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Trickbetrüger sind wieder in Nordschleswig aktiv

Trickbetrüger sind wieder in Nordschleswig aktiv

Trickbetrüger sind wieder in Nordschleswig aktiv

Sonderburg/Hadersleben
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In Hadersleben konnten am Montag zwei Tatverdächtige festgenommen werden. Foto: Ute Levisen

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Die Polizei fordert insbesondere ältere Personen zur Vorsicht auf. Sowohl in Hadersleben als auch in Sonderburg sind in den vergangenen Tagen ältere Menschen um Erspartes und Schmuck gebracht worden.

Immer wieder kommen Trickbetrüger mit demselben Modus Operandi – also mit gleicher Vorgehensweise – zum Erfolg. In den vergangenen Tagen sind in Nordschleswig ältere Menschen von „freundlichen Mitarbeitern“ einer Bank angerufen worden. Weil Kriminelle angeblich ihre Bankkarte gehackt haben, sollten sie einem Kollegen, der demnächst zu ihnen kommt, die PIN (persönliche Identifikationsnummer) und die Karte aushändigen, damit nichts passiert.

Hinter den beiden sehr hilfsbereiten Personen verbergen sich fiese Trickbetrüger, die die Ängste und Gutgläubigkeit der alten Menschen ausnutzen.

Vier Fälle in Hadersleben, zwei in Sonderburg

In Hadersleben (Haderslev) wurden vier Personen auf diese Weise die Kreditkarte und dazugehörige PIN abgenommen. Mit diesen Informationen konnten die Trickbetrüger auch Geld in beträchtlicher Höhe abheben. In einem Fall haben die Betrüger auch Schmuck und Bargeld an sich gebracht.

In Sonderburg (Sønderborg) waren die Betrüger „nur“ in einem Fall erfolgreich. Bei einem weiteren Versuch hatte die angerufene Person zwar die PIN verraten. Als ein Betrüger dann die Kreditkarte abholen wollte, hatte ein wachsamer Zeuge die Situation erkannt und dem unbekannten Mann zugerufen: „Die Polizei ist gleich da!“ Durch den lauten Zuruf konnte er die Übergabe der Karte verhindern. Der Täter nahm Reißaus. 

Festnahmen in Hadersleben

Da eine sehr gute Täterbeschreibung des „Abholers“ in Sonderburg vorliegt, sollten sich die Ermittlerinnen und Ermittler die Personen genauer ansehen, die die Polizei in Hadersleben am Montagnachmittag festnehmen konnte. Ein Auto mit vier jüngeren Männern an Bord landete nicht ganz zufällig in einer Polizeikontrolle. Kurz zuvor waren die Haderslebener Trickbetrügereien angezeigt worden, weshalb die Peterwagenbesatzungen auf Streife informiert waren.

Als einer der Passagiere noch dazu aus dem Auto floh, war der Argwohn der Männer und Frauen in Uniform sofort geweckt. Sie liefen hinterher, und wenig später war der junge Mann, ein 23-Jähriger aus Kolding, auch geschnappt. 

Gestohlener Schmuck im Auto

Das Quartett wurde auf die Wache gebracht. Laut „jv.dk“ wurden zwei der Männer relativ schnell wieder auf freien Fuß gesetzt. Gegen den erwähnten 23-Jährigen und einen 32-Jährigen wurde indes Anzeige erstattet. Im Auto befand sich der wertvolle Schmuck einer der betrogenen Seniorinnen aus Hadersleben. 

Die naheliegende Vermutung, dass ein Zusammenhang zwischen den Taten von Hadersleben und Sonderburg besteht, teilt die Polizei nicht unbedingt. „Wir sind uns der Verhältnisse in Haderslev bewusst, aber unmittelbar wird kein Zusammenhang gesehen“, lautet die Antwort von Dorthe Knudsen aus der Kommunikationsabteilung der Polizei für Südjütland und Nordschleswig auf Nachfrage des „Nordschleswigers“.

Der Rat der Polizei lautet: Niemals fremden Personen die PIN und die Kreditkarte aushändigen, obwohl sie sehr nett und zuvorkommend tun. 

Redaktionelle Anmerkung: Der vorletzte Abschnitt wurde am 31. Juli, 12 Uhr, um die Antwort der Polizei auf eine konkrete Anfrage ergänzt.

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Walter Turnowsky ist unser Korrespondent in Kopenhagen
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