Pflegeheim-Initiative
Mobiles Museum: Schleswigsche Kutschensammlung geht auf Tour
Mobiles Museum: Schleswigsche Kutschensammlung geht auf Tour
Mobiles Museum: Schleswigsche Kutschensammlung geht auf Tour
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Mit einem mobilen Museumsangebot wollen Kim Jacobus Paulsen und Maria Lindblad Lykkegaard Pekruhn auch jenen einen Museumsbesuch ermöglichen, für die der Weg in die Schleswigsche Kutschensammlung eine Herausforderung darstellt.
„Die Idee für unser Projekt kam uns im Corona-Lockdown“, erzählt Museumsinspektor Kim Jacobus Paulsen von der Schleswigschen Kutschensammlung. Zusammen mit seiner Kollegin, Museumsvermittlerin Maria Lindblad Lykkegaard Pekruhn, arbeitet er seit einiger Zeit an einem mobilen Museumsangebot.
„Wir wollten gerne etwas für die Älteren tun, die uns nicht einfach in der Kutschensammlung besuchen können“, erklärt Paulsen. Getreu dem Motto „wenn der Prophet nicht zum Berg kommen kann, dann muss der Berg zum Propheten – oder in diesem Fall die Schleswigsche Kutschensammlung ins Pflegeheim – kommen“, haben die beiden beschlossen, mit ihrem mobilen Museumsangebot aus Liedern, Geschichten und Quizfragen auf Pflegeheim-Tour zu gehen.
Quiz, Geschichten und Gesang
„Wir werden in den kommenden Tagen zahlreiche Pflegeheime anschreiben und hoffen, dass unser Angebot angenommen wird“, meint der Museumsinspektor. In den vergangenen Wochen haben er und seine Kollegin ein Geschichtsvermittlungskonzept ausgearbeitet, das so einfach ist wie genial: Mit mehr oder weniger bekannten Volksliedern, in denen Kutschen zur Sprache kommen, wollen sie bei ihren Zuhörern das Interesse an Pferdewagen wecken und zum Mitsingen einladen.
Zwischen den einzelnen Gesangseinlagen, bei denen alle Pflegeheimbewohner eingeladen sind miteinzustimmen, liefert Museumsinspektor Paulsen mithilfe von Bildern der besungenen Kutschen auch geschichtliche Hintergründe zu den jeweiligen Fuhrwerken. Abschließend fordern die beiden ihre Gäste mit einer Reihe von Quizfragen heraus.
Musikalische Geschichtsvermittlung
Mit ihrem musikalisch-informativen Unterhaltungsprogramm wollen sie einen anderen Zugang zur Museumswelt schaffen, erklärt Maria Lindblad Lykkegaard Pekruhn. Dass sie sich dabei ausgerechnet für Musik als Vermittlungsmethode entschieden haben, sei kein Zufall. „Wir teilen ein großes Interesse für Musik und haben beide Instrumente zu Hause“, erzählt die Museumsassistentin.
Während sie Klavier spielt und singt, sorgt Kim Jacobus Paulsen mit seiner elektronischen Marimba und einer Vielzahl von anderen Instrumenten – die der leidenschaftliche Musiker zuvor eingespielt hat – für den richtigen Beat.
Erst Pflegeheime, dann Schulen
„Das Projekt ist eher zufällig aus der Corona-Pandemie heraus entstanden“, so Lindblad Lykkegaard Pekruhn, „und ich freue mich, dass jetzt tatsächlich etwas daraus wird.“ Auch Anfragen, ob sie mit ihrem Angebot auch Schulen einen Besuch abstatten, haben die beiden bereits erhalten.
„Dieser Herausforderung stellen wir uns natürlich gern. Aber dann müssen wir das eine oder andere Lied austauschen, denn nicht alle sind kinderfreundlich“, sagt Kim Jacobus Paulsen lachend. „Erst einmal schauen wir jedoch, dass unser Projekt in den Pflegeheimen gut anläuft.“
Wer Interesse an dem Geschichtsvermittlungsangebot der besonderen Art hat, kann sich an die Schleswigsche Kutschensammlung wenden, so Maria Lindblad Lykkegaard Pekruhn und Kim Jacobus Paulsen: „Alle sind willkommen.“