Energieversorgung

EU-Vorgabe: Dänischen Unternehmen muss ein LED-Licht aufgehen

EU-Vorgabe: Dänischen Unternehmen muss ein LED-Licht aufgehen

EU-Vorgabe: Unternehmen muss ein LED-Licht aufgehen

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Kopenhagen/Hadersleben
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Anstatt Leuchtstoffröhren sollen bald LED-Lichter in dänischen Unternehmen an der Decke hängen. Foto: Colourbox

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Ein bevorstehendes EU-Verbot der in Dänemark gebräuchlichen Leuchtstoffröhren wird fast alle Arbeitsstätten betreffen. Die Beleuchtungsindustrie erwartet für das kommende Jahr eine hohe Nachfrage nach LED-Röhren. Ein Unternehmen in Nordschleswig hat deshalb bereits gehandelt.

Die Leuchtstoffröhren, die die EU ab August 2023 verbietet, hängen zu Millionen in dänischen Betrieben und Einrichtungen, besonders in Büros, Schulen, Lagerhallen oder Geschäften.

In einer Pressemitteilung fordert die dänische Energiebehörde sowohl Unternehmen als auch öffentliche Einrichtungen auf, ihre Sorgfaltspflicht zu erfüllen und die Leuchtmittel auszutauschen.

„Das wird eine große Zahl von Menschen betreffen, denn fast jeder hat irgendwo T5- oder T8-Leuchtstofflampen. Wir ermutigen die Unternehmen, sich so schnell wie möglich auf LED umzustellen – auch um Engpässe zu vermeiden, wenn das Verbot in Kraft tritt“, sagt Thore Stenfeldt, Sonderberater bei der dänischen Energiebehörde.

Hohe Nachfrage zu erwarten

Das Verbot bedeutet, dass neue Leuchtstoffröhren ab August 2023 nicht mehr auf den Markt kommen dürfen. Der Abverkauf von Lagerbeständen ist weiterhin erlaubt.

Der Branchenverband Faba, in dem dänische Beleuchtungsunternehmen organisiert sind, sagt eine starke Nachfrage nach LED-Röhren voraus.

Vorteile von LED gegenüber Leuchtstofflampen

  • Billiger: Eine Investition in LED-Leuchten zahlt sich oft innerhalb von zwei Jahren aus, da die Kosten für Strom und den Austausch der Leuchten geringer sind.
  • Haltbarer: Eine Leuchtstoffröhre hält normalerweise 20.000 Stunden, eine LED-Röhre 30.000 bis 50.000 Stunden.
  • Heller: In der Regel wird die Lichtqualität durch den Wechsel von Leuchtstofflampen zu LED verbessert.
  • Klimaschonend: LED-Leuchten haben eine geringere Klimabelastung und enthalten kein Quecksilber.

„Der Beleuchtungsmarkt ist von den Lieferungen aus China abhängig. Dies gilt auch für die dänischen Herstellerinnen und Hersteller sowie Importeurinnen und Importeure, die chinesische Teile verwenden. Sowohl die Produktion als auch der Versand befinden sich bereits in einer instabilen Phase, und wir werden Schwierigkeiten haben, so viele LED-Röhren zu bekommen, die ab dem nächsten Jahr benötigt werden“, sagt Faba-Direktor Klaus Bach Thomsen.

Zurzeit gibt es keine Lieferprobleme, aber das kann passieren. Die dänische Energiebehörde ermutigt daher die Menschen, so bald wie möglich umzusteigen.

Betrieb in Hadersleben spart nach Wechsel

Eines der Unternehmen, das bereits auf LED umgestellt hat, ist BEMA in Hadersleben (Haderslev). Das Industrieunternehmen hat im vergangenen Jahr 500 Leuchtstoffröhren auf LED umgestellt.

Durch die Umstellung spart der Betrieb 200.000 Kronen pro Jahr.

„Da wir den Austausch vorgenommen haben, profitieren wir von den Einsparungen, weil die Energiepreise steigen. Das war nicht Teil unserer Kalkulation, als wir anfingen, aber es ist ein positiver Nebeneffekt“, erklärt der Ökonomiechef des Unternehmens, Kim Hollænder Petersen.

Nutzen für Umwelt und Gesundheit

Quecksilber, das in verschiedenen Arten von Leuchtstoffröhren enthalten ist, ist ein gefährliches Umweltgift. Das neue Verbot bedeutet, dass der Umwelt bis 2035 fast 3.000 Kilogramm Quecksilber erspart bleiben.

Mia Udengaard Mikkelsen, Juristin bei der Umweltbehörde, begrüßt das neue Verbot: „Es ist eine sehr gute Nachricht für die Umwelt und die Gesundheit, dass Quecksilber nun in verschiedenen Arten von Leuchtstofflampen verboten ist. Quecksilber ist ein Schwermetall, das schon in sehr geringen Konzentrationen etwa die Lernfähigkeit von Kindern beeinträchtigt und für Tiere und Ökosysteme äußerst giftig ist. Deshalb muss sie natürlich so weit wie möglich reduziert werden“, sagt sie.

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