Tour de France

Bereitschaftsbehörde: Zwischen Familienfest und Ernstfall

Bereitschaftsbehörde: Zwischen Familienfest und Ernstfall

Bereitschaftsbehörde: Zwischen Familienfest und Ernstfall

Hadersleben/Haderslev
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Die Wehrdienstleistenden der Bereitschaftsbehörde für Nordschleswig bereiteten ihren Arbeitsplatz am Freitagvormittag für das Sportevent des Jahres, die Tour de France, vor. Foto: Annika Zepke

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Am Haderslebener Vilstrupvej wurden am Freitagvormittag die Schläuche ausgerollt. Doch nicht etwa, um einen Brand oder eine Verunreinigung zu bekämpfen: Die Wehrdienstleistenden bereiteten sich stattdessen auf das größte Straßenradrennen der Welt vor.

Wenn am Sonntag die Radsportler der Tour de France durch Nordschleswig sausen, können sie sich am Haderslebener Vilstrupvej über besondere Unterstützung freuen. Dort werden die Wehrdienstleistenden und Wachhabenden der Bereitschaftsbehörde für Nordschleswig zum Anfeuern in der ersten Reihe stehen.

„Wir müssen die Bereitschaft am Sonnabend und Sonntag anlässlich des größten Radrennens der Welt ohnehin erhöhen. Deshalb haben wir uns gedacht, machen wir einfach ein kleines Event daraus“, erklärt der Stabschef der nordschleswigschen Bereitschaftsbehörde, Michael Porsgaard, dem „Nordschleswiger“.

Stabschef Michael Porsgaard von der Bereitschaftsbehörde für Nordschleswig freut sich auf das behördeninterne Familienfest, ist gleichzeitig aber auch auf den Ernstfall vorbereitet. „Wir passen auf Dänemark auf“ steht daher nicht umsonst auf dem Fußballfeld der Bereitschaftsbehörde geschrieben. Foto: Annika Zepke

Ein Fest für die ganze Familie

Am Sonntag werden daher nicht nur die rund 30 diensthabenden Mitglieder der Bereitschaftsbehörde sowie 80 Wehrdienstleistende die Radsportler anfeuern. Auch deren Familien und Angehörige sind auf dem Gelände am Vilstrupvej willkommen.

„Wir servieren Frühstück und Mittagessen und am Nachmittag gibt es einen Hotdog-Stand“, so Porsgaard weiter. Auch für die Unterhaltung der Gäste, die teils von weither anreisen, da die Wehrdienstleistenden aus den verschiedensten Orten des Landes stammen, sei gesorgt. „Wir haben eine kleine Ausstellung vorbereitet und werden unter anderem unsere Fahrzeuge vorführen, damit die Angehörigen einen Einblick in unsere Arbeit bekommen können.“

Schöne Botschaft

Auch den Sportplatz der Bereitschaftsbehörde bereiteten die Wehrdienstleistenden am Freitag für das Radsport-Event der Superlative vor: Aus roten und weißen Schläuchen haben sie ein Fahrrad nachgestellt und „Wir passen auf Dänemark auf“ sowie „Habt eine sichere Tour“ in großen weißen Buchstaben auf den Rasen geschrieben.

Boote als Tribüne: Von den Kähnen der Bereitschaftsbehörde aus haben die Angehörigen der Wehrdienstleistenden und des Mitarbeiterstabs eine erstklassige Sicht auf die Tour de France. Foto: Annika Zepke

Das ist jedoch nicht der einzige Hingucker auf dem Gelände der Bereitschaftsbehörde: Um den Gästen die beste Sicht auf die Strecke zu ermöglichen, hat die Bereitschaftsbehörde drei ihrer Boote am Zaun platziert. Von diesen aus können die Angehörigen des Mitarbeiterstabs die Radsportler anfeuern.

Bereit für den Ernstfall

Doch nicht nur für die Unterhaltung der Gäste ist gesorgt. Zuallererst seien die Männer und Frauen der Bereitschaftsbehörde auf den Ernstfall vorbereitet, wie Michael Porsgaard betont: „Wir haben in den vergangenen Wochen und Monaten eng mit der Polizei, der Region Süddänemark, den Krankenwagen und der Feuerwehr zusammengearbeitet und alles genauestens geplant.“

Die Wehrpflichtigen Nikki Benjaminsen, Magnus Birkholm, Elias Christiansen und Tenna Knigge (v. l.) freuen sich auf die Tour de France und darauf, ihren Familien am Sonntag ihren aktuellen Arbeitsplatz zeigen zu können. Foto: Annika Zepke

Schließlich sei die Tour de France nicht nur eine logistische Meisterleistung, sondern vor allem auch eine große Verantwortung für die Bereitschaftsbehörde. „Bei einer Veranstaltung dieser Größe besteht immer ein gewisses Risiko. Hinzu kommt, dass es warm werden soll und viele Gäste in der Stadt erwartet werden“, erklärt der Stabschef. Ob vom Terrorangriff über die Straßenverunreinigung bis hin zum Herzinfarkt, die Einsatzkräfte der Bereitschaftsbehörde sind daher auf das Schlimmste vorbereitet – auch wenn sie es nicht hoffen.

„Normalerweise sind wir für ein bisschen Action immer zu haben“, sagt Wehrdienstleistende Tenna Knigge und ihr Kollege Magnus Birkholm ergänzt: „Aber am Sonntag ist so ein Tag, an dem es gerne ruhig zugehen darf.“

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