Theaterpremiere

Reformation erlebt durch Marionetten und Brettspiel

Reformation erlebt durch Marionetten und Brettspiel

Reformation erlebt durch Marionetten und Brettspiel

Karin Friedrichsen
Karin Friedrichsen Journalistin
Hadersleben/Haderslev
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Im Campus stand die Reformation im Fokus. Foto: Karin Riggelsen

„Ein´feste Burg - så fast en borg“ feierte Mittwoch zum zweiten Mal Premiere in Hadersleben. Tournee wird heute in Flensburg eingeleitet.

 In der Hochschule UC Syddanmark (UC Syd) hat es am Mittwoch viel   zu feiern gegeben.   Das   deutsch-dänische Theaterstück   „Ein´feste Burg – så fast en borg“ feierte zum zweiten Mal Premiere. Die kommunale Kulturkoordinatorin Gry Vissing Jensen präsentierte  außerdem deutsch-dänisches Unterrichtsmaterial mit  einem dazugehörenden Brettspiel zum Thema Reformation. Abgerundet wurde der Vormittag mit der Ehrung von Regisseur  Niels Damkjær.

Damkjær leitete erstmals vor 50 Jahren eine Theatervorstellung. Der junge Damkjær wohnte damals in Aarhus – nun leben er und seine Frau Mona in der Haderslebener Altstadt.   Niels Damkjær wird am 28. September 75 Jahre. Die darstellende Kunst ist noch immer sein Metier. Für „Ein´feste Burg - så fast en borg“ schrieb   Damkjær den Text. Gemeinsam mit seiner Frau und Marie Gregersen führt er die Puppen von „Sønderjysk Figurteater“. Diese erzählen über die Auswirkungen der Reformation auf die Bevölkerung. Die Marionetten  Else, Gesche Marie, Otto Braun und Nis Nissen veranschaulichen die dramatischen Ereignisse in Verbindung mit der Einführung  der Reformation in Dänemark und im Herzogtum Schleswig.

Schwerpunkt eine der dramatischsten Perioden in der Geschichte Dänemarks

„Den Schwerpunkt auf eine der dramatischsten Perioden in der Geschichte  Dänemarks zu setzen, ist ein Geschenk für einen Regisseur“, so Niels Damkjær. Das Land habe sich   im Bürgerkrieg und im letzten großen Bauernaufstand befunden: „Der Kampf um die Macht dreht sich um Politik und Religion gleichermaßen. Das Ergebnis des Bürgerkrieges war eine Reformation, diktiert von oben, und alles begann mit dem Junker Christian aus Hadersleben“, fasst der Regisseur  zusammen. Die beiden Erzähler Hans Laurens und Susanne Schoppmeier verkörpern Herzog Christian, der spätere Christian III., und dessen Frau Dorothea. Christian ist ein glühender Lutheraner, und nach seiner Heirat bekommt er das Lehen über  Hadersleben und Törning, wo er zuerst die Reformation einführte. Christian steht in engem  Kontakt zu Reformator Martin Luther und Heerführer Johann Rantzau, während seine Frau sich um die fünf Kinder kümmert, stark in ihrem Glauben an Gott. Erzähler und Marionettenführer wechseln zwischen der deutschen und dänischen Sprache – ja, es wird sogar „synnejysk“ und Plattdeutsch gesprochen.

Das Projekt ist eine Zusammenarbeit zwischen der Kulturstiftung Schleswig-Flensburg, der Stiftung Nordfriesland und der Kommune Hadersleben. Es  wird unter anderem von der Kulturvereinbarung Sønderjylland-Schleswig und dem Interreg-4a-Projekt „KursKultur“ mitgetragen. Laut   Vissing Jensen hat das Gesamtprojekt ein Volumen von 350.000 Kronen.  

Die Aufführung  gastiert heute  ab16 Uhr in der dänischen  Bücherei  in Flensburg. Nach Aufführungen in der  Grenzregion schließt sich der Vorhang vorerst zum letzten Mal, am   29. September, in Hadersleben.  Im Anschluss an die Aufführungen werden  Workshops veranstaltet, bei denen das   Unterrichtsmaterial ins Spiel gebracht wird.

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