100 Jahre deutsche Minderheit

2020-Grüße aus dem Kieler Landtag

2020-Grüße aus dem Kieler Landtag

2020-Grüße aus dem Kieler Landtag

dodo
Kiel/Apenrade
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Schleswig-Holsteins Landtagspräsident Klaus Schlie Foto: Screenshot

In einer Videobotschaft übermittelte der Landtagspräsident von Schleswig-Holstein, Klaus Schlie, allen deutschen Nordschleswigern seine Grüße zum 100-jährigen Bestehen der Minderheit.

Zum 100. Geburtstag der deutschen Minderheit in Nordschleswig hat der Präsident des Schleswig-Holsteinischen Landtages, Klaus Schlie, per Videobotschaft seine Glückwünsche ins Grenzland übermittelt.

Dabei ließ er die Geschichte der Minderheit Revue passieren. Er lobte unter anderem, wie es der Minderheit nach dem Zweiten Weltkrieg gelang, das zerstörte Vertrauen nach der NS-Zeit zurückzugewinnen. „So war 1945 eine zweite Geburtsstunde der deutschen Nordschleswiger eine schwere Geburt. Belastet mit den Gedanken und Taten der unmittelbaren Vergangenheit mussten sie ihren Platz in der dänischen Gesellschaft ein zweites Mal wiederfinden. Dass dies gelang, ist eine einzigartige Erfolgsgeschichte. Die deutschen Nordschleswiger wurden zu einem Teil Dänemarks. Sie bereicherten es mit ihrer besonderen Sprache und Kultur und grenzten sich nicht aus. Sie wurden zu Brückenbauern der Kulturen“, so Klaus Schlie in seiner Videobotschaft.

Dritte Geburtsstunde

Vielleicht sei das Jahr 2020 die dritte Geburtsstunde der deutschen Nordschleswiger. Als überzeugte Europäer, als Grenzgänger im positiven Sinne, als Experten für Mehrsprachigkeit und kulturelle Vielfalt, sind sie heute Vorreiter einer Entwicklung, die unser europäisches Haus zu dem mache, was es sein soll: Ein Ort an dem gesellschaftliches Engagement zähle, nicht die Sprache, die man spreche oder die Nationalität, die im Pass stehe, so der Landtagspräsident.

„Ich habe in den vergangenen Jahren das große Glück gehabt, viele deutsche Nordschleswiger persönlich kennenzulernen und freundschaftliche Kontakte zu pflegen. Mich hat dabei beeindruckt, wie sie sich mit ihrer Heimat identifizieren und wie sie dabei stets weltoffen und grenzüberschreitend denken und handeln. Ich habe sie als geschichtsbewusste Menschen erlebt, die offen mit ihrer Vergangenheit umgehen und daraus die Motivation geschöpft haben, neue Wege zu gehen und positiv in die Zukunft zu schauen“, sagt Klaus Schlie.

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