Unwetter

Mit der letzten Fähre auf die „rettende Insel“

Mit der letzten Fähre auf die „rettende Insel“

Mit der letzten Fähre auf die „rettende Insel“

Hadersleben/Haderslev
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Isabell und Dirk Schäfer sind gerade aus dem Urlaub von Gran Canaria zurückgekehrt. Foto: Ute Levisen

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Zehn Meter hohe Wellen haben Dirk und Isabell Schäfer auf ihrer Kreuzfahrt auf dem Atlantik erlebt. Am Mittwochabend wollte die Familie heim auf die Insel Aarö. Dort aber hatte die Fähre wegen des Sturms kurz zuvor den Betrieb eingestellt. Es war das erste Mal seit über 20 Jahren. Doch die Inhaber des Inselcampingplatzes hatten Glück.

Isabell Schäfer ist guter Dinge – und dies, obwohl auf ihrer Insel zurzeit nichts mehr geht. Zumindest ist eine Überfahrt über den Kleinen Belt zurzeit nicht möglich. Wegen des hohen Wellengangs hatte die Aarö-Fähre am Mittwoch den Betrieb einstellen müssen. Auch das kleine Ersatzboot „Magda“ muss vorerst im Hafen bleiben.

Hohe Wellen – auch am Heimatstrand

„Ich hatte vor dem Heimflug gelesen, dass die Fähre nicht fährt“, erzählt Isabell Schäfer. „Aber da hatten wir schon eingecheckt.“ Zum Umkehren war es somit zu spät.

Einsatzkräfte der Bereitschaftsbehörden waren auch am Donnerstag mit dem Abpumpen der Wassermassen beschäftigt. Foto: Viggo Hjort Kohberg

Gemeinsam mit ihrem Mann Dirk und Sohn Joe hat die Wahl-Insulanerin aus Bayern eine Kreuzfahrt auf dem Atlantik hinter sich: „Zehn Meter hohe Wellen hatten wir zuweilen“, erzählt sie. Als das Paar, dem der Campingplatz in Aarö gehört, zu Hause, am Kleinen Belt, „anlanden" wollte, herrschte an der Ostküste Wasserhochstand: „Das Wasser in Aarösund reicht bis an die obere Kaimauer. Der Fährleiter hat für uns eine Ausnahme gemacht – und wir konnten um 22.40 Uhr doch noch nach Aarö übersetzen, aber es hat ganz schön geschaukelt.“

Stürme können zur Bedrohung für Immobilienbesitzerinnen- und besitzer werden. Foto: Viggo Hjort Kohberg

Fährbetrieb erst wieder am Freitag

So kam es, dass die Familie Schäfer mit der vorerst letzten Überfahrt ihre „rettende“ Insel erreichte. Frühestens am Freitagnachmittag, so lautet der vorläufige Bescheid, soll der Fährbetrieb zwischen Aarö und Aarösund wieder planmäßig laufen.

Auch am Donnerstag gab es keine Entwarnung in den überschwemmten Ferienhausgebieten an der Ostküste. Foto: Viggo Hjort Kohberg

„Ich habe vorher noch eingekauft, das ist also gar kein Problem“, sagt Isabell Schäfer: „Und frei haben wir auch noch. Nach dem Essen drehen wir eine Runde über den Campingplatz, um nachzuschauen, ob dort alles in Ordnung ist.“

Perfektes Timing

Für die Campingplatzbesitzer war der Sturm somit perfektes Timing. Ihre nächsten Gäste kommen erst am Wochenende. Bis dahin sollten sich die Wellen gelegt haben.

Hoher Wellengang am Strand Foto: Viggo Hjort Kohberg

„Als wir damals den Campingplatz gekauft haben, sagte man uns, es sei 20 Jahre her, dass die Fähre den Betrieb wegen Unwetters habe einstellen müssen“, erinnert sich Isabell Schäfer lachend: „Damals hieß es: Die Fähre fährt immer.“

 

Die Bereitschaftsbehörde wird auch in den nächsten 24 Stunden mit Pumpen gegen die Wassermassen im Einsatz sein. Foto: Haderslev Kommune
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