von Oberbergs Haus“ herausgefunden, dass die Bande bereits vor über 250 Jahren geknüpft wurden. Das Amt Pinneberg leistete nach dem Brand in Hadersleben Ende 1759 mit 6.122 Reichstalern den größten Beitrag für den Wiederaufbau der Domstadt. Die Räumlichkeiten im Hafenamt fanden bei den Gästen großen Anklang.
Am Hafen vertrat Stadtratsmitglied Allan Emiliussen, (V), die Kommune: „In Hadersleben sind wir uns der Vorzüge des Grenzlandes und dessen Qualitäten sehr bewusst. Wir lieben es, im Grenzland miteinander zu leben und schätzen die bedeutende Arbeit der deutschen Minderheit, die in ganz Nordschleswig präsent ist und sehr aktiv am Leben teilnimmt.“
Emiliussen dankte den Veranstaltern für ihr Engagement. Kunst und Kultur könne, so Emiliussen, Türen öffnen, um Gemeinschaften zu schaffen. Kreispräsident Tiemann sprach im Hafenamt Grußworte, und er ließ es sich nicht nehmen, die Ausstellungsbesucher und alle Interessierten zu der großen Jubiläumswoche im September einzuladen. Das Drostei Open Air wird am 16. September, 19 Uhr, mit einem Konzert mit Gitte Hænning und Band eröffnet.
„Der Anfang ist gemacht. Wir Künstler haben gute Kontakte geknüpft. Es wäre sehr schön, wenn sich das weiterentwickeln könnte“, so Karin Baum, stellvertretende Vorsitzende von „FFKK“.