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Gut „behütet“ zum Landestreffen

Gut „behütet“ zum Landestreffen

Gut „behütet“ zum Landestreffen

Karin Friedrichsen
Karin Friedrichsen Journalistin
Hadersleben/Haderslev
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Das Ehepaar Iversen wohnt in einem charmanten Stadthaus im westlichen Teil der Domstadt. Foto: Karin Riggelsen

„Haderslev Hatteklub Christine Frederikke“ erwartet viele Gleichgesinnte am 9. Juni. Die Gastgeberinnen blicken gleichzeitig auf 20-jähriges Jubiläum zurück.

Yvonne  Iversen, Hutklub , andere Interessen und soziales Engagement

Yvonne Iversen (81) wurde in Odense geboren. Sie  arbeite viele Jahre als  zahnmedizinische Fachangestellte und war unter anderem in der Zahnklinik  des damaligen Staatsgefängnisses Vridsløselille angestellt. Es war die Arbeit ihres Mannes, Herluf Iversen, die das Ehepaar 1979 nach Hadersleben brachte: Herluf Iversen wurde damals als Kfz-Gutachter bei „Statens Bilinspektion“ angestellt. Yvonne Iversen zog sich im Alter von 60 Jahren aus dem Berufsleben zurück. Davor hatte sie etliche Jahre im Pflegeheim am Apenrader Weg gearbeitet, als   Hauswirtschaftsassistentin. Das Ehepaar hat drei Kinder  und drei Enkelkinder.  Die älteste Tochter Helle (59) wohnt in Hadersleben. Pia (56) lebt in Kopenhagen und der Sohn Michael (51), der Vater ist von drei Kindern im Alter von 18 bis 25, behielt seinen Wohnsitz in der Domstadt.

Yvonne Iversen engagiert sich seit vielen Jahren in St. Georgs Gilde. Und sie sammelt Dosenringe. Nicht etwa um Schmuck zu basteln, sondern um die Lebensbedingungen  von Thailändern zu verbessern. Eine Stiftung nahm unkonventionelle Methoden in Gebrauch, um mithilfe der Ringe Prothesen für Menschen, die ein Gliedmaß verloren haben,anzufertigen. Der Hutverein hat seinen Namen in Anlehnung an  Kammerherrin  Christina Friderica    von Holstein (1741-1812) bekommen. Die Kammerherrin war eine bemerkenswerte Frau, die auf dem Favrvrågård bei Christiansfeld lebte. Sie hatte ein großes soziales Engagement   und ein Teil ihres Vermögens floss in die Eröffnung des ersten Krankenhauses in Hadersleben.

Yvonne Iversen, die Vorsitzende des Hutklubs „Christine Frederikke“, ist dabei letzte Hand an dem Festprogramm für das   Landshütetreffen zu legen.

Die „Hut-Frontfrau“, hofft, dass am 9. Juni mindestens 200  Frauen aus Dänemark und Norwegen nach Hadersleben kommen. Gefeiert wird an diesem Tag auch das 20-jährige Jubiläum des Haderslebener Vereins, der im Jubiläumsjahr 31 Mitglieder zählt.  Eingeleitet wird die Doppelveranstaltung im Rathaus, wo Bürgermeister H. P. Geil (Venstre) die Frauen begrüßt.  Nach einem kleinen Umtrunk geht es weiter mit einem Umzug durch die Innenstadt mit der Hadersleben Garde an der Spitze. So können die Haderslebener auch einen Blick auf die Damen deren Hutkreationen und Outfits werfen. In Zusammenarbeit mit „Haderslev Butikker“ wird   der  Traktor gezogene Wagen „Lille Fut“ eingesetzt, um „Hut-Damen“, die nicht so gut zu Fuß sind, ins Kulturhaus Harmonien zu fahren. Die Festveranstaltung wird im Kulturhaus durchgeführt.

„Der Bürgermeister hat versprochen, sich den Gepflogenheiten unseres Vereins anzupassen und beim Empfang im Rathaus einen Hut aufzusetzen“, schmunzelt Yvonne Iversen. Die 81-Jährige steht dem Klub seit knapp 20 Jahren vor. Bei der Gründung wurde sie zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Ein halbes Jahr später übernahm sie  die Leitung. Im Laufe der Jahre trafen sich die Klubmitglieder stets im Aktivitätshaus. „Wir haben den Umzug vom Jungfernstieg ins Kulturhaus Bispen mitgemacht“, erinnert sich Yvonne Iversen. Die Vereinsvorsitzende sorgt sich um die Zukunft des A-Hauses, nachdem dessen Leiter Erik Kock ausgeschieden ist. Als   der 62-Jährige, wie berichtet, im Dezember 2017, verabschiedet wurde, waren Yvonne Iversen und einige Vorstandsdamen unter den Gästen im Kulturhaus Bispen: „Wir haben Kock so viel zu verdanken“, so die Haderslebenerin.

Unternehmen auch oft Ausflüge

Die  Frauen versammeln sich einmal im Monat in gemütlicher Runde um zu „fachsimpeln“. „Christine Frederikke“ ist aber nicht nur ein Verein zur Pflege der Hutkultur. Die Mitglieder unternehmen auch oft Ausflüge, Bowlen, oder fahren über Land, um Firmen und Geschäfte zu besuchen und veranstalten Vortragsreihen. Bis vor einigen Jahren traten sie auch in Seniorenheimen in Aktion,  um den Bewohnern Abwechslung im Alltag zu bereiten. Diese Aktivität haben die „Hut-Damen“ leider einstellen müssen, da die Klubmitglieder   auch nicht mehr zu den Jüngsten gehören. In dem Verein werden ausschließlich Frauen aufgenommen. Aber zu  besonderen Treffs, Ausflügen  und Veranstaltungen, werden die „besseren Hälften“ miteingeladen, verrät Yvonne Iversen.

Yvonne Iversen ist froh, dass sie auf das Drehbuch zurückgreifen kann, dass sie bei dem Landestreffen 2008 anfertigte. „Da habe ich eine exakte Auflistung darüber, was alles zu beachten ist und wie der Zeitplan ablaufen muss“,  so  die Haderslebenerin.  Iversen bedauert, dass sie diesmal wahrscheinlich keine Gleichgesinnten aus Deutschland  begrüßen kann. Der Verein zu dem die Haderslebenerinnen Kontakte pflegen, habe aufgrund von Krankheit in den Reihen der Mitglieder ihre Teilnahme  abgesagt. In Nordschleswig gibt es, so Yvonne Iversen, Hutklubs  unter anderem  in Apenrade und Sonderburg.   Yvonne Iversen erinnert sich nicht mehr daran,  was der Auslöser dafür war, dass sie begann, Hüte zu sammeln.

Im Kellerdepot warten 80 bis 90 zauberhafte Kreationen darauf, dass Iversen sie  hervorholt, um sie „auszuführen“. Yvonne Iversen hat viele Hüte in England gekauft und auch einzelne Exemplare selbst kreiert. Am Vorbild der weiblichen Mitglieder des Königshauses informiert sich Iversen gerne darüber, welche Hutmode angesagt ist. Königin Margrethe, findet Yvonne Iversen, trägt immer schöne, formvollendete Hutkreationen.

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