Fürsorge

Wege aus dem Pflegenotstand: Mehr Geld für warme Hände

Wege aus dem Pflegenotstand: Mehr Geld für warme Hände

Wege aus dem Pflegenotstand: Mehr Geld für warme Hände

Hadersleben/Haderslev
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Hanne Pedersen zeigt Wege aus dem Pflegenotstand auf. Foto: Ute Levisen

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In der Kommune Hadersleben herrscht wegen Corona, vieler Krankmeldungen und wegen eines allgemeinen Personalmangels in der Pflege ein Notstand. „Es ist auch eine Frage des Geldes", sagt eine Newcomerin in der Lokalpolitik, Hanne Pedersen von den Volkssozialisten: Künftig gelte es, andere Prioritäten zu setzen.

Hanne Pedersen von den Volkssozialisten (SF) ist eine jener Politikerinnen, die ab Januar ihre Arbeit im Kommunalvorstand von Hadersleben aufnehmen werden. Als künftiges Mitglied des Senioren- und Gesundheitsausschusses betrachtet die Newcomerin im Kommunalparlament den von der Sozialverwaltung vor einigen Tagen ausgerufenen Pflegenotstand als alarmierend.

„Die Lage ist besorgniserregend“, sagt sie. Personalmangel in der Pflege sei das eine: „Etwas anderes ist die Tatsache, dass kommunale Kernaufgaben in den Bereichen Senioren und Behinderte seit Jahren unterfinanziert sind.“

Boni und ungenutzte Ressourcen

Ohne mehr Geld für die Beschäftigten in der Pflege werde die Kommune die Lage nicht in den Griff bekommen, betont die Politikerin: „Denkbar sind Bonusregelungen. Vor allem aber geht es darum, bislang ungenutzte Ressourcen in der Kommune zu nutzen. Darin sehe ich ein enormes Potenzial“, so Pedersen in einem Gespräch mit dem „Nordschleswiger“.

Eine komprimierte Ausbildung zum Gesundheitshelfer und -helferin bei vollem Gehalt schlägt sie als einen gangbaren Weg vor. Vesthimmerlands Kommune praktiziere dies bereits mit Erfolg.

Flexible Arbeitszeitregelungen in der Pflege

 „Es geht darum Menschen, die bislang entweder nicht auf dem Arbeitsmarkt integriert sind, oder die nicht in der Lage sind, einer Vollzeittätigkeit nachzugehen, für den Pflegesektor zu gewinnen. Dies tun wir, indem wir flexible Regelungen für diverse Tätigkeiten in den einzelnen Pflegeberufen schaffen.“

Auch wenn die Signale seitens der Sozialverwaltung beruhigend wirken sollen, wenn verlautet, alle Bürgerinnen und Bürger würden die Hilfe erhalten, derer sie bedürfen, zweifelt die SF-Politikerin daran, dass die Kommune Hadersleben dieses Versprechen angesichts gravierenden Personalmangels und Unterfinanzierung halten kann.

Mit Zuversicht blickt Hanne Pedersen ihrer Arbeit in dem neuen Senioren- und Gesundheitsausschuss entgegen, der unter dem Vorsitz von Allan Emiliussen (Venstre) im Januar seine Arbeit aufnimmt: „Ich glaube, die Zusammenarbeit mit ihm wird gut und konstruktiv. Ich freue mich darauf.“

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