Landwirtschaft

LHN warnt vor Verkehrschaos

LHN warnt vor Verkehrschaos

LHN warnt vor Verkehrschaos

Tingleff/Tinglev
Zuletzt aktualisiert um:
Die Maisernte in ein paar Wochen könnte im Grenzland für Landwirte und Bewohner dem LHN zufolge problematisch werden, sollte sich die Situation an der Grenze nicht normalisieren. Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

In knapp einem Monat beginnt die Maisernte. Viele Fahrzeuge müssen dann, so der LHN, die Grenze queren. Dort ist aber nach wie vor ein Normalzustand nicht erreicht, viele kleine Übergänge sind dicht. Der LHN warnt vor einem Verkehrschaos und wirtschaftlichen Einbußen bei den Landwirten.

In einem offenen Brief ersucht die Spitze des landwirtschaftlichen Hauptvereins für Nordschleswig (LHN) mit Sitz in Tingleff/Tinglev mehrere Minister, die Situation an der Grenze zu normalisieren noch bevor der Mais geerntet wird. Dies wird laut LHN ab Ende September der Fall sein.

Den Brief, den LHN-Vorsitzender Jørgen Popp Petersen und LHN-Direktor Tage Hansen im Namen der LHN-Landwirte und der Landwirte im deutsch-dänischen Grenzraum geschrieben haben, ist an Nahrungsmittelminister Mogens Jensen, Transportminister Benny Engelbrecht und an Nick Hækkerup, Justizminister, gerichtet.

In dem offenen Brief verweisen die Autoren auf das Versprechen der Regierung vom 29. Mai, die Verhältnisse an der Grenze zu normalisieren. Die gute Zusammenarbeit der Kommunen und Polizeibehörden über die Grenze hinweg habe es in der Vergangenheit möglich gemacht, dass die Landwirtschaft zumindest einige kleine Grenzübergänge habe nutzen können. Nun sei aber die Zeit gekommen, an allen kleinen Übergängen die Situation zu normalisieren. Gebe es keine Lösung, sei dies für alle Betroffenen nachteilig.

Tage Hansen und Jørgen Popp Petersen gehen auf die verwendete Praxis an den kleinen Grenzübergängen ein. Seit der Grenzschließung am 14. März sei es einer begrenzten Zahl von Landwirten möglich gewesen, unter Verwendung eines Codes die gesperrten kleinen Grenzübergänge zu queren. Dies habe gut funktioniert, auch wenn Landwirte längere Umwege in Kauf nehmen mussten und die Polizei das ein oder andere Mal die Codes änderte, ohne die Landwirte zu informieren.

 
 

Veränderte Situation

Nun ändert sich nach Ansicht des LHN die Situation, man rechne mit 20.000 Maisernte-Transporten ab Ende September, so die Autoren. Traktoren und LKW würden eingesetzt, die Zahl der eingesetzten Personen werde sich vervielfachen (wir berichteten). Der LHN verweist darauf, dass sich die Qualität des Maises von Tag zu Tag ändere; eine schnelle, effiziente Ernte sei notwendig, wenn es nicht zu wirtschaftlichen Konsequenzen zulasten der Landwirte kommen solle.

Die Autoren schreiben: „Es ist daher absolut notwendig, dass die Situation an der Grenze normalisiert wird, da man ansonsten ein beträchtliches Verkehrschaos an den jetzigen Grenzübergängen erwarten kann.“ Die Landwirte müssten in der jetzigen Situation große Umwege fahren, dies habe nachteilige Auswirkungen für die Landwirte, aber auch für alle anderen Verkehrsteilnehmer und die Landbewohner im Grenzgebiet. Petersen und Hansen bezweifeln auch, dass es während der Ernte für die Landwirte überhaupt möglich ist, Transportfahrzeuge zu beschaffen, sollten die Grenze weiterhin ein Flaschenhals sein.

Mehr lesen
Deutsche Regionalbahnen sollen ab 2027 bis nach Tingleff fahren.

Mobilität

Dänemark sichert Millionen Kronen für grenzüberschreitenden Bahnverkehr zu

Apenrade/Aabenraa Dänemark und die schleswig-holsteinische Nahverkehrsgesellschaft Nah.SH arbeiten an der Umsetzung des künftigen Regionalverkehrs im Grenzland. Wie aus einem zuvor vertraulichen Papier des Transportministeriums hervorgeht, wird Dänemark Neuanschaffungen und Umrüstungen von deutschen Zügen mitfinanzieren, die ab 2027 bis nach Tingleff rollen sollen. Nicht alle sind glücklich über diese Lösung.