Sommerbarock
Ein musikalisches „Sandwich“ zum Abschluss
Ein musikalisches „Sandwich“ zum Abschluss
Ein musikalisches „Sandwich“ zum Abschluss
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Dass Musik eine internationale Sprache ist, stellten 18 Musikerinnen und Musiker aus fünf verschiedenen Nationen am Freitag beim Abschlusskonzert des Interreg-Projekts „Sommerbarock“ in Christiansfeld unter Beweis.
„Ihr habt wirklich etwas, auf das ihr euch freuen könnt“, versprach Violinist und Ensemble-Leiter Peter Spissky den Gästen beim Abschlusskonzert des Sommerbarock-Projekts im Schwesternhaus in Christiansfeld. Er sollte nicht zu viel versprochen haben: Die Musiker servierten den Anwesenden ein musikalisches Barock-Menü der Extraklasse.
Proben auf dem Knivsberg
Drei Tage hatten die 18 Musikerinnen und Musiker aus fünf verschiedenen Nationen Zeit, gemeinsam auf dem Knivsberg zu proben, bevor sie die barocken Werke von Bach, Telemann und Händel bei den Konzerten in Lügumkloster (Løgumkloster) und Christiansfeld zum Besten gaben.
„Das war ganz wunderbar“, erzählt die Haderslebener Sopranistin Maria Johannsen, die das deutsch-dänische Interreg-Projekt „Sommerbarock“ ins Leben gerufen hat, am Freitag nach dem gelungenen Abschlusskonzert im Chorsaal des Christiansfelder Schwesternhauses voller Begeisterung, „sie haben fantastisch gut zusammen geprobt.“
Violinist und Dirigent in einer Person
Auch bei den Gästen kam das „musikalische Sandwich“ gut an, das Violinist Peter Spissky, der bei den Konzerten nicht nur zur Geige griff, sondern zugleich auch die Leitung des Barock-Ensembles übernahm, zu Beginn des Konzerts angekündigt hatte. Viele von ihnen konnten bei den fröhlichen Barock-Klängen nicht länger an sich halten und wippten begeistert mit dem Fuß zum Takt der Musik.
Für Peter Spissky, der unter anderem am Kopenhagener Musikkonservatorium Barockgeige unterrichtet, waren der dreitägige Workshop und die anschließenden Konzerte ebenfalls ein besonderes Ereignis, auch wenn es für den erfahrenen Violinisten nicht das erste Projekt dieser Art war.
Verständigung durch Musik
„Man bekommt so viel Energie zurück, wenn man mit jungen Musikern zusammenspielt“, schwärmt Spissky im Gespräch mit dem „Nordschleswiger“. Die Zusammenarbeit mit den jungen Künstlern aus Deutschland, Dänemark, Estland, Tschechien und Italien sei aber nicht nur aufgrund des Alters, sondern auch dank der verschiedenen Herkunftsländer einzigartig gewesen, so der Violinist.
Über die Musik – einer laut Spissky internationalen Sprache – haben sie sich trotz verschiedener Muttersprachen auf Anhieb verständigen können: „Es war, als würden wir unsere Unterhaltungen beim Musizieren fortführen“, so der aus Bratislava stammende Barockgeiger.
„Wir sind als Ensemble unheimlich schnell zusammengewachsen“, meint auch Giuly Johannsen, die am Königlich Dänischen Musikkonservatorium in Kopenhagen Violine studiert. Ihr Musikerkollege Claudio Favaretto hatte hingegen eine etwas längere Anreise. Der Italiener freute sich, insbesondere in Zeiten von Corona zu einem Projekt dieser Art eingeladen worden zu sein: „Ich bin sehr dankbar für die Einladung. Es ist wirklich schön, über die Musik neue Leute kennenzulernen.“
Pandemie hinterlässt Spuren
Ganz spurlos ist die Corona-Pandemie jedoch nicht an dem Sommerbarock-Projekt vorbeigegangen, wie Sopranistin und Projektinitiatorin Maria Johannsen einräumt: „Coronabedingt konnte der Nicolaus Bruhns Chor nur mit vier Stimmen an den Konzerten teilnehmen.“
Normalerweise besteht der Chor aus Husum unter der Leitung von Malte Wienhues aus 15 bis 20 Personen. In Deutschland sind Chorproben dieser Größe aufgrund der Corona-Restriktionen jedoch noch nicht wieder zugelassen. Auch ein Konzert des Sommerbarock-Ensembles in Deutschland musste aus diesem Grund auf Eis gelegt werden. „In Deutschland hätten wir nur ohne die Bläser auftreten dürfen, und das geht natürlich nicht“, erklärt Maria Johannsen.
Fortsetzung folgt
Im kommenden Jahr, wenn das Projekt laut Maria Johannsen in die zweite Runde geht, soll das Konzert in Schleswig-Holstein nachgeholt werden. Bei der Cellistin Anna Johannsen ist die Freude über eine voraussichtliche Fortsetzung des Projekts groß: „Ich kann es kaum erwarten.“