Deutsche Minderheit
In roten Schuhen zurück zu den Wurzeln
In roten Schuhen zurück zu den Wurzeln
In roten Schuhen zurück zu den Wurzeln
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Mit einer Kunstausstellung meldet sich die Künstlerin Linda Baum nach sieben Jahren in Berlin zurück: „In your shoes“ – so lautet der Titel der Ausstellung, die die ehemalige Schülerin der deutschen Schule ab Sonnabend im Haderslebener Kunsthaus Altes Hafenamt zeigt.
Bäume, wohin das Auge blickt. Und Schuhe – rote Schuhe – laufen wie ein roter Faden durch ihr Werk. „In your shoes“, so hat die Künstlerin ihre Ausstellung betitelt, die sie ab Sonnabend in Zusammenarbeit mit dem Haderslebener Kunstverein im Alten Hafenamt an der Waterkant zeigt.
Mit roten Schuhen kehrt die Haderslebenerin nach sieben Jahren in Berlin zurück zu ihren Wurzeln. Geboren ist die 36-Jährige in der Schweiz, aufgewachsen in der Domstadt, wo sie auch die deutsche Schule besuchte.
Bretter, die die Welt bedeuten
Schon vor ihrer Zeit als anerkannte Künstlerin hat sie künstlerische Spuren in Hadersleben hinterlassen. Als Verfechterin von StreetArt der ersten Stunde hat Linda Baum einen Anteil daran, dass der Hafen von Hadersleben heute mit dem StreetDome über einen international bekannten Skaterpark verfügt, und als Assistentin des renommierten Künstlers Victor Ash wirkte sie seinerzeit an der Ausschmückung des Silos neben dem StreetDome mit.
Sie liebe es, auf allen möglichen Brettern zu stehen – mit Leidenschaft auf Surfbrettern – mit Vorsicht auf dem Skateboard, verrät sie.
Ein Faible für Straßenkunst
Diese Leidenschaft für Streetsport und -art spiegelt sich in ihren Bildern wider, die sie für ihre Ausstellung in Hadersleben ausgewählt hat. Bilder, Installationen und Keramiken zeigt sie in „In your shoes“.
Baums Werke sind eine künstlerische Reflexion der Geschichten von Menschen, die diese preisgeben – in sozialen Netzwerken, beispielsweise: „Was macht es so interessant, an den Geschichten anderer teilzuhaben, sich gar davon inspirieren zu lassen? Mit solchen Fragen setze ich mich in dieser Bilderserie auseinander“, erläutert sie.
Frühlingsfest am Hafen
An diesem Mittwoch legt sie gemeinsam mit Carsten Moos und Anni Rindum vom Kunstverein letzte Hand an die Ausstellung.
„Wir werden wohl bis zur letzten Minute gut zu tun haben“, sagt Anni Rindum. Nicht zuletzt deshalb, weil Linda Baum neben ihrer Ausstellung in Zusammenarbeit mit StreetDome, Kunstverein sowie vielen weiteren Akteuren ein Frühjahrsfest am Hafen organisiert. Es soll eine Kostprobe dessen sein, was moderne Kunst, gepaart mit lebendiger Kultur und Nachhaltigkeit, zu bieten hat. Am Sonntag findet in einem Zelt vor dem Alten Hafenamt zudem ein Workshop statt.
Mensch in der Krise
Neben der Vernissage stellen sich am Sonnabend, 9. April, ab 14 Uhr Existenzgründerinnen und -gründer vor, umrahmt von Livemusik und einer Tanzshow, einem Skater-Wettbewerb, Klettern am Silo und einer Calisthenics-Vorführung. Für das leibliche Wohl ist auch gesorgt. All dies zu organisieren, nimmt Zeit in Anspruch. Gut, dass sich die Heimkehrerin dabei auf ihr altes Netzwerk verlassen kann.
Bevor Linda Baum Berlin verlassen hatte, um in Dänemark erneut Wurzeln zu schlagen, organisierte die Künstlerin eine Ausstellung, mit deren Erlös sie die Sklerose-Forschung unterstützte. Sie hat am eigenen Leib erfahren, wie es ist, mit der Diagnose Multiple Sklerose zu leben – und zu arbeiten: Mit bewusster Ernährung und einem aktiven, gesunden Lebensstil ist es ihr gelungen, die Krankheit in Schach zu halten. Ihre Erfahrungen und ihre Gedankenwelt hat sie in einem Buch „One year via art – Mensch in der Krise“ künstlerisch verarbeitet.