Deutsche Minderheit

Minderheiten im Grenzland sollen bundesweites Kulturerbe werden

Minderheiten im Grenzland sollen bundesweites Kulturerbe werden

Minderheiten im Grenzland sollen bundesweites Kulturerbe werden

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Kiel
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Karin Prien
Karin Prien Foto: dpa (Archiv)

Das „Zusammenleben von Minderheiten und Mehrheiten im deutsch-dänischen Grenzland“ soll ins bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen werden, findet Schleswig-Holsteins Kulturministerin Karin Prien. Das Grenzland sie ein „vorbildlicher Raum kultureller Vielfalt“.

Schleswig-Holstein bewirbt sich mit drei Projekten für das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes (IKE). Dazu zählt neben „Helgoländer Dampferbörte“ und der „Alten Kremper Stadtgilde von 1541“ auch das „Zusammenleben von Minderheiten und Mehrheiten im deutsch-dänischen Grenzland“.

Im Herbst entscheidet ein Expertenkomitee, ob die schleswig-holsteinischen Anträge für das Bundesverzeichnis vorgeschlagen werden. Schleswig-Holsteins Kulturministerin Karin Prien (CDU) teilte unterdessen in einer Pressemitteilung mit, dass sie sich besonders über den Antrag „Zusammenleben von Minderheiten im deutsch-dänischen Grenzland“, der vom Bund Deutscher Nordschleswiger und Sydslesvigsk Forening gestellt worden ist, freue.

„Das Grenzland ist ein vorbildlicher Raum kultureller Vielfalt und ein Raum grenzüberschreitender Kooperationen. Es ist ein Raum, in dem die jeweiligen nationalen Eigenheiten des anderen geschätzt, geachtet und geliebt werden“, so Prien.

Europaweite Beachtung als Beispiel für Minderheitenpolitik

Schon jetzt finde dieses Grenzland europaweit Beachtung als ein Beispiel gelingender Minderheitenpolitik. Die Aktivitäten der Minderheiten seien vielfältig sichtbar und würden als Mehrwert für die ganze Region anerkannt. „Ich hoffe sehr, dass die grenzüberschreitende Bewerbung des deutsch-dänischen Grenzlandes für das Register guter Praxisbeispiele das unabhängige Expertenkomitee so überzeugt, dass es uns am Ende auch für die internationale UNESCO-Nominierung empfiehlt“, so Prien weiter.
 
Der Minderheitenbeauftrage des Landes, Johannes Callsen (CDU) bezeichnete den Antrag als ein „starkes Signal für die große Bedeutung der erfolgreichen Minderheitenpolitik in Schleswig-Holstein“. Die Anerkennung als Immaterielles Weltkulturerbe wäre auch mit Blick auf das 100-jährige Jubiläum der 1920 erfolgten friedlichen Grenzziehung ein Auftrag für die weitere Ausgestaltung der Zusammenarbeit in der deutsch-dänischen Grenze Region, so Callsen.
 
In dem bundesweiten Verzeichnis des IKE sind bisher 72 Kulturformen und sieben Gute-Praxis-Beispiele aus allen Regionen Deutschlands aufgenommen, darunter auch die friesische Biike und die niederdeutsche Bühnentradition.

Mehr auf: unesco.de

 

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