Alternative Abwasser-Methode

Abwasser als Ressource nutzen

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Hadersleben/Haderslev
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Margrethe Stenger inmitten ihrer Anlage. Foto: Karin Riggelsen

Margrethe Stenger hat am Dyrehave bei Hadersleben eine Weidenabwasseranlage gebaut. Seit mehreren Jahren verarbeiten die Weiden umweltfreundlich die Hinterlassenschaften von Gästen des Grønne Forsammlingshus.

Margrethe Stenger hat am Dyrehave bei Hadersleben eine Weidenabwasseranlage gebaut. Seit mehreren Jahren verarbeiten die Weiden umweltfreundlich die Hinterlassenschaften von Gästen des Grønne Forsammlingshus.

Abwasser chemisch filtern und dann in die Natur leiten, ist nicht der einzig gangbare Weg, es gibt auch umweltfreundliche und alternative Methoden. Darauf versteht sich Margrethe Stenger. Die Abwassermeisterin hat in den vergangenen  20 Jahren fünf Weidenreinigungsanlagen in ganz Nordschleswig gebaut. Zunächst bauten sie  eine Anlage am eigenen Haus in Branderup, schnell fanden sich weitere Interessenten.

Als vor den Toren Haderslebens das Grønne Forsammlingshus am Dyrehave eingerichtet wurde, bat man Margrethe Stenger, das Abwassersystem mit einer Weidenreinigungsanlage zu installieren.
Das Prinzip ist simpel und umweltfreundlich: Auf rund anderthalb Meter tiefem Boden, der mit Membranen und Erde aufgeschüttet wird, werden Weiden gepflanzt. Das Abwasser wird in die Weidenpflanzung abgeleitet. Die schnell aufwachsenden Pflanzen saugen aufgrund ihres hohen Energiebedarfs die Stoffe aus dem Abwasser auf und können jährlich gefällt und verarbeitet werden. „So kann Abwasser auch genutzt werden“, sagt Margrethe Stenger.

Sie hofft, dass sich die Kommune das neue Abwassersystem gut überlegt. „Alle müssen sich fragen: Benutzen wir wirklich das beste und modernste aller möglichen Systeme? Gibt es eine Lösung, in der lokale Abwassersysteme genutzt werden können?“ Sie engagiert sich mit der Bürgergruppe dafür, dass die Kommune bei der nun anstehenden Entscheidung auch lokale Lösungen einbezieht.

Weidenfilteranlagen

Vor 20 Jahren hat das Sydjysk Universitetscenter seine erste Weidenreinigungsanlage („pilerensningsanlæg“) für Abwasser entwickelt. Mit  Mitteln  aus der Landdistriktpulje des Innenministeriums und Den Grønne Fond. Seit 1999 wird die Forschung und Erarbeitung vom Center for Recirkulering fortgeführt.   Es gibt zwei Typen von Anlagen: Eine mit filternder Membran unter der Anlage und eine mit Versickerungssystem. Letztere wird auf einem größeren Areal betrieben, auf dem ein Sandfiltersystem und die Weiden die ausgelassenen Wassermengen und die Stoffe darin  verarbeiten, sodass Reststoffe aus dem Abwasser nicht in die Umwelt gelangen, sondern von den Pflanzen verarbeitet werden. Die Kommune Langeland betreibt seit 2016 eine solche Anlage für die 200 Bewohner der Insel Strynø, anstatt das Abwasser aufs Festland zu pumpen.

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