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Aarö: Fast fertig mit den Visionen

Aarö: Fast fertig mit den Visionen

Aarö: Fast fertig mit den Visionen

Aarö/Aarø  
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Die Inselverein trägt sich mit Plänen, gedrainte Feuchtgebiete zu beleben und wieder unter Wasser zu setzen. Foto: Ute Levisen

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Die Inselbevölkerung von Aarö muss sich etwas einfallen lassen, um sich und ihre Insel fit für die Zukunft zu machen. Ein Visionsplan steckt die Ziele ab. Zugleich nimmt ein konkretes Vorhaben Form an.

Im Sommerhalbjahr ist immer etwas los auf der Insel Aarö. Die Perle des Kleinen Belt, so wird sie genannt. Im Winterhalbjahr wird es zusehends einsamer auf der Insel. Die Bewohnerinnen und Bewohner, unter ihnen Gewerbetreibende, müssen sich daher etwas einfallen lassen, damit die Insel das ganze Jahr über für sie lebenswert bleibt.

Plan wird im Herbst präsentiert

Zurzeit erarbeitet der Bewohnerverein von Aarö einen Visionsplan für die Insel, wie Svend Aage Hansen erzählt. Der nunmehr pensionierte Weinbauer engagiert sich seit vielen Jahren für das Wohl des kleinen Eilands: Impulse für die Wirtschaft vor Ort und eine Besiedlungsstrategie sollen auch außerhalb der Hochsaison für Leben auf der Insel – und Licht in den Fenstern sorgen. Vor allem Familien mit Kindern sind willkommen.

Auf Brummers Gaard hat es im Vorjahr einen Generationswechsel gegeben: Kenneth Andersen und seine Lebens- und Geschäftspartnerin Katja Brohus Lerche Nielsen haben den Gasthof Brummers Gaard übernommen. Foto: Ute Levisen

Hafengebäude auf einer Plattform

Ein Projekt, das Form annimmt, ist die Erweiterung des kleinen Hafens, wie Hansen erzählt. Zwei Architektenfirmen aus Aarhus erarbeiten zurzeit Vorschläge, wie der Inselhafen zu Wasser und zu Land in Zukunft aussehen könnte. Je nach Ambitionsniveau liegen die Gesamtkosten dafür zwischen 70 und 80 Millionen Kronen.

 

Niels Flemming Hansen, stellvertretender Vorsitzender des Inselausschusses des Folketings, Folketingskandidatin Rikke Norlyk sowie die Kommunalratsabgeordneten Kjeld Thrane (links), Tina Rosenkilde und Jannie Boysen Westergaard statteten der Insel am vergangenen Freitag einen Besuch ab. Svend Aage Hansen zeigte den Gästen die Insel und erläuterte ihnen die aktuellen Herausforderungen. Foto: Privatfoto

Schrittweise Umsetzung möglich

„Das Hafenprojekt ist allerdings derart konzipiert, dass wir es auch schrittweise umsetzen können – abhängig davon, wie groß die finanzielle Unterstützung sein wird“, erläutert Svend Aage Hansen. Das Vorhaben umfasst unter anderem eine erhöhte Plattform für die Gebäude am Hafen, um sie vor Hochwasser zu schützen. Für seine Hafenpläne hofft der Bewohnerverein nicht zuletzt auf die Unterstützung großer Stiftungen, beispielsweise durch die A.-P.-Møller-Stiftung.

Die Pläne für den Hafen lassen sich auch schrittweise umsetzen, wie Svend Aage Hansen (rechts) der Delegation erläuterte. Foto: Privatfoto

Respekt vor lokalem Engagement

Am vergangenen Freitag besuchte eine Politiker-Delegation der Konservativen Volkspartei die Insel. Dabei war Haderslebens Vize-Bürgermeister und Vorsitzender des Kultur- und Freizeitausschusses, Kjeld Thrane: „Es ist extrem wichtig, dass wir dafür sorgen, dass Aarö die positive Entwicklung der vergangenen Jahre fortsetzen kann“, sagt Thrane im Kielwasser des Besuchs.

Im Sommerhalbjahr herrscht reger Betrieb auf der Insel. Foto: Ute Levisen

Der Politiker zeigt sich beeindruckt von dem Engagement auf Aarö und hebt die dortigen Bestrebungen hervor, Frei-Insel zu werden – mit dem Ziel, größere Handlungsfreiräume zu schaffen, um Visionen auch umsetzen zu können.

Wiederbelebung von Feuchtgebieten

Dazu gehöre, erläutert Svend Aage Hansen, die Idee, Feuchtgebiete zu beleben, indem man sie in ihren Ursprungszustand versetzt – und somit dem Vogelleben und damit der Biodiversität auf der Insel neue Impulse gibt.

Der Bewohnerverein hat sich für seine Visionen die Expertise der Wald- und Naturbehörde sowie der Stiftung „Dansk Kyst- og Naturturisme“ gesichert. Nachhaltiges Wachstum und Entwicklung des Inseltourismus sind die Schwerpunkte dieser Organisation.

Im September wird der fertige Visionsplan der Insel Aarö präsentiert.

 

Für die Wintermonate müssen sich die Insulaner einiges einfallen lassen, um auf der Insel gewerblich überleben zu können. Foto: Ute Levisen
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