Grenzkontrollen und Urlaubszeit

Deutsche und dänische Polizei haben den Grenz-Stau im Blick

Deutsche und dänische Polizei haben den Grenz-Stau im Blick

Deutsche und dänische Polizei haben den Grenz-Stau im Blick

Ellund/Pattburg
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Seit den Grenzkontrollen ein bekanntes Bild: Freie Fahrt in Richtung Süden, während sich der Verkehr gen Dänemark staut, wie hier am vergangenen Sonnabend. Foto: Karsten Sörensen

An der Grenze staut es sich – die Kontrollen bremsen den Reisefluss. Die Polizei für Nordschleswig appelliert an Reisende auf der E45/A7, die rechte Spur zu nutzen, anstatt nach links zu drängen.

Auf den letzten Metern in Richtung Sommerferien oder im Landeanflug auf Zuhause stehen dieser Tage immer wieder Reisende an der dänisch-deutschen Grenze im Stau. Am Sonnabend staute sich der Verkehr in Richtung Norden  auf bis zu fünf Kilometern, die Blechschlange reichte   über die Anschlussstelle Harrislee hinaus. Und auch am Montagmittag benötigte man für den Grenzübergang auf der Autobahn rund 20 Minuten länger.

Dabei fiel auf, dass die zweite Kontrollspur, die rechte Spur über den Rastplatz, nicht in Betrieb war. Warum?

Helle Lundberg, Sprecherin  der Polizei für Südjütland und Nordschleswig, erklärt die Entscheidungsabläufe. „Wann diese zusätzliche Spur geöffnet wird, entscheiden die Beamten vor Ort von Fall zu Fall. Sie wird im Bedarfsfall dann genutzt, wenn die Staulänge ein gewisses Maß erreicht hat.“ Das sei auch bei Staus weit unter drei Kilometern der Fall. Das Problem am Wochenende sei jedoch, dass viele Autofahrer die zusätzliche Spur über den Rastplatz nicht nutzten.

„Nutzt doch bitte die rechte Spur, wenn sie denn schon offen ist“

„Offenbar glauben die Leute, dass man auf der rechten Spur intensiver kontrolliert wird oder man längere Zeit benötigt. Das ist aber nicht so. Wir  erleben  immer wieder, dass die Reisenden links bleiben und der Stau immer länger wird. Da appellieren wir an die Autofahrer: Nutzt doch bitte die rechte Spur, wenn sie denn schon offen ist“, sagt Helle Lundberg.

Zudem weist sie auf den Kommunikationskanal Twitter hin, den die Polizei auch für Stauwarnungen am Grenzübergang nutzt. „Sobald ein etwas längerer Stau entsteht, schicken wir das über Twitter raus und die Verkehrsteilnehmer können sich überlegen, ob sie nicht lieber einen anderen Grenzübergang nutzen. Krusau oder Pattburg, aber auch die kleineren Straßen über die Grenze sind da durchaus eine Alternative. Und mit GPS und Navi findet man diese Alternativen im Falle eines Staus schnell raus, bevor man in der Schlange steht.“

„Deutsche  sind an Stau gewöhnt, wenn man bedenkt, was alleine  rund um Hamburg los ist“

So könnten Reisende Richtung Norden rechtzeitig vor Flensburg oder Harrislee von der A7 abfahren und den Stau vermeiden. Deutsche Reisende brächten in der Regel viel Geduld mit. „Deutsche  sind an Stau gewöhnt, wenn man bedenkt, was alleine  rund um Hamburg los ist. Die scheinen den Stau an der Grenze dann einfach als notwendiges Übel hinzunehmen“, so Lundberg.

Die Unfallgefahr am Stauende hat südlich der Grenze auch die Polizeidirektion Flensburg im Blick. Nach diversen Unfällen im Vorfeld der Grenzkontrollen, zuletzt am 30. Juni, als ein Lkw-Auflieger auf mehrere Pkw fuhr und es Schwerverletzte gab,  hat sich die Situation wieder beruhigt, sagt Pressesprecher Christian Kartheus.

„Es ist jetzt eine Weile her, dass etwas passiert ist. Wir haben die Strecke vor der Grenze gut ausgeschildert und die Geschwindigkeit runtergesetzt. Außerdem haben sich viele Reisende und Lkw-Fahrer an die Grenzkontrollen gewöhnt“, so Kartheus.

Bei besonders langen Rückstaus auf der A7 informiere man zudem die Radiostationen. Rücksprache mit den dänischen Kollegen halte man normalerweise nicht. „Das regelt jede Seite für sich, im Alltag hat man da eher wenig miteinander zu tun.“
Bei allem Ärger über die Staus an der Grenze sagt Kartheus: „Sommerzeit ist Reisezeit und somit Stauzeit. Da muss man dann halt durch.“ 

 

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