Es war die Überraschung des Tages: Ole Sørensen ist für den renommierten Reumert-Preis nominiert worden. Es ist der Oscar des dänischen Theaters – und die Verleihung an den 67-jährigen Hans-Dampf-in-allen-Gassen wäre wohlverdient.
Ole Sørensen ist wegen seiner schauspielerischen Leistung in dem Theaterstück „Mod til at dræbe“ auserkoren worden. Darin brilliert er mit seinem Møllen-Kollegen Thomas Clausen Rønne.

Ein Meister seines Fachs

Grenzwächter, Jeppe vom Berge, König Lear, ein Mann namens Ove. Gleich, ob Tragödie oder Komödie. Ole Sørensen ist in jeder Rolle ein Meister seines Fachs. Obwohl – eine Schauspielschule hat er nie besucht. „Vielleicht wäre ich nicht einmal aufgenommen worden“, hatte er anlässlich seines 40. Dienstjubiläums gesagt.

Kultstatus in Willys Kaffeklub

Ole Sørensen hat das Schauspielfach von der Pike auf gelernt. Auf die harte Tour. In der Schule des Lebens. Nach dem Motto „Versuch macht klug“. Als Mitglied von „Willys Kaffeklub“ erlangte Sørensen Kult-Status in Nordschleswig und darüber hinaus. Als Regisseur im Theater am Mühlenstrom machte er sich ebenfalls einen Namen. Dabei spricht der 67-Jährige nicht nur hervorragend Synnejysk, sondern ist auch des Deutschen mächtig, was auch nicht von Schaden ist für ein Regionaltheater im deutsch-dänischen Grenzland.

Seine Kollegen und nicht zuletzt sein Publikum drücken dem begnadeten Schauspieler am 21. September die Daumen, wenn der Preis im Folketeatret in Kopenhagen vergeben wird, und hoffen, dass der Mann namens Ole aus Hadersleben zum Kreis der Auserwählten gehört – und für das Theater am Mühlenstrom den dritten Reumert erringt.