Gesellschaft

Wau: Hündin Sally bringt Lebensfreude ins Pflegeheim

Wau: Hündin Sally bringt Lebensfreude ins Pflegeheim

Wau: Hündin Sally bringt Lebensfreude ins Pflegeheim

Christiansfeld
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Von Birthe Jørgensen und Anne Kathrina Marie Olesen wird Sally nach Strich und Faden verwöhnt. Foto: Ute Levisen

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Übermütig läuft Sally durch die weitläufigen Gänge des Pflegeheims in Christiansfeld. Dafür, dass sie eine betagte Dame ist, legt sie einen gewagten Spurt hin. Die braune Labrador-Hündin hat einen besonderen Job: Als Besuchshund bringt sie Freude in das Leben älterer Menschen.

Rita Nielsen hat Geburtstag: 89 wird die Bewohnerin des Pflegeheims Kongebrocentret in der Honigkuchenstadt Christiansfeld. Zum Geburtstag gibt es zwar keine Lebkuchen, dafür einen zärtlichen Stups von Sally. Die lachenden Augen der alten Dame ermuntern den Vierbeiner auf seiner Jagd nach weiteren Streicheleinheiten.

Das folgende Video zeigt Besuchshund Sally bei der Arbeit.

Mit Frauchen zur Arbeit

Die braune Labrador-Hündin mit den haselnussbraunen Augen, passend zur Farbe ihres Fells, ist mit ihrem Frauchen auf Arbeit: Einmal wöchentlich nimmt Karina Braagaard Roost ihre Hündin mit in das Pflegeheim, dessen Leiterin sie seit anderthalb Jahren ist.

Mit Frauchen auf Arbeit: Sally schwänzelt begeistert durch die Gänge des Heims. Foto: Ute Levisen

„Es ist fantastisch, Sally dabeizuhaben – und zu sehen, wie viel Freude sie in unser Pflegeheim bringt“, sagt sie.

Besuchshund Sally sorgt für fröhliche Stimmung im Team und bei den Bewohnerinnen und Bewohnern des Heims. Foto: Ute Levisen

Streicheleinheiten ohne Ende

Sally ist einer von mehr als 700 Hunden des Besuchshunde-Teams von „Tryg“. Obwohl für die achtjährige Hündin die Arbeit im Kongebrocentret ein Fest ist: Wenn Frauchen Karina ihr das gelbe Halstuch anlegt, dann wird es ernst. Sally weiß, was zu tun ist: Freude spenden!

„Vom Gemüt her ist sie wie ein kleines Kind, kann nie genug davon bekommen, gestreichelt zu werden“, erzählt Karina Roost.

Sally auf der Jagd nach Streicheleinheiten Foto: Ute Levisen

Glücksbringer auf vier Beinen

Im Kongebrocentret kommt Sally auf ihre Kosten. Viele Bewohnerinnen und Bewohner dort sind den Umgang mit Hunden aus einem früheren Lebensabschnitt draußen auf dem Lande gewohnt. Ihre Augen leuchten, wenn sich Sally bei ihnen einschmeichelt und um Streicheleinheiten bettelt. Ein gelegentliches Leckerli ist der Lohn der guten Tat.

Fast alle Bewohner sind begeistert von dem braunen Vierbeiner. Foto: Ute Levisen

38 Menschen leben in dem Pflegeheim der Unesco-Weltkulturerbe-Stadt Christiansfeld – und die meisten von ihnen fühlen sich wohl in Sallys Gesellschaft: „Wir haben zwei Bewohner, die ein wenig skeptisch sind. Sie mögen Sally, doch aus der Distanz“, erzählt die Heimleiterin.

Die muntere Hündin mischt das Heim an ihren Besuchstagen richtig auf – im positiven Sinne. Obwohl von Gicht geplagt, versprüht Sally dort Lebensfreude und Begeisterung.

Im Büro der Heimleiterin hat Sally ihren Hundekorb. Foto: Ute Levisen

Win-win-Situation

Das wirkt ansteckend. Nicht nur bei den Bewohnerinnen und Bewohnern, sondern auch im Betreuungsteam ist die Freude über den vor Energie sprudelnden Hund allgegenwärtig. Bei allem Eifer gehorcht Sally aufs Wort: „Ich kann gar nicht sagen, wen sie froher stimmt: unsere Menschen, mein Team oder mich“, sagt die Heimleiterin.
Win-win für alle.

Nach einer Untersuchung der Stiftung „TrygFonden" wirken sich Besuchshunde auch positiv auf das Arbeitsklima aus. Foto: Ute Levisen

Am Ende des Tages

Ein ruhiges Gemüt ist eine der Voraussetzungen, um die Prüfung zum Besuchshund zu bestehen: „Die Tiere müssen ruhig, gehorsam und wohlerzogen sein“, sagt Karina Roost.

Sobald Sally dienstfrei hat, lässt sie fünfe gerade sein – und es sich mit den beiden anderen Hunden der Familie gut gehen, verrät ihr Frauchen lachend. Dann macht es sich der braune Labrador auf dem Sofa bequem: Denn nach getaner Arbeit ist bekanntlich gut ruhen.
 

Gelegentlich wird die achtjährige Hündin mit einem Leckerli belohnt. Foto: Ute Levisen

Die Besuchshunde

TrygFondens „Besøgshunde“ bestehen aus ehrenamtlichen Hundebesitzerinnen und -besitzern und ihren Hunden, die Menschen in Betreuungseinrichtungen besuchen. Dem Team anzugehören, ist eine anspruchsvolle Aufgabe – für Hund und Halter. Deshalb werden Hund und Mensch im Rahmen eines Eignungstests für das Besuchshundeteam auf Herz und Nieren geprüft.

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