Nachruf

Mariechen Schmidt: Erfülltes Leben im Kreis der Großfamilie

Mariechen Schmidt: Erfülltes Leben im Kreis der Großfamilie

Mariechen Schmidt: Erfülltes Leben im Kreis der Großfamilie

Kjelstrup/Kelstrup
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Mariechen Schmidt im Kreis ihrer Familie Foto: Privatfoto

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Im Alter von 96 Jahren ist Mariechen Schmidt aus Kjelstrup nach einem erfüllten Leben unerwartet einen Tag vor ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus verstorben. Als junge Frau bereits hat sie Schicksalsschläge hinnehmen müssen. Ihren Lebensmut hat das nicht gebrochen.

Mariechen Schmidt aus Kjelstrup (Kelstrup) hat es nicht immer leicht gehabt. Dennoch hat sie sich zeit ihres Lebens ihren Optimismus und Frohsinn bewahrt. Am vergangenen Freitag verstarb sie im Alter von 96 Jahren. Auch wenn die Gesundheit in den vergangenen Jahren zu wünschen übrigließ: Bis zum Schluss erfreute sich Mariechen Schmidt geistiger Frische. Ihr Heim war bis vor ihrem Tod der Mittelpunkt ihrer großen Familie, die ihr Ein und Alles war.

Ein schwerer Verlust

Mariechen Schmidt, die in Broacker (Broager) auf die Welt kam, hat bereits im zarten Alter von vier Jahren ihre Mutter verloren. Sie war das jüngste Kind von vier Geschwistern in der Familie Lorenzen und wuchs mit ihrer Pflegemutter Meta, kurz „Memme“ genannt, zunächst in Broacker und später in Sonderburg (Sønderbørg) auf.
Jahre später, als junge Frau, verlor sie 1943 ihren älteren Bruder Peter Lorenzen, der in Russland gefallen war. Es war ein Verlust, der die Familie schwer getroffen hatte.

Erfolgreich auf „Kingsgaard“

Ihren späteren Mann, Bruno Schmidt, lernte Mariechen kennen, als sie auf dessen Elternhof „Kingsgaard“ in Kjelstrup als Erntehelferin arbeitete. Das Paar heiratete 1948, pachtete das Anwesen und bewirtschaftete fortan „Kingsgaard“ mit großem Erfolg.

Schon bald stellte sich Familienzuwachs ein – und in den nachfolgenden Jahren kamen die Kinder Carit, Anneli, Hans Uwe, die Zwillinge Anke und Traute und schließlich als Nesthäkchen 1963 Susann auf die Welt.

Ein großer Freundeskreis

Dennoch fand Mariechen Schmidt, liebevoll „Momme“ genannt, Zeit und Muße, sich in der deutschen Minderheit zu engagieren, unter anderem als Mitglied des Frauenkreises Süderwilstrup, aber auch im Landwirtschaftlichen Hauptverein für Nordschleswig (LHN) war das Paar aktiv – und pflegte stets einen großen Freundeskreis um sich zu haben. Haus und Garten waren neben der Familie die Steckenpferde von Mariechen Schmidt.

Ein weiterer Schicksalsschlag ereignete sich 1980, als das schöne, reetgedeckte Wohnhaus des Familiensitzes „Kingsgaard“ niederbrannte und das Paar in ein Abnahmehaus ziehen musste. Kingsgaard wurde wieder aufgebaut. Sohn Hans Uwe kaufte den elterlichen Hof und war fortan für den Betrieb zuständig.

Ferien im „Alsblick“

Mariechen und Bruno Schmidt blieben in Kjelstrup wohnen. 1970 bauten sie in Kelstrupstrand ein Ferienhaus, das sie viele Jahre bewohnten. 1983 errichtete das Paar direkt am Wasser ein neues Ferienhaus namens „Alsblick“, das fortan ihr Feriendomizil war.
Viele Reisen unternahm Mariechen Schmidt gemeinsam mit ihrem Mann Bruno zu fernen Zielen wie Gran Canaria, aber auch Österreich war ein beliebtes Reiseland der Eheleute. Beide unternahmen ferner Kreuzfahrten auf dem Mittelmeer, Fahrten auf der Donau und reisten mit dem Verein für deutsche Kulturbeziehungen im Ausland (VDA) nach Karlsbad zur Kur.

Optimistisch bis zum Schluss

Familientraditionen wurden stets großgeschrieben im Hause Schmidt, wo Mariechen Schmidt regelmäßig zu Festen einlud. 2014 verwitwete sie. Dennoch blieb sie der Mittelpunkt der Großfamilie und bewahrte sich ihren Frohsinn und ihren Optimismus bis zum Schluss.

Um Mariechen Schmidt trauern ihre Familie, zu der inzwischen 15 Enkelkinder und 18 Urenkelinnen und Urenkel gehören.

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