Hilfe nach dem Krankenhausaufenthalt

Viele Ältere stehen alleine da – Sozialdienst kennt das Problem

Viele Ältere stehen alleine da – Sozialdienst kennt das Problem

Viele Ältere stehen alleine da – Sozialdienst kennt das Problem

Apenrade/Aabenraa
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Senioren Altenpflege
Die kommunalen Mitarbeiter der Altenpflege erhalten Unterstützung von Freiwilligen. Foto: Scanpix

Ældre Sagn macht den Vorschlag, vor der Entlassung einen kommunalen Mitarbeiter zu den Patient zu schicken, um zu klären, welche Maßnahmen notwendig sind. Auch die Familienberaterinnen des Sozialdienstes kennen das Problem. Sie unterstützen den Vorschlag und sehen noch weitere Möglichkeiten.

Ældre Sagn macht den Vorschlag, vor der Entlassung einen kommunalen Mitarbeiter zu den Patient zu schicken, um zu klären, welche Maßnahmen notwendig sind. Auch die Familienberaterinnen des Sozialdienstes kennen das Problem. Sie unterstützen den Vorschlag und sehen noch weitere Möglichkeiten.

Der Plan klingt verlockend: Ältere sollen, statt Betten im Krankenhaus zu besetzen,  zu Hause behandelt und betreut werden. Das fordern Politikern schon seit Jahren. Es gibt jedoch Probleme bei der Umsetzung, denn oftmals fehle ein Auffangnetz für diese Menschen, heißt es von der Dachorganisation Ældre Sagen.  Die Organisation schlägt deshalb vor,  einen kommunalen Angestellten zu den Patienten ins Krankenhaus zu schicken, bevor sie entlassen werden. Der soll dann abklären, welche Maßnahmen im Einzelfall notwendig sind, damit der ältere Mensch später nicht ohne Hilfe und die notwendige Betreuung dasteht. 

Bekanntes Problem beim Sozialdienst

Dass es Ältere gibt, die nach dem Krankenhausaufenthalt nicht versorgt wurden, wissen  auch  die Familienberaterinnen des Sozialdienstes für Nordschleswig.  So berichtet Familienberaterin Alwine Holt von meist alleinstehenden alten Menschen, deren Kinder weit weg wohnen und die somit auf die Hilfe anderer angewiesen sind. „Und die kommt zum Teil nicht bzw. gibt es Fälle, bei denen die Kommunikation nicht funktionierte“, berichtet sie. „Da fehlt dann einfach auch die Geborgenheit in den vier Wänden, weil die Sicherheit fehlt“, erklärt sie.  

Für die Mitglieder des Sozialdienstes gibt es allerdings  den Vorteil, dass die Familienberaterinnen auch in solchen Fällen in Anspruch genommen werden können. „Wir sind im Gegensatz zu den Mitarbeitern der  Kommune doch meist erreichbar“, findet  Alwine Holt. Außerdem weist sie auf das – meist schon aus vorherigen Kontakten – hergestellte Vertrauen hin, dass es mit den Menschen gibt. 

Mehr Mitarbeiter

Sie findet die Idee eines kommunalen Ansprechpartners gut. Allerdings, so ihr Einwand, müssten dann auch genügend Mitarbeiter dafür eingestellt werden, denn schon heute seien Heimhilfe und Pflegepersonal überfordert, berichtet sie. 
Beraterin Karin Müller weiß aus der Kommune Tondern von einer weiteren Lösungsmöglichkeit für das Problem. Dort gebe es sogenannte Kurzzeitcenter (korttidscenter). „Dort können ältere Patienten, die sich allein zu Hause nicht versorgen können, für einige Zeit ein Bett bekommen. Dort gibt es rund um die Uhr geschultes Personal, der eigene Arzt ist eingeschaltet und es gibt Möglichkeiten für Rehabilitierungsmaßnahmen“, erklärt sie begeistert. Ein Manko gibt es allerdings. „Es gibt  nicht genügend Plätze, sodass nicht alle Patienten dort unterkommen können“, sagt Karin Müller. Die Gesundheitsministerin Ellen Trane Nørby (V) will nach den Sommerferien  weitere Vorschlägen zur Verbesserung der Situation  älterer Patienten machen. 

 

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