Sonderausstellung
Kutschensammlung zeigt Facettenreichtum einer Arbeit
Kutschensammlung zeigt Facettenreichtum einer Arbeit
Kutschensammlung zeigt Facettenreichtum einer Arbeit
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„Et Arbejde“ heißt die aktuelle Sonderausstellung in der Schleswigschen Kutschensammlung. Hinter dem schlichten Ausstellungsnamen verbergen sich 29 Gegenstände, die aus subjektiver Perspektive persönliche und teils sehr bewegende Geschichten rund um das Thema Arbeit erzählen.
Welcher Facettenreichtum hinter dem Begriff „Arbeit“ steckt, zeigt die neue Sonderausstellung „Et Arbejde“ in der Schleswigschen Kutschensammlung. „Eine Arbeit kann ganz verschiedene Dinge umfassen“, erklärt Museumsinspektor Kim Jacobus Paulsen, für den mit der Sonderausstellung ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung geht.
Ein langes Stück Arbeit
Bei einem Besuch in Hamburg im Jahre 1997 machte der heutige Museumsinspektor der Schleswigschen Kutschensammlung auch einen Abstecher in das Museum der Arbeit, wo zu diesem Zeitpunkt eine Ausstellung mit dem Namen „Ein Stück Arbeit“ gezeigt wurde. „Als ich die Ausstellung sah, wusste ich, dass ich eine solche Ausstellung eines Tages auch einmal machen möchte“, erzählt Kim Jacobus Paulsen.
24 Jahre später ist es so weit: Mit der Unterstützung von 29 Bürgerinnen und Bürgern der Kommune Hadersleben hat er eine Ausstellung auf die Beine gestellt, die auf den ersten Blick vielleicht unscheinbar erscheinen mag, bei genauerem Hinsehen jedoch viel zu erzählen hat. „Das liegt daran, dass die Ausstellung rein subjektiv ist und eine Reihe von Gegenständen zeigt, die alle mit einer persönlichen Geschichte verbunden sind“, so Jacobus Paulsen.
Keine gewöhnliche lokalhistorische Ausstellung
Die Ausstellungsstücke seien alles Gegenstände, die in einer gewöhnlichen Schau keinen Platz finden würden. „Ich hätte zum Beispiel nie gedacht, dass ich einmal eine Ausstellung machen würde, in der ich einen einfachen Stein zeige“, so der Museumsinspektor mit Blick auf den Gegenstand, der die im wahrsten Sinne des Wortes schmerzvolle Geschichte eines Karrierewechsels symbolisiert.
Kim Jacobus Paulsen hat die Besitzer der Ausstellungsleihgaben alle persönlich getroffen und mit ihnen über die Geschichten hinter den Gegenständen gesprochen. „Das war teilweise hochemotional“, verrät der Museumsinspektor, und nicht allen sei die Entscheidung leichtgefallen, ihr Erinnerungsstück und damit auch ihre Geschichte im Museum auszustellen.
Von der Klassenarbeit bis zum Kleiderbügel
In einem Museumsführer, den die Besucher bei ihrem Rundgang durch die Ausstellung mitnehmen können, hat Kim Jacobus Paulsen die Hintergründe zu den einzelnen Gegenständen zusammengefasst.
Von einer selbstgeschmiedeten Fahnenstange, die den Kampf für den Traumberuf und den Glauben an die eigenen Fähigkeiten widerspiegelt, über eine Klassenarbeit, die Wunschdenken Wirklichkeit werden ließ, bis zu einem Zeitungsartikel und einem Kleiderbügel, der das Ende einer gesamten Arbeitsbranche markiert – in der aktuellen Sonderausstellung der Kutschensammlung wird der Begriff „Arbeit“ von den verschiedensten Seiten beleuchtet. „Gegenstände sind der Dreh- und Angelpunkt in einem Museum“, so Museumsinspektor Kim Jacobus Paulsen, „und das verdeutlichen wir mit dieser Ausstellung.“