Gegenwartskunst

Riesenbabys: Ehlers-Sammlung bekommt Zuwachs

Riesenbabys: Ehlers-Sammlung bekommt Zuwachs

Riesenbabys: Ehlers-Sammlung bekommt Zuwachs

Hadersleben/Haderslev
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Zur Präsentation des Werks waren zahlreiche Gäste in die Ehlers-Sammlung gekommen. Foto: Ute Levisen

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In der Haderslebener Ehlers-Sammlung ist der Titel einer neuen Ausstellung Programm: „Veränderung – Changes“ heißt die Abschlussarbeit des Künstlers Kåre Frang von der königlich-dänischen Kunstakademie. Bis Weihnachten ist das Werk in der größten Keramiksammlung des Nordens zu sehen, wo die Zeichen ebenfalls auf Veränderung stehen.

Seit 1983 hat sich in der Ehlers-Sammlung im Stadtmuseum von Hadersleben nichts verändert: Nach wie vor stehen die Sammlerstücke von Louis Ehlers, die dieser seinerzeit der Domstadt vermacht hatte, unverändert in ihren Vitrinen. Vor ein paar Tagen hat die größte Keramiksammlung Nordeuropas Zuwachs bekommen – in Form von Riesen-Babys, könnte man fast sagen.

 

Drei riesige Suppentöpfe für Wöchnerinnen ergänzen die umfassendste Keramiksammlung Nordeuropas. Foto: Ute Levisen

Wandel auch bei Ehlers

Drei überdimensional gestaltete Wochenbett-Suppentöpfe des Künstlers Kåre Frang sind dort bis Weihnachten zu sehen. Es ist die Abschlussarbeit des Künstlers von „Det Kongelige Danske Kunstakademi“ vor einem Jahr. „Changes“ hat Frang sein Werk genannt. Es entstand in einer Zeit, in der es auch in seinem Leben einschneidende persönliche Änderungen gegeben hatte.

Als Vorlage dienten dem Künstler Töpfe aus der Keramiksammlung in der Haderslebener Altstadt. Foto: Ute Levisen

Auch in der Ehlers-Sammlung leitet „Changes“ einen Wandel ein: Ist es doch das erste Mal, dass die altehrwürdige Sammlung den Rahmen um ein zeitgenössisches Kunstwerk bildet, wie Museumsinspektorin Nynne Sanderbo Martinusen sagt.

Suppentöpfe als Vorlage für zeitgenössische Kunst

„Barselspotte“ – ein wenig unhandlich ins Deutsche übersetzt Wochenbett-Suppentöpfe – sind ein alter Brauch, der aus dem 17. Jahrhundert stammt.
Die Wochenbett-Suppentöpfe symbolisieren Fürsorge und Nächstenliebe. In ihnen brachten freundliche Nachbarinnen und Nachbarn Wöchnerinnen das Essen. Heute zeugen zahllose Suppentöpfe von diesem Brauch. Einige nahm sich der Künstler Kåre Frang zum Vorbild, als er sein Werk schuf.

Bis Weihnachten ist das Werk zu sehen. Foto: Ute Levisen

Ausstellung bis Weihnachten

Seit Wochenanfang werden Frangs riesige Suppentöpfe für Wöchnerinnen in der Ehlers-Sammlung gezeigt, wobei allein schon die logistische Herausforderung enorm gewesen war, die drei schweren Töpfe in dem alten Stadthaus aus dem Jahre 1578 unterzubringen: „Das allein ist eine Geschichte für sich“, wie Nynne Sanderbo Martinusen verrät.
Sie freut sich über den frischen Wind von außen, der in dem altehrwürdigen Haus, das das Stadtmuseum beherbergt, vor allem eines in den Blickpunkt rückt: die Wechselwirkung zwischen Kunst und Handwerk sowie Tradition und Moderne.

Kåre Frang bezeichnet den Rahmen um die Ausstellung als perfekt – und als bislang besten für sein Werk. Foto: Ute Levisen
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