Abschiedsempfang im Generalkonsulat
„Zahl seiner Verdienste gar nicht aufzuzählen“
„Zahl seiner Verdienste gar nicht aufzuzählen“
„Zahl seiner Verdienste gar nicht aufzuzählen“
Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) dankte Henrik Becker-Christensen persönlich beim Abschiedsempfang im Generalkonsulat Flensburg. Auch der Chef der deutschen Minderheit in Nordschleswig, Hinrich Jürgensen, überbrachte warme Worte.
Der scheidende dänische Generalkonsul in Flensburg, Henrik Becker-Christensen, ließ in seiner Begrüßungsrede während seiner letzten offiziellen Amtshandlung spüren, wie sehr er sich über die vielen Teilnehmer während seines Abschiedsempfangs freute.
„Die Anwesenheit von Ministerpräsident Daniel Günther und Kulturministerin Mette Bock unterstreicht das gute Verhältnis zwischen Dänemark und Schleswig-Holstein“, so Becker-Christensen, der dem dänischen Außenministerium als seinem Arbeitgeber für jahrelange Unterstützung dankte. Er sei stets ein kleines Zahnrad im großen Apparat des Ministeriums gewesen. Besonders dankte er der dänischen Minderheit, die seiner Tätigkeit einen besonderen, wertvollen Inhalt verliehen habe. Dabei habe er auch stets erfreuliche Kontakte zu den Friesen und der deutschen Minderheit in Nordschleswig erlebt.
Becker-Christensen, der seine Rede in dänischer und deutscher Sprache hielt, zitierte das Versprechen der dänischen Regierung für die dänischen Südschleswiger 1920, „ihr sollt nicht vergessen werden“. „Dieser Satz gilt auch für meine deutschen Freunde, Landesregierung, Landtag, Kreise, Kommunen, Vereine und Einzelpersonen“, so der Wissenschaftler und Diplomat, dem anschließend Mette Bock (LA) als Vertreterin der Regierung in Kopenhagen dankte und dabei indirekt auch auf die peinlichen Umstände der Vergabe des Postens des Generalkonsuls an einen Nachfolger anspielte. Sie sprach die Hoffnung aus, dass Becker-Christensen als Forscher noch viel leisten werde.
Günther hätte gerne weiter Kontakt gehabt
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) sprach in seiner Rede zu Ehren Becker-Christensens offen aus, dass er gerne weiter Kontakt zum Generalkonsul Becker-Christensen gepflegt hätte. „Ich bin ja erst kurz im Amt, aber ich habe Ihnen den Landesverdienstorden kürzlich auch für die vielen früheren Regierungen überreicht, mit denen Sie zusammengearbeitet haben. Wir haben Ihnen in den vergangenen 19 Jahren ja die unterschiedlichsten Typen von Ministerpräsidenten zugemutet“, so Günther und fügte hinzu, die Zahl der Verdienste des Generalkonsuls um das deutsch-dänische Verhältnis sei gar nicht aufzuzählen.
„Wir hatten natürlich auch einmal angespanntere Zeiten, daran war die CDU nicht ganz unbeteiligt“, räumte Günther ein und erwähnte dabei die Initiative der früheren schwarz-gelben Landesregierung vor sechs Jahren, die Fördermittel des Landes für die Schulen der dänischen Minderheit zu kürzen.
„Ich bin schon stolz darauf, dass wir diesen Streit überwunden und in der Landesverfassung die Gleichberechtigung festgeschrieben haben“, betonte der Ministerpräsident und ließ dabei durchblicken, dass Henrik Becker-Christensen seinerzeit eine entscheidende Rolle bei den Kontakten zwischen Kopenhagen, Berlin und Kiel zur Streitlösung gespielt hat. „Bei Ihnen wusste man immer, dass man sich auf Ihr Wort verlassen kann“, schloss Günther seine Rede.
Der Vorsitzende des kulturellen Dachverbandes der dänischen Minderheit (SSV), Jon Hardon Hansen, sprach dem scheidenden Generalkonsul einen großen Dank für dessen Verdienste um die dänischen Südschleswiger aus. Und er sprach deutlich aus, wie sehr man in der Minderheit die Abberufung Becker-Christensens bis heute bedauere. „Wir wollen unseren Generalkonsul behalten“, hieß es zu Recht in einem Leserbrief, so Hardon Hansen und würdigte den breiten Kontakt des Generalkonsuls zu allen Schichten der Bevölkerung. „Wir haben oft von deinem diplomatischen Können profitiert“, so Hardon Hansen und sprach von der großen Einsicht des Generalkonsuls in das Leben der Minderheit.
Der Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), Hinrich Jürgensen, dankte Becker-Christensen im Namen der deutschen Nordschleswiger und sprach die Hoffnung aus, dass er in seiner Forschungstätigkeit weitere Beiträge zur Geschichte des Grenzlandes liefert.