Energieversorgung

Westküsten-Hochspannungsleitung: Nur 15 Prozent unterirdisch

Westküsten-Hochspannungsleitung: Nur 15 Prozent unterirdisch

Westküsten-Hochspannungsleitung: Nur 15 Prozent unterirdisch

ritzau/hee
Kopenhagen
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Die neue Hochspannnungstrasse mit Masten wie zwischen Kassö und Tjele stößt auf Proteste. Foto: Volker Heesch

Netzbetreiber Energinet hat ein technisches Gutachten zur Westküsten-Hochspannungsleitung vorgelegt. Das Fazit: Es kann nur 15 Prozent der Leitung unter der Erde verlegt werden, um die Netzspannung nicht zu gefährden.

Die staatliche dänische Netzgesellschaft Energinet hat gestern ein technisches Gutachten zur geplanten 170 Kilometer langen 400-Kilovolt-Hochspannungsverbindung entlang der nordschleswigschen Westküste und durch Westjütland veröffentlicht.

Das Unternehmen erklärt darin, dass höchstens 15 Prozent der Hochspannungsleitung unterirdisch verlegt werden können. Es sei mit bedeutenden Risiken für die Versorgungssicherheit und elektrische Geräte der Verbraucher verbunden, wenn längere Strecken in Kabeln unterirdisch verlegt würden.

Die neue Hochspannungstrasse soll von der deutsch-dänischen Grenze bei Tondern bis Holstebro verlaufen. Der Bericht wurde Energie-, Versorgungs- und Klimaminister Lars Christian Lilleholt (Venstre) überreicht, der nach starken Protesten aus der Anliegerschaft der geplanten Leitung bei Energinet das Gutachten angefordert hatte. 

Zu große Netzschwankungen

„Das Gutachten zeigt, dass wir bis zu 26 Kilometer der 170 Kilometer verkabeln können“, so Henrik Riis, geschäftsführender Direktor der Sparte Energinet Transmission. Es wird behauptet, dass bei mehr als 15 Prozent Verkabelung zu große Netzschwankungen auftreten würden. Ein Seekabel wäre  keine Alternative, so Energinet.

Riis meinte, er verstehe die Bedenken der Bürger gegen eine Freileitung, man habe aber keine  Möglichkeit, die Verkabelung auszudehnen. Der dänische Vogelschutzverband wiederholte seine Warnung vor der Hochspannungsleitung, weil sie viele Gebiete mit hoher Vogeldichte durchschneiden würde. Vielen Vögel drohten tödliche Karambolagen mit der Leitung. 

Der Stromleitungsbetreiber Tennet will die Nord-Süd-Hochspannungsverbindung durch Deutschland, „Suedlink“ von der Elbe nach Bayern durchgehend verkabeln, offenbar ohne technische Probleme. 

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