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Bürgervorschlag: Natürlich gesund bleiben

Bürgervorschlag: Natürlich gesund bleiben

Bürgervorschlag: Natürlich gesund bleiben

Starup
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Gitte Andersen weiß aus eigener Erfahrung um die heilende Kraft der Natur. Foto: Ute Levisen

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Hadersleben umgibt eine fantastische Natur. Gitte Andersen kennt sie aus dem Effeff. Vor fast einem Jahr formulierte sie als erste Bürgerin der Kommune einen Bürgervorschlag, der darauf abzielt, mithilfe von Naturguides natürlich gesund zu bleiben. Das Echo auf die Initiative der Naturfreundin lässt indes zu wünschen übrig – und die Zeit läuft.

Bürgervorschläge sind der Inbegriff von Basisdemokratie. Seit einem Jahr können Bürgerinnen und Bürger der Kommune Hadersleben sogenannte Bürgervorschläge einreichen. Erhalten die Initiativen genügend Stimmen, mindestens 950, entscheidet das Kommunalparlament darüber.

Die Erste mit einem Bürgervorschlag

Gitte Andersen war die Erste, die vor fast einem Jahr das neue Bürgerrecht in Anspruch genommen hat. Sie unterbreitete den Vorschlag, ein kleines Team von Naturguides in kommunaler Regie ins Leben zu rufen. Es soll Bürgerinnen und Bürgern Naturerlebnisse bescheren und ihnen somit helfen, im wahrsten Sinne des Wortes, natürlich gesund zu bleiben.

 

Gitte Andersen kennt sich aus mit und in der Natur. Sie arbeitet im Hort der Schule in Starup. Foto: Ute Levisen

Gitte Andersen ist vom Fach: Viele Jahre hat sie als Naturguide in Regie der Naturschule am Haderslebener Tiergarten gearbeitet. Ehrenamtlich engagiert sie bis heute Führungen für alle Altersgruppen durch die herrliche Umgebung der Domstadtkommune und klärt Interessierte über deren natürliche Vorzüge auf.

Natur als Ressource für Gesundheit

„Unsere Kommune hat so viel zu bieten“, sagt sie und plädiert dafür, die Natur als Gesundheitsressource zu betrachten. Ihr persönlich haben Naturerlebnisse buchstäblich wieder auf die Beine geholfen: Nach einem Blutgerinnsel im Gehirn ist Gitte Andersens Arbeitsfähigkeit eingeschränkt. Die Naturfachfrau arbeitet heute in Teilzeit in einem sogenannten Flex-Job in der Schulfreizeitordnung (SFO) an der Kommunalschule in Starup, wo sie Schülerinnen und Schülern Erlebnisse unter freiem Himmel beschert. Ein Angebot, das die Kleinen begeistert annehmen.

Die Natur, so sagt Gitte Andersen, sei ein wichtiger Quell unserer Gesundheit. Foto: Ute Levisen

Muss nicht die Welt kosten

So wie ihr Vorschlag auf der Webseite der Kommune Hadersleben formuliert sei, klinge er vielleicht ein bisschen bombastisch, räumt Andersen ein: „Aber meine Idee muss nicht die Welt kosten.“  So liege es beispielsweise auf der Hand, Flex-Jobber, die über Fachwissen in Sachen Natur verfügen, einzubeziehen.
„Eigentlich bedarf es nur eines Natur-Koordinators, bei dem alle Fäden zusammenlaufen, der den Einsatz von Naturguides abstimmt“, sagt sie. Es wäre ein Job, der ihr wie auf den Leib geschneidert ist.

Ehrenamtlich unterwegs in der Natur

In ihrer Freizeit engagiert sich Gitte Andersen unter anderem in Regie von „Hjernesagen Haderslev Tønder“ und bietet Führungen durch die Natur an.

Ein Team kommunaler Naturguides, so führt sie aus, könnte verschiedene Vereine und Interessengruppen unterstützen. Nicht zuletzt aus persönlicher Erfahrung weiß Gitte Andersen, dass die Natur eine wichtige Ressource ist, geht es darum, gesund zu werden – oder zu bleiben.

Sie hofft, dass ihr Vorschlag genügend Stimmen erhalten wird, um für eine politische Behandlung des Kommunalvorstands infrage zu kommen. Der Countdown läuft: Am Mittwoch hatten 175 Bürger ihren Vorschlag mit ihrer Stimme unterstützt – mindestens 950 müssten es schon sein. Letzte Frist, dafür zu votieren, ist der 11. Februar 2022.

Als Flex-Jobberin in der SFO ist Gitte Andersen mit den Kindern aktiv in der Natur. Foto: Ute Levisen

Bürgervorschlag

950 Stimmen braucht es, damit ein Vorschlag aus der Bevölkerung auf die Tagesordnung des Kommunalparlaments kommt. Ihre Vorschläge können Bürgerinnen und Bürger ab 16 Jahren auf der kommunalen Webseite der Kommune Hadersleben unterbreiten und mit ihrer digitalen Unterschrift NemId unterschreiben.
Auf dem Internetportal können Interessierte zudem sehen, welche Vorschläge es bereits gibt und wie viele Stimmen die einzelnen Initiativen bislang erhalten haben. Die Daten werden laufend aktualisiert.

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