Anhörung

Hadersleben fordert besseres Modell der F-35-Entschädigung

Hadersleben fordert besseres Modell der F-35-Entschädigung

Hadersleben fordert besseres Modell der F-35-Entschädigung

Hadersleben/Kopenhagen
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Die Antwort der Kommune auf das F-35-Investitionsgesetz ist von Bürgermeister Geil (Foto) und dem amtierenden Kommunaldirektor Rune Larsson unterschrieben worden. Foto: Ute Levisen

Die Kommune Hadersleben fordert vom Staat Nachbesserungen beim Entschädigungsmodell für Bürger, die mit der Einführung des Kampfjets F-35 mit hoher Lärmbelästigung rechnen müssen. Zugleich ist die Sorge groß, dass der Immobilienmarkt um den Fliegerhorst in Skrydstrup kollabiert.

Das Investitionsgesetz, das die Implementierung von Dänemarks künftigem Kampfjet F-35 auf dem Flugwaffenstützpunkt Skrydstrup umfasst, ist zurzeit im Anhörungsverfahren.
Die Kommune Hadersleben äußert in ihrer Stellungnahme Bedenken – nicht zuletzt, was das in dem Gesetzentwurf skizzierte Entschädigungsmodell für Bürger betrifft, deren Häuser in der roten und gelben Zone liegen. Ihre Bewohner müssen in Zukunft mit einer höheren Lärmbelastung durch Dänemarks neues Jagdflugzeug rechnen.

Übergangslösung wäre nur „fair“

Die Kommune schlägt eine Übergangslösung für jene Häuser vor, die sich zwischen der roten und der gelben Zone befinden – und die oftmals nur wenige Meter voneinander entfernt liegen. Eine solche Übergangslösung im Entschädigungsmodell wäre nur „angemessen“, heißt es in der Antwort der Kommune, die von Bürgermeister H. P. Geil (Venstre) und dem amtierenden Kommunaldirektor Rune Larsson unterzeichnet worden ist.

Einwohner, die in unmittelbarer Nachbarschaft zum Fliegerhorst leben, sehen dem Einzug der F-35 ab 2023 mit Sorge entgegen. Foto: Ute Levisen

Angst vor Wohnungsspekulanten

Doch die kommunalen Sorgen gehen darüber hinaus, zumal noch in den Sternen steht, was mit den durch den Staat aufgekauften Häusern geschehen wird. In der Kommune gibt es Bedenken, dass der Immobilienmarkt in Skrydstrup bei Woyens/Vojens kollabieren könnte, sollten viele der aufgekauften Häuser zeitgleich auf dem Immobilienmarkt angeboten werden.

Im Vorwege seien die Liegezeiten in dieser Region lang und die Preise niedrig. Angesichts dessen befürchten die Politiker des Kommunalparlaments, dass Skrydstrup zum Tummelplatz für Wohnungsspekulanten werden könnte, die Häuser in den betroffenen Zonen vermieten, ohne für deren Instandhaltung Sorge zu tragen.

Die F-35 – hier in einer Modellversion zu sehen – lärmt anders als die F-16. Foto: Ute Levisen

Hoffnung auf Zusammenarbeit

Vor diesem Hintergrund plädiert die Kommune für eine Zusammenarbeit mit dem dänischen Verteidigungsministerium und empfiehlt, dass das Verteidigungsministerium in seinem Gesetzesentwurf finanzielle Mittel für einen Abriss jener Häuser absetzt, die sich nicht weiterverkaufen lassen.
Auf der Stadtratssitzung am Dienstagabend wird die Anhörungsantwort zum F-35-Investitionsgesetz auf der politischen Tagesordnung stehen.  

 

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