Strahlentherapie

Toft: Grenzüberschreitend nicht so kleinlich sein

Toft: Grenzüberschreitend nicht so kleinlich sein

Toft: Grenzüberschreitend nicht so kleinlich sein

Peter Lassen
Peter Lassen Hauptredaktion
Apenrade
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Foto: Karin Riggelsen

„Dänemark verdient sich dumm und dösig an den Grenzpendlern“, meint SP-Regionsratskandidat Gösta Toft. Er kann nicht nach vollziehen, dass eine Zusammenanrbeit wie die Strahlentherapie in Flensburg gestrichen wird, um eine Million Kronen in einem Milliardenetat einzusparen.

Seitens der Region Süddänemark sollte man in Sachen grenzüberschreitende Zusammenarbeit den Gesamtvorteil sehen – und nicht kleinlich darauf blicken, dass man durch die Abschaffung der Strahlenbehandlung in Flensburg eine Million Kronen im 25-Milliarden-Budget der Region sparen konnte: durch die Abschaffung einer guten Behandlung, die Tausenden Nordschleswigern geholfen hat.

Das meint der Regionsrats-Kandidat der Schleswigschen Partei, Gösta Toft aus Apenrade. Er rechnet auf der Grundlage von Zahlen der Region Sønderjylland-Schleswig vor, dass deutsche Grenzpendler der dänischen Seite pro Jahr einen Bruttomehrwert bei der Produktion von rund 3,3 Milliarden Kronen bescheren. Im Zeitraum 2007 bis 2015 waren es insgesamt 25,5 Milliarden Kronen Bruttomehrwert.

„Steht in keinem Verhältnis“

„Wir schaffen mit dem offenen Arbeitsmarkt Riesenvorteile für Dänemark. Da ist die Diskussion über die eine  Million für die Strahlenbehandlung garadezu kleinlich. Das steht in keinem Verhältnis – man muss das Ganze im Auge behalten: Gesundheitsbereich, Arbeitsmarkt usw. Dänemark verdient sich dumm und dösig an den Grenzpendlern, die hier zudem noch für abgeleitete Einkommen sorgen. Da finde ich die Abschaffung der Strahlenbehandlung wirklich kleinlich. Man muss alle Vor- und Nachteile abwägen bei der Zusammenarbeit über die Grenze hinweg“, so Gösta Toft, der den Politikern  im Roten Wurm dies gerne als vollgültiges Mitglied des Regionsrates ab Neujahr selbst erklären möchte.

Vor einem Jahr beschloss eine Mehrheit im Regionsrat in Vejle, die jahrelange Zusammenarbeit mit dem St. Franziskus Krankenhaus in Bezug auf Strahlenbehandlung ab Neujahr 2017 zu kündigen. Ein paar Hundert grenznahe Patienten müssen nun per Jahr nach Vejle oder gar ganz nach Odense.

Das Argument war, dass man nicht rund 1,1 Millionen Kronen zahlen wollte – zumal seitens deutscher Seite wegen der dortigen Krankenkassen  keine Patienten nach Süddänemark kommen,  um hier behandelt zu werden – und um hier für Einnahmen zu sorgen. 

Regionschefin Stephanie Lose (V)  erklärte damals, dass die deutsche Seite keine ausgaben-neutrale Lösung anbieten konnte. Sie und Venstre hätten gerne die Million genutzt, um grenzüberschreitend weiterzumachen. Aber dafür gab es keine Mehrheit im Budgetvergleich.

 Holger Gorm Petersen von den Neuen Bürgerlichen war damals besonders sauer im Namen der Krebspatienten.  Er verstand nicht, dass eine Mehrheit 1,1 Millionen für die Krebsbehandlung strich, um gleichzeitig zwei Millionen Kronen für die 2020-Feuer im Grenzland zu bewilligen.

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