Sommergefahren

Unbeschwertes Grillvergnügen

Unbeschwertes Grillvergnügen

Unbeschwertes Grillvergnügen

dodo/lfv-sh
Nordschleswig
Zuletzt aktualisiert um:
Damit das Grillen nicht zum gefährliche Desaster wird, sollte man einiges beachten. Foto: Marie Medow

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Die aktuell hohen Temperaturen sind ein Fest für jeden Grillfan. Doch das sommerliche Vergnügen birgt auch viele Gefahren. Experten von der Feuerwehr geben Tipps, worauf beim Umgang mit dem Grill geachtet werden sollte.

Der Sommer kommt aktuell richtig in Fahrt. Temperaturen von über 30 Grad wurden in den vergangenen Tagen erreicht. Vor allem Grillfans kommen bei dem Wetter voll auf ihre Kosten. Doch das sommerliche Vergnügen bringt auch viele Gefahren mit sich, warnt der Landesfeuerwehrverband Schleswig-Holstein in seiner jüngsten Mitteilung. Demnach sind schwere und schmerzhafte Verbrennung beim Grillen keine Seltenheit. Kinder sind besonders gefährdet, weil sie die Gefahren nicht einschätzen können.

Der Feuerwehrverband verdeutlicht diese mit Zahlen: Die aus dem Grill lodernden Flammen haben eine Temperatur von circa 800 Grad Celsius, die Glut und das Rost von circa 500 Grad Celsius und das Gehäuse eines Metallgrills von noch circa 400 Grad Celsius.

Die häufigsten Unfall- und Schadensursachen sind laut Experten eine Stichflammenbildung beim An- oder Nachzünden durch explosionsartige Entzündung von gefährlichen brennbaren Flüssigkeiten, wie zum Beispiel Benzin, Spiritus oder Petroleum, das unüberlegte und gedankenlose Aufstellen des Grills, zum Beispiel ohne Sicherheitsabstand zu brennbaren Materialien oder Funkenflug durch Wind oder künstliche Luftzufuhr, zum Beispiel durch einen Föhn.

Tipps für sicheres Grillen

Der Feuerwehrverband hat deshalb einige Tipps zusammengestellt, auf die man für ein unbeschwertes Grillvergnügen achten sollte:

• Grill auf Stabilität und festen Zusammenbau prüfen.

• Grill auf festen und ebenen Untergrund im Freien stellen.

• Sicherheitsabstand zu brennbaren Materialien halten. Den Grill nicht neben Gartenmöbeln, Holzwänden oder trockenen Gartenabfällen, wie zum Beispiel Laub aufstellen.

• Geeigneten Grillplatz suchen. Den Grill nicht im Wald, im Zelt, in Gartenlauben, auf Holzfußböden oder Balkonen aufstellen. Windrichtung beachten (Funkenflug, Rauchentwicklung).

• Niemals Benzin, Spiritus, Petroleum oder andere leicht brennbare Flüssigkeiten zum Anzünden des Grills verwenden oder in die Glut schütten. Die explosionsartige Stichflammenbildung kann enorme Ausmaße annehmen und schwerste Verbrennungen verursachen. Werden brennbare Flüssigkeiten aus einer Flasche in den Grill gespritzt, besteht besondere Gefahr. Bei den häufig vorkommenden Rückzündungen wird dann auch noch der Flascheninhalt explosionsartig entzündet.

• Nur ungefährliche und sicherheitsgeprüfte Grillanzünder verwenden. Gut geeignet und überall erhältlich sind z. B. Grillanzünder aus Trockenspiritus, Anzündgel, Zündwürfel usw.

• Grill nie unbeaufsichtigt lassen. Besondere Vorsicht ist bei starkem Wind oder beispielsweise herumtollenden Hunden erforderlich. Ansonsten kann sich ein noch so kleines Grillfeuer schnell ausweiten und die Glut danebenstehende Personen treffen.

• Löschmittel bereithalten. Einen Eimer Wasser, Sand oder einen Feuerlöscher bereithalten. Auch ein bereitgelegter Gartenschlauch kann im Notfall nützliche Hilfe sein.

• Besonders auf Kinder achten. Immer die Kinder im Blickfeld haben, denn sie sind neugierig und kennen die Gefahren nicht. Der Grillbereich ist kein Spielbereich! Dies wird besonders dann häufig vergessen, wenn in geselliger Runde Alkohol mit von der Partie ist. Die Erwachsenen sollten den Kindern richtiges Verhalten beibringen, die Gefahren beim Grillen erklären und ihnen mit gutem Beispiel vorangehen.

• Bei Brandverletzungen sofort Erste Hilfe leisten. Brandwunden sofort längere Zeit mit Wasser kühlen und anschließend steril abdecken. Größere Verbrennungen sind ein Fall für den Notarzt. Auch bei kleineren Verbrennungen einen Arzt aufsuchen, insbesondere wenn ein Kind betroffen ist.

• Restglut und Asche erst nach völligem Erkalten entsorgen. So manche Mülltonne und mancher Komposthaufen ist schon in Flammen aufgegangen, weil dies nicht beachtet wurde.

 

Mehr lesen