Naturbehörde
„Vorrang für Natur im Wald“
„Vorrang für Natur im Wald“
„Vorrang für Natur im Wald“
Der Leiter der staatlichen Naturbehörde in Linnet sieht trotz einer ungünstigen Bilanz beim Thema Wälder in einem neuen Bericht Fortschritte in Dänemark.
Ein neuer Bericht von Forschern der Universität Kopenhagen zum Zustand der Natur in den dänischen Wäldern weist auf einen ungünstigen biologischen Zustand in Dänemark hin. Die Wissenschaftler haben ihre Erkenntnisse aus Untersuchungen in Tausenden Probeflächen in Wäldern gezogen.
Als Indikator für den Naturzustand wurde das Vorhandensein von Totholz in den Gehölzen registriert. Die Statistik der Forscher um Professor Jacob Heilmann-Clausen weist darauf hin, dass die dänischen Wälder offenbar innerhalb der vergangenen 15 Jahre verstärkt „ausgeräumt“ worden sind.
Mit dem Verschwinden von Totholz nimmt in Wäldern die Artenvielfalt ab, denn in ihm leben unter anderem Insekten, die beispielsweise seltenen Vogelarten als Nahrung dienen.
Der Leiter der Zweigstelle der staatlichen Naturbehörde in Linnet bei Gramm, Bent Rasmussen, erklärt gegenüber dem Nordschleswiger, dass die ungünstige Statistik sämtliche Wälder, also auch private Forste umfasst.
Wir lassen auch in den Wirtschaftswäldern beim Einschlag fünf alte Bäume pro Hektar stehen.
Bent Rasmussen
„In unseren staatlichen Wäldern in Nordschleswig arbeiten wir nach dem Prinzip Vorrang für Natur im Wald“, so Rasmussen und verweist auf die Erweiterung der als Urwald und naturbelassener Wald aus der Bewirtschaftung herausgenommen Wälder wie den Drawitter Wald und jüngst den Hönninger Forst im westlichen Nordschleswig.
„Wir lassen auch in den Wirtschaftswäldern beim Einschlag jeweils fünf alte Bäume pro Hektar stehen“, fügt er hinzu. In seinem Zuständigkeitsbereich, so Bent Rasmussen, wird daran gearbeitet, standortfremde Nadelholzpflanzungen durch Laubwälder mit natürlichen Baumarten zu ersetzen.
Waldarmes Nordschleswig
In Dänemark liegt der Waldanteil an der Landesfläche bei 14,6 Prozent. In Nordschleswig ist der Anteil noch niedriger. Aus historischen Gründen haben Nadelwälder einen hohen Anteil von 38 Prozent.
Hintergrund sind frühere Aufforstungen, die auf schnell wachsende Bäume setzten – mit möglichst raschem Ertrag, vor allem durch die Bepflanzung von Heiden. Ausgeräumt werden auch Wälder nach Holzeinschlag, um Biomasse in Form von Pellets als Brennstoff zu gewinnen.
Der Naturschutzverband Danmarks Naturfredningsforening fordert Einsatz der Politiker für naturnähere Wälder.